Herzinfarkt Erste Hilfe – Anleitung – Was muss ich tun?

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Beatmung  & Herzdruckmassage

Herzinfarkt: Jemand bricht zusammen, ist blass, kaltschweissig und gibt starke Schmerzen in der Brust an. Oder verliert das Bewusstsein. Nur richtig vorgenommene Erste Hilfe kann jetzt Tod oder Folgeschäden verhindern.

  1. Rufen Sie sofort den Notdienst 112 an. ( Notfall richtig melden)
  2. Lagern Sie den Patienten mit leicht erhöhtem Oberkörper.
  3. Wird er bewusstlos, beginnen Sie umgehend mit einer Herzdruckmassage.

Wir erklären Ihnen, wie Sie sich richtig verhalten.

Herzinfarkt: Was muss ich tun - Erste Hilfe
Herzinfarkt Copyright: Yastremska, bigstockphoto

 

Was muss ich tun?

Herzinfarkte sind bei uns eine Haupttodesursache. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass Sie sich früher oder später mit einem konfrontiert sehen. Er kann Sie selbst treffen, einen nahen Angehörigen, einen Ihrer Freunde oder einfach nur einen anderen Fahrgast in der Straßenbahn. Daher ist es wichtig, die Symptome zu erkennen und zu wissen, wie Sie sich bei einem Herzinfarkt verhalten müssen.

Tagtäglich sterben Menschen an den Folgen eines Herzinfarktes – unnötig. Weil Leute vor Ort waren, aber nicht wussten, was sie tun sollen oder sich falsch verhalten haben.

Helfen Sie mit, Leben zu retten. Lesen Sie die hier beschriebenen Symptome eines Herzinfarktes und die Maßnahmen für die Erste Hilfe aufmerksam durch. Versuchen Sie das Gelesene zu verinnerlichen. Wie man bei der Ersten Hilfe vorgeht, eine korrekte stabile Seitenlage aussieht oder wie man eine Herzdruckmassage durchführt kann auch für Sie plötzlich und unvermittelt wichtig werden. Dann ist es gut, vorbereitet zu sein und zu wissen, was man tun muss. Denn bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde.

Warum ist schnelle Erste Hilfe beim Herzinfarkt so wichtig?

Schnell eingeleitete Hilfsmaßnahmen sind bei Herzinfarkt das A und O. Eines der Herzkranzgefäße, die das Herz selbst durchbluten, ist verstopft. Die von ihm versorgten Bereiche des Herzmuskels bekommen keinen Sauerstoff mehr. Betrifft diese Minderversorgung große Areale, kommt es zum Herzstillstand und letztlich Tod, wenn der Patient nicht rechtzeitig reanimiert und intensivmedizinisch behandelt wird.

Überlebt der Patient einen kleineren Herzinfarkt, sterben die betroffenen Herzbereiche ab und vernarben. Einmal vorhandene Herzmuskelschäden sind irreversibel und beeinträchtigen die Funktionstüchtigkeit des Organs. Dann drohen weitere Herzschäden durch neuerliche Herzinfarkte oder Herzrhythmusstörungen. Rechtzeitige Erste Hilfe und notärztliche Versorgung helfen, solche Folgeschäden zu vermeiden.

Als Ersthelfer sind Sie ungemein wichtig. Studien haben gezeigt, dass die Überlebensrate nach Herzinfarkt doppelt so hoch ist, wenn man vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit der Reanimation beginnt.

Herzinfarkt Vorzeichen erkennen

Ein Herzinfarkt zeigt sich mit unterschiedlichen Symptomen, die von Fall zu Fall in verschiedener Intensität auftreten können.

