Myoglobin Blutwert zu hoch – Symptome und Ursachen einfach erklärt

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Wann ist der Myoglobin-Blutwert zu hoch?

Zeigt sich der Myoglobin-Blutwert zu hoch, deutet dies auf Zellschäden hin. Tritt die Substanz vermehrt aus beschädigtem Gewebe aus, heißt das Phänomen in der Fachsprache Myoglobinämie. Die Elimination des Myoglobins erfolgt später durch die Niere.

Bei Myoglobin handelt es sich um ein Muskelprotein, ein roter Muskelfarbstoff. Dieser bindet den Sauerstoff reversibel unter Mithilfe von Hydrogenasen und Oxidasen.

Der Blutwert besitzt eine sechsfach höhere Sauerstoffaffinität als Hämoglobin. Damit dient er als Sauerstoffspeicher im gesamten Muskelgewebe.

Myoglobin

Erhöhte Myoglobin Werte -5 wichtige Fakten

  1. Zeigt sich der Blutwert Myoglobin hoch, deutet dies auf eine Zellschädigung im Organismus hin.
  2. Einem erniedrigten Myoglobinspiegel kommt keine medizinische Bedeutung zu.
  3. Das Myoglobin existiert als Muskelprotein, das im Gewebe als Sauerstofflieferant dient.
  4. Bei einer Belastung der Muskulatur kommt es zu einer Stress-Myoglobinämie.
  5. Die Funktion des Myoglobins ähnelt jener des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin.
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Warum steigt das Myoglobin im Blutkreislauf an?

Durch seinen schnellen Anstieg fungiert Myoglobin als Kontrollwert der Reperfusion nach der thrombolytischen Therapie. Diese kommt bei einem Myokardinfarkt zum Einsatz. Von einem hohen Blutwert sprechen die Ärzte, sobald das Myoglobin die Normgrenze überschreitet. Folgende Tabelle präsentiert Ihnen den Normbereich:

Geschlecht

Myoglobin in Mikrogramm je Liter

Männer

unter 75

Frauen

unter 65

 

Der Blutwert Myoglobin ist hoch: die diagnostische Bedeutung

Das Myoglobin tritt nach Zellschäden in den Blutkreislauf ein. In der Labordiagnostik dient es als unspezifischer Frühmarker für einen Herzinfarkt. Existiert sechs Stunden nach Verdacht auf den Myokardinfarkt keine Steigerung des Myoglobins, handelt es sich um einen negativen Befund.

Zeigt sich der Myoglobin-Blutwert hoch, erweist sich dies als Hinweis auf eine koronare Herzerkrankung. Allerdings stellt der Anstieg keinen sicheren Beweis für das Infarktgeschehen dar. Um einen Herzinfarkt zu diagnostizieren, messen die Ärzte weitere Blutwerte. Zu ihnen zählen das kardinale Troponin, Creatinkinase sowie der Wert CK-MB.

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Rote Blutkörperchen mit Hämoglobin. Struktur von menschlichem Hämoglobin. Schematisches visuelles Modell des sauerstoffbindenden Prozesses. Hämoglobin besitzt vier Globine, je zwei α-Globoline und β-Globoline mit einer Häm-Gruppe. www.grossesblutbild.de

Aus welchem Grund steigt der Myoglobinwert?

Übersteigt der Myoglobinspiegel die Normgrenze, deutet der Anstieg des Blutwerts auf eine Zellverletzung hin. Diese entsteht durch Krankheiten oder natürliche Bewegungsprozesse. Zu den typischen Ursachen für einen hohen Myoglobinwert zählen:

  • eine Überbeanspruchung der Muskeln,
  • eine Muskelverletzung,
  • eine chronische Niereninsuffizienz (Nierenschwäche),
  • ein Herzinfarkt,
  • eine genetisch bedingte Muskelerkrankung, beispielsweise Muskeldystrophie,
  • die Auflösung der Skelettmuskulatur (Rhabdomyolyse),
  • eine prärenale Proteinurie.

Letzteres bezeichnet das Vorkommen von Eiweiß im Urin. Die Ursache liegt vor der Niere im Blutkreislauf.

Welche Symptome treten bei erhöhten Myoglobinwerten auf?

Welche Anzeichen der Anstieg des Myoglobinspiegels mit sich bringt, hängt von der Grunderkrankung ab. Spüren Sie starke Schmerzen in der linken Brusthälfte, erfolgt die Myoglobinmessung im Abstand von zwei bis drei Stunden. Auf diese Weise ermitteln die Ärzte, ob es sich um einen Herzinfarkt handelt. Oft führen sie den Bluttest unter Berücksichtigung des Troponinwerts durch.

Speziell bei schweren Muskelzellschäden steigt die Konzentration des Myoglobins im Blut schnell an. Gleiches geschieht bei Myonekrosen, der Zerstörung und dem Untergang von Muskelzellen. Das Myoglobin zählt zu den Globinen. Es ist mit dem später entdeckten Cytoglobin verwandt (J. C. Kendrew, et al.: A Three-Dimensional Model of the Myoglobin Molecule Obtained by X-Ray Analysis (März 1958).

Blutwerte, Laborwerte
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Welche Komplikationen drohen bei hohen Myoglobinwerten?

Bleibt der Blutwert Myoglobin hoch, empfiehlt sich eine schnelle ärztliche Kontrolle. Ein unbemerkter Anstieg des Markers führt zu einem Fortgang der Zellschädigung. Im schlimmsten Fall sorgt der Niedergang der Herzmuskelzellen zum kompletten Organversagen. Hierbei entsteht den Betroffenen ein lebensgefährliches Gesundheitsrisiko.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Myoglobin und dem Herzen?

Das Myoglobin bildet ein kleines Eiweiß-Molekül, das sich in sämtlichen Muskelzellen befindet. Dadurch kommt es ebenfalls in den Herzmuskelzellen vor. Die Funktionsweise ähnelt der Aufgabe des Hämoglobins.

Dieses überträgt Sauerstoff mithilfe der Blutkörperchen im ganzen Organismus. Myoglobin bindet die lebenswichtige Komponente direkt an die Muskulatur. Folglich entsteht ein Sauerstoffvorrat, den vorwiegend die Muskelzellen verbrauchen. Sobald eine Beschädigung dieser Zellen eintritt, gelangt das Myoglobin ins Blut.

Hier weisen es die Ärzte in erhöhter Konzentration nach. Speziell nach einem Myokardinfarkt stellt Myoglobin den ersten Marker für das Ereignis dar. Durch den Anstieg erkennen die Mediziner die lebensbedrohliche Komplikation und leiten Gegenmaßnahmen ein. Gleiches geschieht bei einem schweren Schaden an der Skelettmuskulatur.

Tipp: So senken Sie Ihren Myoglobinwert

Ist der Blutwert Myoglobin hoch, verweist er auf beschädigte Muskelzellen. Um den Wert zu senken, sollten Sie physischen Stress für die Muskulatur vermeiden. Dementsprechend strapazieren Sie Ihre Muskeln beim Sport nicht über.

Eine gesunde Lebensweise senkt das Risiko für einen Herzinfarkt. Bleiben die Herzmuskelzellen intakt, normalisiert sich der Myoglobinspiegel im Blut.