Lymphozyten bei Diabetes (erhöht oder niedrig)

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Wie zeigen sich die Lymphozyten bei Diabetes?

Leukozyten bei der Zuckerkrankheit

Die Typ-1-Diabetes resultiert aus einer Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen. In manchen Fällen greifen die körpereigenen T-Zellen diese an und vernichten sie. Demnach fehlt es dem Organismus am Insulin, das die Patienten von außen zuführen müssen. Früher trug die Typ-1-Diabetes den Namen „insulinpflichtige Diabetes“. Die überaktiven T-Zellen stellen eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, genauer gesagt der Lymphozyten, dar. Aus dem Grund spielen die Lymphozyten bei Diabetes eine wesentliche Rolle. Die Überaktivierung des Immunsystems tritt in der Regel im Kindesalter sowie im frühen Erwachsenenalter auf.

Blutröhrchen
Blutprobe © Shawn Hempel – Fotolia.com

 

Die Lymphozyten bei Diabetes in der Zusammenfassung

Leiden die Patienten an der Typ-1-Diabetes, entnimmt der Arzt bei einer Routineuntersuchung eine Blutprobe. Anhand eines Differenzialblutbilds erkennt er die Anzahl der verschiedenen Leukozyten, darunter auch die T-Lymphozyten. Sie zersetzen aufgrund einer autoimmunen Erkrankung die Beta-Zellen, die das lebenswichtige Insulin produzieren. Dadurch zeigen sich diese Lymphozyten bei Diabetes über dem normalen Wert. In der Regel entsteht die Typ-1-Diabetes aufgrund einer Kombination aus Veranlagung und diverser Umweltreize. Letztere erweisen sich beispielsweise als spezielle virale Infektionen.

 

Der Lymphozytenwert bei Diabetes

Die Fachsprache bezeichnet die Blutzuckerkrankheit mit Diabetes mellitus und unterteilt sie in vier Formen. Vorrangig unterscheiden die Mediziner zwischen der Typ-1- und der Typ-2-Diabetes. Bei der gesundheitlichen Komplikation kommt es zu der frühzeitigen Zerstörung der Beta-Zellen der Langerhans-Inseln. Ihre Aufgabe besteht in der Produktion von Insulin, das als Botenstoff aufgenommene Glykose ins Innere der Körperzellen transportiert.

Beim Zerstörungsprozess der Beta-Zellen spielen die T-Lymphozyten eine tragende Rolle. Daher nehmen die Lymphozyten bei Diabetes eine wichtige Rolle ein. Aufgrund der Zersetzung der Beta-Zellen leiden die Patienten an einem Insulinmangel, der ohne eine Behandlung zur Lebensgefahr führt. Die Form der Krankheit bezeichnen die Ärzte als „insulinpflichtige“ oder Typ-1-Diabetes. Bei ihr handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit. Das bedeutet, die weißen Blutkörperchen – allen voran die Lymphozyten – greifen körpereigene Zellen an. Das geschieht aufgrund einer Entzündungsreaktion, der Insulitis.

Wie reagieren die Lymphozyten bei Diabetes?

Manifestiert sich der Typ-1-Diabetes, besteht die Möglichkeit, im Blut vermehrt T-Lymphozyten nachzuweisen. Das belegen die Autoren Walter Siegenthaler und Hubert E. Blum in ihrer Publikation „Klinische Pathophysiologie“. Das bedeutet, dass die Anzahl der Lymphozyten bei Diabetes über den normalen Wert steigt. Erwachsene Menschen besitzen in der Regel zwischen 700 und 2.200 T-Lymphozyten pro Milliliter Blut. Steigt die Konzentration dieser Leukozyten über die Normgrenze, sprechen die Mediziner von einer Lymphozytose. Zudem besteht die Option, dass sich im Zuge der Typ-1-Diabetes die B-Lymphozyten erhöhen.

 

Was passiert bei der Typ-1-Diabetes?

Steigen die T-Lymphozyten bei dieser Form der Blutzuckerkrankheit an, kommt es zu einer Zersetzung der Beta-Zellen. Zeigen sich 80 bis 90 Prozent von ihnen zerstört, diagnostizieren die Mediziner offiziell die erste Form der Diabetes mellitus. In der Anfangsphase der Erkrankung kommt es unter Umständen zu einer Insulinrestproduktion. Sie setzt mit zunehmender T-Lymphozytenzahl aus. Durch die Eliminierung der Beta-Zellen fehlt es dem Organismus der Patienten an Insulin. Das führt zu speziellen Symptomen. Beispielsweise gehören dazu:

  • Gewichtsabnahme,
  • Müdigkeit,
  • körperliche Schwäche
  • sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl.

 

Stoppt die Lymphozytose die Insulinbildung, gelangt die Glukose nicht länger in das insulinabhängige Gewebe. Demnach entfällt sie als Energielieferant und häuft sich im Blut. In der Leber läuft die Bildung der Glukose obgleich des fehlenden Transports ungebremst weiter. An einem Tag gibt das Organ bis zu 500 Gramm Glukose an das Blut ab. Ohne eine weitere Verwertung kommt es zum Anstieg des Blutzuckerspiegels. Ebenso führt der Prozess zu einer Überschwemmung des Blutes mit freien Fettsäuren. Aufgrund dieser Substanzen entsteht eine Übersäuerung des Blutes. In der Medizin heißt das Phänomen Ketoazidose. Sie beeinträchtigt alle Stoffwechselvorgänge und führt ohne Behandlung zum Tod.

 

Des Weiteren besteht die Gefahr, dass der Organismus die Glukose über den Urin ausscheidet. Hierbei handelt es sich um die Glukosurie. Aus dem Grund verspüren die Betroffenen einen dauerhaften Harndrang, der auf Dauer zu einer Dehydrierung des Körpers führt. Um diese Folgen zu vermeiden, spritzen sich die Diabetes-Patienten Insulin. Über den gesamten Zeitraum der Erkrankung stellen die Mediziner bei einer Blutuntersuchung erhöhte Lymphozytenwerte fest.