  1. Starke Schmerzen in der Brust. Der Patient klagt über Schmerzen und Engegefühl in der Brust, die länger als fünf Minuten andauern. Die Schmerzen strahlen in Schulter und Arm aus, bisweilen auch in Kiefer und/oder Oberbauch. Vermutet ein Angina pectoris-Patient einen Anfall und hat bereits Nitrospray eingenommen? Wenn sich die Schmerzen nicht bessern, handelt es sich mit hoher Sicherheit um einen Herzinfarkt.
  2. Atemnot. Der Patient japst und schnappt nach Luft, als wäre er kurz vor dem Ersticken.
  3. Angstzustände. Atemnot und Schmerzen lösen ein starkes Angstgefühl bis hin zur Todesangst aus. Das Gefühl von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein führt zu regelrechten Panikattacken.
  4. Schweißausbrüche sind die Folge dieser Angstgefühle. Der Angstschweiß steht dem Patienten auf der Stirn.
  5. Blutdruckabfall. Diesen werden Sie unterwegs nicht messen können, aber ein typisches Anzeichen ist die auftretende Blässe. Der Patient wird buchstäblich bleich wie der Tod.
  6. Der Puls ist beschleunigt, aber schwach.
  7. Übelkeit und Erbrechen kommen oftmals hinzu.

Frauen bekommen seltener einen Herzinfarkt als Männer, aber dafür verläuft er bei ihnen häufiger tödlich. Das liegt daran, dass die Symptome oft weniger ausgeprägt sind und als halb so schlimm abgetan werden. Oft beschränken sich die Anzeichen für einen Herzinfarkt bei Frauen auf

  1. Schmerzen in Schulter, Kiefer und/oder Oberbauch
  2. Atemnot
  3. Übelkeit und Erbrechen.

Ähnlich reduzierte Symptome treten bei Patienten mit Demenz, Diabetes mellitus oder chronischer Niereninsuffizienz auf. Klagen diese über ein oder zwei solcher Symptome, sollte man das bereits als Warnsignal aufnehmen.

Wie dringend ist der Notruf?

Sehr dringend! Sie ahnen gar nicht, wie viele Todesfälle durch Herzinfarkt darauf zurückzuführen sind, dass der Betroffene und seine Angehörigen zu lange warten. Weil es später Abend oder mitten in der Nacht ist, gerade das Wochenende beginnt oder man noch etwas Anderes vorhat. Kommen Sie bloß nicht auf die Idee, statt der 112 Hausarzt, Verwandte oder Freunde anzurufen. Das ist reine Zeitverschwendung, wenn es auf jede Minute ankommt!

Ein Herzinfarkt kommt immer ungelegen. Und nein, das hat nicht noch Zeit. Ob er tödlich verläuft oder möglicherweise glimpflich abgeht, darüber entscheiden nur Sie. Es muss sofort eine notärztliche Versorgung stattfinden und der Patient muss schnellstmöglich in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht werden. Nur so besteht die Chance, den Herzinfarkt mit möglichst wenigen Folgeschäden zu überleben. Die Rettungshelfer sind für solche Fälle ausgebildet und haben die richtigen Medikamente und Instrumente dabei. Dazu gehört auch ein Defibrillator, mit dem man lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen wie das Kammerflimmern wieder in Takt bringen kann.

Was muss man tun, bis der Notarzt eintrifft?

Bis Notarzt und Rettungswagen eintreffen, ist es wichtig, sich selbst um den Betroffenen kümmern. Die Maßnahmen lauten kurz gefasst:

  1. Bewusstsein prüfen
  2. Atmung prüfen
  3. Hilfe alarmieren
  4. Herzdruckmassage durchführen

Ist der Patient bei Bewusstsein?

Die Kontrolle, ob der Patient noch bei Bewußtsein ist, ist der erste wichtige Punkt der Erste Hilfe-Maßnahmen. Wenn er nicht offensichtlich wach ist, sprechen Sie ihn laut an. Fruchtet das nichts, schütteln Sie ihn an der Schulter oder zwicken ihn.

Was muss ich tun, wenn der Patient wach ist?

  1. Ist der Patient bei Bewusstsein und kann mit Ihnen reden, bringen Sie ihn in eine bequeme Rückenlage, mit leicht erhöhtem Oberkörper.
  2. Tätigen Sie den Notruf 112. Das genaue Vorgehen ist nachfolgend beschrieben.
  3. Öffnen Sie beengende Kleidung an seinem Hals.
  4. Bleiben Sie unbedingt bei ihm und versuchen Sie, ihn zu beruhigen. Vor allem bleiben Sie selbst so ruhig wie möglich.
  5. Verbreiten Sie bloß keine Hektik, die ihn noch zusätzlich aufregt und seine Lage noch weiter verschlimmert.
  6. Lassen Sie ihn nicht aus den Augen, bis der Notarzt da ist. Er kann jederzeit das Bewusstsein verlieren.

