Lipoprotein A – Normwerte und Bedeutung

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Erhöhte und niedrige Werte des Fettprotein Lipoprotein A

Beim Lipoprotein A handelt es sich um ein Fett-Transportprotein, welches für die Beförderung von Fetten innerhalb des Blutes verantwortlich ist. Die Konzentration des genetisch vererbten Proteins im Blutserum kann kaum beeinflusst werden. Liegen erhöhte Werte des Lipoprotein A vor, so kann es zu einer Erhöhung der Low Density Lipoprotein-Werte – LDL – für Erkrankungen der Gefäße von Gehirn und Herz kommen.

Lipoprotein A
Blutfettzellen © fotoliaxrender – Fotolia.com

Was wird unter Lipoprotein A verstanden?

Da die Fette aus der Nahrung nicht frei im Blut schweben können, werden diese in Form kleiner Kügelchen von den Lipoproteinen transportiert. Diese unterscheiden sich in ihrer Dichte, Größe und Zusammensetzung voneinander. Verfügen Lipoproteine über eine hohe Dichte, so werden sie als „High Density Lipoproteine“ – kurz HDL, auch bekannt als gutes Cholesterin – bezeichnet. Bei einer geringen Dichte ist die Rede von „Low Density Lipoproteine“ – kurz LDL, auch als schlechtes Cholesterin bekannt.

Im Lipoprotein A sind die Eiweißketten Apolipoprotein A und Apolipoprotein B enthalten. Somit handelt es sich um so genanntes Low Density Lipoprotein. Der niedrige oder hohe Wert ist abhängig von der Länge dieser Ketten. Weder durch die Ernährung noch durch Medikamente oder eine sportliche Betätigung kann dieser Zusammenhang beeinflusst werden. Fachärzte konnten den Nachweis erbringen, dass insbesondere Personen mit einem hohen Lipoprotein A Wert ein höheres Risiko haben, einen Schlaganfall oder eine Erkrankung der Herzgefäße zu erleiden.

Der Normalwert im Blutserum dieses Proteins beträgt bis zu 30 mg/dl.

 

Erhöhter oder zu niedriger Wert des Lipoprotein A

Es gibt zahlreiche Erkrankungen, welche zu erhöhten Werten beim Lipoprotein A führen. Dies können

sein.

Sind die Werte von LDL und Lipoprotein A gleichzeitig zu hoch, so wird der Arzt eine Behandlung mithilfe von Medikamente in Erwägung ziehen, welche das LDL senken. Erfolgt hier keine Therapie, dann besteht ein wesentlich höheres Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken.

Verschiedene Umstände können zu einer Senkung der Konzentration des Lipoprotein A beitragen. Neben einer Überfunktion der Schilddrüse können hierfür auch Behandlungen mit einem Antibiotikum (Neomycin), Östrogenen oder dem Vitamin B3 verantwortlich zeichnen.

Bei der Ermittlung der Laborwerte können zeitweise Unterschiede zwischen den einzelnen Laboratorien auftreten. Darüber hinaus besteht ferner die Möglichkeit, von starken jahres- oder tageszeitlich bedingten Schwankungen, die jedoch keinen Krankheitswert aufweisen. Lassen Sie sich deshalb durch eventuell voneinander abweichende Resultate einzelner Untersuchungen nicht verunsichern. Bestenfalls befragen Sie Ihren behandelnden Arzt und bitte um eine Erklärung Ihrer individuellen Daten. Zudem verfügen einzelne Laborwerte in den meisten Fälle über keine hohe Aussagekraft. Erst im Zusammenhang mit weiteren Werten über einen längeren Zeitraum hinaus kann eine endgültige Beurteilung derselben vorgenommen werden.

Vom Sinn der Messung des Lipoprotein A Wertes

Der Eiweißkörper Lipoprotein A kann zur Destabilisierung von Ablagerungen an den Wänden der Gefäße beitragen. Außerdem ist das Eiweiß in der Lage, entzündliche Prozesse innerhalb der Blutgefäße herbeizuführen. Ganz besonders dann, wenn Sie häufiger unter Gefäßerkrankungen leiden, könnte das Lipoprotein A der Auslöser derartiger Beschwerden sein. Und dies auch dann, wenn Ihre Blutfettwerte gut eingestellt sind. Treten frühzeitig oder vermehrt Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems innerhalb einer Familie auf, ist es nicht nur wichtig, den Wert des LDL-Cholesterins zu bestimmen, sondern auch den Wert des Lipoproteins A.

Die Höhe der Konzentration im Blut hängt von den Genen und den weiteren Blutfettspiegeln ab. Eine Veränderung derselben ist auch nicht mithilfe eines anderen Lebensstils möglich. Werden Werte von mehr als 30 Milligramm je Deziliter Blut erreicht, muss mit einer Arterienverengung gerechnet werden. Außerdem bestehen die Gefahren der Förderung einer Entstehung von Thrombosen sowie die Herbeiführung von lebensgefährlichen Komplikationen der Gefäße. Somit gibt das Lipoprotein A in Verbindung mit einem erhöhten LDL-Wert über ein mögliches Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken, Auskunft.

Die oberste Grenze des Werts von Lipoprotein A beträgt bei

Frauen 30 mg/dl
Männer 30 mg/dl

Die Menge des in der Leber produzierten Lipoprotein A bleibt bei jedem Menschen das gesamte Leben lang annähernd gleich. Bei der Frau sollte eine Untersuchung des Werts vor sowie nach Abschluss der Menopause erfolgen, da während der Menopause der Spiegel von dem Protein wesentlich ansteigt. Beim Mann hingegen besteht nur einmal im gesamten Leben die Notwendigkeit einer entsprechenden Laboruntersuchung, da hier mit zunehmendem Alter der Anstieg des Lipoprotein A kaum merkliche Maße annimmt.

Fazit

Lipoprotein A wird in der Leber des Menschen hergestellt. Es ist für den Transport der Fette im Blut zuständig. In Kombination mit erhöhten LDL-Werten stellt es einen Risikofaktor zur Entwicklung von Erkrankungen im Bereich der Gefäße von Herz und Gehirn dar. Mithilfe labordiagnostischer Untersuchungen kann die Konzentration des Transportproteins aus dem Blutserum bestimmt werden.