Phosphat im Blut (Phosphatwerte)

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Aufgaben

Als fester Bestandteil der menschlichen Erbsubstanz kommt der Blutwert Phosphat in der DNA sowie in den Knochen vor. In zahlreichen chemischen Verbindungen fungiert er als Energielieferant- und träger.

Die Konzentration der Substanz im Blutkreislauf beeinflussen zahlreiche Faktoren. Dazu zählen das Vitamin D, Kalzium und mehrere Hormone. Enthält Ihr Blut viel Phosphat, herrscht eine Kalziumarmut und umgekehrt. Leiden Sie unter einem schweren Phosphatmangel, treten charakteristische Symptome auf. Beispielsweise kommt es zur Verwirrtheit.

Der Blutwert Phosphat

Dem Blutwert Phosphat kommt im menschlichen Organismus eine hohe Bedeutung zu. Als Salz der Phosphorsäure tritt die Substanz zu 85 Prozent in den Knochen und Zähnen vor. Ebenso findet sie sich in den Körperzellen und den Zellzwischenräumen.

Im Knochengewebe bindet sich Phosphat an Kalzium, sodass die Speicherung als Kalziumphosphat erfolgt. Gleichzeitig dient der Stoff als relevanter Energielieferant. Im Zellplasma befinden sich energiereiche Phosphatverbindungen, ATP genannt. Sie verleihen den Zellen durch chemische Reaktionen Antrieb für verschiedene Stoffwechselprozesse.

Das Wichtigste:

  • Phosphat existiert als Bestandteil der DNA und befindet sich in den Knochen, Zähnen und Körperzellen.
  • Das in den Nebenschilddrüsen gebildete Parathormon fördert das Ausscheiden des Phosphats über die Nieren.
  • Niedrige Phosphatwerte können durch Schilddrüsenhormone, Insulin, Wachstumshormone und Kortison entstehen.
  • Veränderte Phosphatspiegel wirken sich negativ auf die Gesundheit der Betroffenen aus.
  • Der Phosphatstoffwechsel hängt eng mit dem Vitamin-D- und Kalziumhaushalt zusammen.

Wann verändern sich die Phosphatwerte?

Die Kontrolle des Phosphatspiegels erfolgt, sofern der Mediziner einen gestörten Kaliumstoffwechsel vermutet. Ebenso misst er den Blutwert bei Patienten mit Nierensteinen. Unterhalb der Normgrenze liegt das Phosphat bei:

  • einem Mangel an Vitamin D,
  • niedrigen Kalziumwerten im Blut,
  • einem Alkoholentzug nach chronischem Alkoholismus,
  • künstlicher Ernährung,
  • einer Niereninsuffizienz (Nierenschwäche).

Warum steigt der Spiegel im Blut?

Die Bestimmung des Phosphats findet im Blutserum statt. Alternativ kontrollieren die Ärzte das Heparinplasma oder den 24-Stunden-Urin. Liegt der Blutwert über dem Normbereich, sprechen die Mediziner von einer Hyperphosphatämie. Folgende gesundheitliche Komplikationen kommen als Ursache infrage:

  • die Niereninsuffizienz,
  • Tumore oder Metastasen in den Knochen,
  • ein Zerfall der Blutkörperchen,
  • Akromegalie (Krankheit mit überproduzierten Wachstumshormonen),
  • Überdosierung von Vitamin-D-Supplementen.

Symptome bei niedrigen Phosphatwert

Leiden Sie unter einem schweren Mangel an Phosphat, treten Verwirrtheit sowie epileptische Anfälle auf. Eine gestörte Atmung sowie ein beeinträchtigter Schluckvorgang erfolgen. Schlimmstenfalls droht das Koma. Des Weiteren zählen eine gestörte Darmtätigkeit sowie eine träge Herz- und Muskelaktivität zu den Symptomen. Verringert sich die Phosphatkonzentration im Blut, setzt der Organismus die Substanz aus den Knochen frei. Dementsprechend folgt eine brüchige Skelettstruktur, sodass häufiger Knochenbrüche drohen.

Symptome bei erhöhtem Phosphat Blutwert

Erleiden Sie eine Hyperphosphatämie, kommt es zu starkem Juckreiz sowie verkalkten Herzklappen. Zusätzlich treten gichtartige Gelenkbeschwerden auf.

Wann entsteht ein hoher oder niedriger Spiegel?

Phosphat existiert als Bestandteil der DNA. Es dient gleichzeitig als Säurepuffer im Urin und im Blut. Sinkt der Blutwert unter die Normgrenze, treten typische Symptome, beispielsweise kognitive Beeinträchtigungen, auf. Steigt er über den Normwert, sprechen die Ärzte von einer Hyperphosphatämie. Die folgende Tabelle zeigt Ihnen den Normbereich des Blutwerts Phosphat:

weiterlesen:
Erhöhte Phosphat Werte
– Niedrige Phosphat Werte

Geschlecht

Phosphat im Serum in Milligramm je Deziliter

Phosphat (i. S.) in Mikromol je Liter

Männer

2,6 bis 4,5

0,84 bis 1,45

Frauen

2,6 bis 4,5

0,84 bis 1,45

 

Die Komplikationen

Bleibt der Phosphatwert im Blut niedrig, kommt es zunächst zu neurologischen Beschwerden. Dazu zählen eine beeinträchtige Konzentration sowie eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Auf die Dauer krampfen die Muskeln und Herzrhythmusprobleme manifestieren sich. Zusätzlich führt der Phosphatmangel auf lange Sicht zu brüchigen Knochen.

Bei einem Anstieg des Blutwerts drohen Verkalkungen im Bereich der Herzklappen. Daraus folgt ein erhöhtes Risiko für koronare Herzkrankheiten sowie einen Herzinfarkt. Studien belegen, dass speziell freies Phosphat als Nahrungsmittelzusatzstoff gesundheitliche Komplikationen nach sich zieht (Ritz, E., et al.: Phosphate additives in food–a health risk (Januar 2012).

Tipp: So normalisieren Sie Ihren Phosphatwert

Das Phosphat misst der Arzt zusammen mit dem Kalziumwert. Leiden Sie unter einem Phosphatmangel, lohnt sich eine Ernährungsumstellung. Zu dem Zweck konsumieren Sie vorwiegend Lebensmittel, die viel Phosphat und Vitamin D enthalten.

Zu diesen gehören Milchprodukte und kohlensäurehaltige Getränke. Zeigt sich Ihr Phosphat-Blutwert zu hoch, verzichten Sie auf diese Nahrungsmittel. Die Regulierung Ihres Phosphatspiegels erfolgt zwingend unter ärztlicher Kontrolle.

Da die Konzentration der Substanz Einfluss auf die Herzfunktion nimmt, können schwere Wertveränderungen lebensbedrohliche Folgen nach sich ziehen.

Quellen und Nachweise

  • Physiologie des Menschen, Robert Franz Schmidt, Florian Lang, Manfred Heckmann (Hrsg.): 31. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010
  • Calium und Phosphathaushalt, Quellen wikipedia ↑mehr lesen
  • Hyperphosphatämie (hoher Phosphatspiegel im Blut) James L. Lewis, III, MD, Attending Physician, Brookwood Baptist Health and Saint Vincent’s Ascension Health, Birmingham aberufen auf MSD Manual