Was ist zu tun, wenn der Patient ohnmächtig ist?

  1. Reagiert der Patient nicht auf laute Ansprache oder zwicken, drehen Sie ihn auf den Rücken.
  2. Kontrollieren Sie im nächsten Schritt seine Atmung.

Atmet der Patient?

Strecken Sie den Kopf des auf dem Rücken liegenden Patienten nach hinten.

  1. Kontrollieren Sie, ob im Mund Fremdkörper oder Erbrochenes vorliegen und entfernen Sie diese gegebenenfalls.
  2. Halten Sie ein Ohr über den Mund,
  3. beobachten Sie dabei, ob sich der Brustkorb hebt und senkt und
  4. legen Sie eine Hand auf diesen.

So können Sie auf dreierlei Art gleichzeitig kontrollieren, ob noch Atmung vorhanden ist.

Was ist zu tun, wenn der Patient noch atmet?

Wenn der Patient atmet, liegt noch kein Herzstillstand vor, die Lage ist aber dennoch lebensbedrohend. Bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage, um die Atemwege frei zu halten. Sonst kann die Zunge die Luftröhre versperren oder Speichel oder Erbrochenes eingeatmet werden.

    • Der Patient muss auf dem Rücken liegen.
    • Knien Sie neben ihm auf Höhe des Brustkorbes.
    • Legen Sie den ihnen zugewandten Arm so, als ob der Patient winken würde: der Oberarm soll im rechten Winkel zum Körper und der Unterarm rechtwinklig zum Oberarm sein. Die Handfläche muss nach oben zeigen.
    • Ziehen Sie den anderen Arm über seine Brust und platzieren Sie den Handrücken auf der dem Arm gegenüberliegenden Wange. Halten Sie die Hand dort so fest.
    • Winkeln Sie das von ihnen abgewandten Knie an und ziehen sie den Patienten damit langsam in ihre Richtung, sodass er auf der Seite liegt.
    • Das oben liegende Bein muss rechtwinklig zur Hüfte angewinkelt sein. Das Gesicht liegt auf dem Handrücken des oben liegenden Armes.
    • Überstrecken Sie seinen Kopf nach hinten (Anmerkung: NICHT anwenden bei Erster Hilfe nach Unfällen, bei denen möglicherweise die Halswirbelsäule verletzt wurde (Motorrad)!).
    • Öffnen Sie seinen Mund. Wichtig: Der Mund muss nach unten weisen, damit Speichel und Erbrochenes ablaufen kann.
    • Beobachten Sie weiter die Atmung, bis Hilfe eintrifft.
    • Sollte die Atmung aussetzen (und nur dann!), beginnen Sie mit Herzdruckmassage, gegebenenfalls mit Atemspende (Punkt 3).

Wie muss ich mich verhalten, wenn der Patient nicht mehr atmet?

Wenn der Patient nicht mehr atmet bedeutet das, dass das Herz stehengeblieben ist. Schnelle Hilfe ist dann umso dringender.

  • Rufen Sie sofort den Notruf 112 an oder lassen Sie anrufen, bevor Sie irgend etwas anderes unternehmen! Nur rechtzeitig eintreffende ärztliche Hilfe kann letztlich Leben retten!  –
  • Danach beginnen Sie SOFORT mit der Herzdruckmassage.

Hilfe rufen – So macht man einen korrekten Notruf

Sind Sie idealerweise zu mehreren, sollte einer den Notruf 112 tätigen und der andere sich in dieser Zeit um den Patienten kümmern. So verliert man keine Zeit bei der überlebenswichtigen Herzdruckmassage.

„Kommen Sie schnell, mein Mann ist zusammengebrochen“ und schon wird der Hörer aufgelegt: So etwas erleben die Mitarbeiter der Leitstelle fast täglich. Besonders hilfreich ist ein solcher Anruf nicht. Wenn Sie einen Notruf machen, dann machen Sie ihn richtig: Rufen Sie die 112 an und informieren Sie über die wichtigsten Gesichtspunkte des Notfalls:

  1. WAS ist passiert? Geben Sie an, dass eine Person kollabiert ist.
  2. WELCHE Verletzung oder Erkrankung liegt vor? Äußern Sie Ihren Verdacht auf Herzinfarkt.
  3. WO sind Sie gerade mit dem Patienten? Straße, Hausnummer und Ort, bei wem klingeln? Sind Sie außer Haus, geben Sie eine möglichst genaue Ortsbeschreibung.
  4. WIE VIELE ist in diesem Falle nicht relevant, aber behalten Sie diesen Punkt für andere Notfälle im Hinterkopf.
  5. WER ruft an? Nennen Sie Ihren Namen. Stellen Sie sicher, dass die Leitstelle Ihre Telefonnummer im Display sieht. Telefonieren Sie mit unterdrückter Nummer, müssen Sie diese durchgeben.
  6. WARTEN Sie auf eventuelle Rückfragen. Nicht auflegen, solange möglicherweise noch Fragen offen sind. Die Leitstelle informiert Sie, wenn die Helfer benachrichtigt sind und Sie das Telefonat beenden können. Halten Sie Ihr Handy bereit, falls der Notarzt Sie nicht findet und anruft.

 

So macht man eine Herzdruckmassage:

Die Reanimation bezeichnet man korrekt als Herz-Lungen-Wiederbelebung. Das zentrale und wichtigste Element ist dabei die Herzdruckmassage.

Was geschieht bei der Herzdruckmassage? Übt man Druck auf den Brustkorb aus, wird das Blut in den Körper gepumpt. Löst man den Druck, saugt das stehengebliebene Herz das Blut durch den entstehenden Sog wieder auf. Die Herzklappen funktionieren wie Ventile und sorgen dafür, dass die Fließrichtung die richtige ist.

Warum ist diese Herzdruckmassage so wichtig? Bei einem Herzstillstand enthält das Blut eigentlich noch genug Sauerstoff für fast zehn Minuten. Nur kommt es im Gehirn, das es am dringendsten braucht, nicht an. Daher fängt es nach drei bis fünf Minuten an abzusterben. Mit der Herzdruckmassage pumpt man Blut ins Gehirn, sodass dieses noch eine Weile mit Sauerstoff versorgt wird. Je länger das Gehirn Sauerstoff erhält, desto besser sind die Aussichten für eine erfolgreiche Wiederbelebung ohne Folgeschäden. Denn der Notarzt trifft durchschnittlich erst nach zwölf Minuten ein.

Die folgenden Punkte muss man unbedingt beachten:

  1. Beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage. Versuchen Sie nicht, den Puls zu tasten, wie man das früher noch gelernt hat – pure Zeitverschwendung, wenn es um Sekunden geht. Denn selbst erfahrene Helfer haben zeitweise Probleme, einen nur noch schwachen Puls zu fühlen. Für eine erfolgreiche Animation spielt der Puls letztlich ohnehin keine Rolle
  2. Haben Sie keine Angst, etwas falsch zu machen – hat der Betroffene keine Atmung mehr, ist er so gut wie tot, und toter als tot kann er nicht werden. Gebrochene Rippen heilen wieder, aber Tote wieder lebendig machen funktioniert nicht. Auch wenn gar kein Herzstillstand vorliegt, ist eine Herzdruckmassage kein Problem. Der Patient wird dann nur wach.
  3. Herzdruckmassage ist wichtiger als Beatmung. Letztere machen Laienhelfer oft falsch, sodass sie vertane Zeit darstellt. Machen Sie daher eine Atemspende nur, wenn Sie diese auch wirklich beherrschen.
  4. Beenden Sie die Herzdruckmassage erst, wenn
    • die Rettungshelfer eingetroffen sind,
    • der Patient normal atmet, die Augen öffnet und sich bewegt
    • Sie absolut zu erschöpft sind, um weitermachen zu können.

Herzdruckmassage ohne Beatmung

  1. Wichtig ist eine feste Unterlage. Ein Bett gibt nach und ist daher nicht geeignet. Verfrachten Sie den Patienten lieber auf den Fußboden.
  2. Brustkorb des Patienten freimachen. Öffnen Sie beengende Kleidung wie Hemdkragen.
  3. Knien Sie über der Brust des Patienten, sodass die Arme gerade sind und sich Ihre Schultern senkrecht über seiner Brust befinden. So haben Sie die meiste Kraft für die folgende Aktion.
  4. Legen Sie beide Hände übereinander auf die Brust, sodass die beiden Handballen übereinander liegen und der untere Handballen in der Mitte der Brust platziert ist. Verschränken Sie dabei die Finger.
  5. Drücken Sie mit beiden Händen die Brust kräftig fünf bis sechs Zentimeter tief ein. Machen Sie das etwa 100 – 120 mal in der Minute. Brauchen Sie dafür einen Takt? Denken Sie dabei an Atemlos durch die Nacht oder Staying alive. Lachen Sie nicht, diese Lieder passen nicht nur textlich, sondern haben schon eine Menge Leben gerettet. Hören Sie damit nicht auf, bis der Notarzt eintrifft. Nur so wird genug Blut und damit Sauerstoff ins Gehirn des Patienten gepumpt. Kompression und Entlastung sollten in etwa gleich lang sein.
  6. Wenn Sie zu mehreren anwesend sind, lassen Sie sich nach einer Weile ablösen. Sie werden sich wundern, wie körperlich anstrengend eine solche Herzdruckmassage ist. Wechseln Sie sich alle zwei Minuten ab.

 Herzdruckmassage mit Beatmung

Sind geübte Ersthelfer vor Ort, können diese eine Atemspende durchführen. Üblich ist die Mund–zu–Mund–Beatmung, alternativ kann man auch eine Mund–zu–Nase-Beatmung durchführen.

  1. Der Patient liegt in Rückenlage. Der Ersthelfer kniet neben ihm auf Brusthöhe.
  2. Der Kopf des Patienten wird mit der einen Hand an der Stirn, mit der anderen unterm Kinn gefasst und nach hinten überstreckt.
  3. Bei der Mund–zu–Mund–Beatmung öffnet man leicht den Mund. Der Ersthelfer hält mit einer Hand die Nase des Patienten zu. Dann drückt seinen eigenen Mund von der Seite auf den Mund des Patienten. Bei einer Mund–zu–Nase-Beatmung drückt man der Kiefer mit der Hand am Kinn zusammen. Gleichzeitig hält man mit dem Daumen auf der Unterlippe den Mund geschlossen. Dann umfasst der Ersthelfer mit seinem Mund fest die Nase des Patienten.
  4. In beiden Fällen atmet der Ersthelfer mit leichtem Druck in die Lunge des Patienten. Dann setzt er ab und beatmet gleich anschließend ein zweites Mal. Ein normaler Atemzug reicht vollkommen aus. Den Erfolg der Beatmung kontrolliert man anhand des Hebens und Senkens des Brustkorbes. Sollte das nicht der Fall sein, sind die Luftwege verschlossen. Dann muss man den Kopf noch etwas weiter überstrecken und die Beatmung wiederholen.
  5. Nach den beiden Atemzügen setzt man die Herzdruckmassage fort. Als Faustregel gilt: 30 mal drücken – 2 mal beatmen – 30 mal drücken…

Herzdruckmassage und Atemspende muss man so lange weiterführen, bis der Notarzt eintrifft. Sollte der Patient wieder selbständig zu atmen anfangen, dürfen Sie ihn auf keinen Fall alleine lassen. Beobachten Sie ihn weiter und stellen Sie sicher, dass die Atmung nicht wieder aussetzt.

Literatur und weiterführende Ressourcen

  1. Malteser Hilfsdienst (Hrsg.): Erste-Hilfe-Handbuch: Wissen – Ratschläge – Selbsthilfe. München: Dorling Kindersley Verlag (2019). ISBN-10: 3831029962,
  2. Gabriele Sprengseis (Hrsg.), Romana Kandioler, Heinz Kuderna: Erste Hilfe. Ein Lehrbuch für Pflege- und Gesundheitsberufe. 2. Auflage. Wien: Facultas.wuv Verlag (2019). ISBN-10: 3708911474