Metabolisches Syndrom – Symptome und Ursachen

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Erkrankungen und Faktoren des Metabolischen Syndroms

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigsten Krankheiten in Deutschland und die Haupttodesursache der Deutschen. Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die ihr Auftreten begünstigen. Vier davon werden als „metabolisches Syndrom“ zusammengefasst. Dass sie eine potenziell lebensbedrohliche Kombination sind, macht auch der Name „Tödliches Quartett“ deutlich.

Symptome des metabolischen Syndroms

Metabolisches Syndrom
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Metabolisches Syndrom: Was heißt das eigentlich?

Ein metabolisches Syndrom beschreibt das gemeinsame Auftreten mehrerer Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen, erhöhen. „Metabolisch“ bedeutet, dass eine Stoffwechselstörung vorliegt. Ein „Syndrom“ beschreibt das gleichzeitige Vorliegen mehrerer Symptome. Folgende Erkrankungen werden als metabolisches Syndrom zusammengefasst:

Ein metabolisches Syndrom wird oft auch als Wohlstands-Erkrankung bezeichnet, weil es in der Regel durch einen ungesunden Ernährungs- und Lebensstil verursacht wird. In Deutschland nimmt die Erkrankung immer weiter zu, im Moment leiden etwa 25 Prozent der Bevölkerung darunter.

 

Metabolisches Syndrom – Faktor eins: Starkes Übergewicht

Zum metabolischen Syndrom gehört insbesondere das stammbetonte Übergewicht, dass durch einen erhöhten Bauchumfang gekennzeichnet ist. Wenn der Taillenumfang bei Männern mehr als 94 Zentimeter und bei Frauen mehr als 80 Zentimeter beträgt, ist dies ein Faktor für das Syndrom.

 

Metabolisches Syndrom – Faktor zwei: Bluthochdruck

Bluthochdruck als weiteres Symptom des metabolischen Syndroms erhöht ebenfalls das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch einen dauerhaft erhöhten Blutdruckwert kommt es zu einer Schädigung von Gefäßen. Außerdem muss das Herz ständig gegen einen erhöhten Widerstand pumpen und verdickt sich. Zusätzlich wird mehr Bindegewebe in das Herz eingelagert und die Herzwände deshalb steifer. Die Funktion des Herzens wird dadurch eingeschränkt. Wenn der Ruhe-Blutdruck dauerhaft über einem Wert von 130/85 mmHg liegt, ist das ein zusätzlicher Risikofaktor des metabolischen Syndroms.

 

Metabolisches Syndrom – Faktor drei: Erhöhte Blutfette

Es gibt im Blut vor allem zwei wichtige Blutfette. Das sind die Triglyceride und das Cholesterin. Wenn der Triglyceridwert über 150 mg/dl liegt, spricht man von einem erhöhten Wert. Beim Cholesterin gibt es zwei verschiedene Arten, das HDL- und das LDL-Cholesterin. HDL wird umgangssprachlich auch als „gutes“ Cholesterin bezeichnet, weil es die Fettausscheidung aus dem Körper bewirkt. Zu wenig HDL erhöht deshalb das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Als Risikofaktor im Sinne des metabolischen Syndroms gilt ein HDL-Wert unter 40 mg/dl bei Männern bzw. unter 50 mg/dl bei Frauen.

Wenn die schlechten Blutfette im Körper erhöht sind, können sie sich in die Wände von Blutgefäßen einlagern und so zu Arteriosklerose führen. Das bedeutet, dass die Gefäßwände steif werden und sich das Gefäßinnere im Laufe der Zeit verengt. Die Gefahr besteht darin, dass durch verengte Gefäße Durchblutungsstörungen entstehen können. Außerdem kann es sein, dass sich einer der fettreichen Plaques aus der Gefäßwand ablöst und dieser Thrombus ein Gefäß verstopft. Gefährlich wird das besonders im Herz oder im Gehirn, wo es zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen kann.

 

Metabolisches Syndrom- Faktor vier:

Insulinresistenz als Vorstufe der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus

Ein metabolisches Syndrom ist weiterhin durch eine gestörte Insulinsensitivität gekennzeichnet. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Es ist dafür zuständig, den Transport von Zucker in die Zellen zu ermöglichen. Dadurch kann der Blutzuckerspiegel gesenkt werden und die Zellen haben genug Nährstoffe, um Energie herzustellen. Insulin wird ausgeschüttet, wenn der Körper merkt, dass vermehrt Glucose im Blut ankommt, also nach dem Essen. Wenn man aber dauerhaft zu viel Nahrung zu sich nimmt und sich zu wenig bewegt, ist der Blutzuckerspiegel ständig erhöht und es wird ständig viel Insulin ausgeschüttet.

Irgendwann haben sich die Körperzellen an den ständig erhöhten Insulinspiegel gewöhnt und reagieren immer weniger darauf. Es kommt zu einer Insulinresistenz, das heißt, das Insulin zeigt immer weniger Wirkung und es wird immer mehr davon benötigt. Gleichzeitig steigt der Blutzuckerspiegel immer weiter. Als Endfolge kann es zum Auftreten der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus kommen. Diese Erkrankung wiederum erhöht das Risiko für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Krankheiten, weil zu viel Zucker im Blut Gefäße, Nerven und Gewebe schädigt. Ein metabolisches Syndrom ist durch einen Nüchternblutzucker von über 100 mg/dl gekennzeichnet.

 

Warum ist ein metabolisches Syndrom gefährlich?

Durch das metabolische Syndrom wird das Risiko für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöht. Jede einzelne Komponente kann eine Arteriosklerose, also eine Versteifung und Verengung der Arterien im Körper verursachen. Die anfälligsten Organe sind das Herz und das Gehirn. Verengte Gehirngefäße können zu einem Schlaganfall führen. Wenn die Herzkranzgefäße- das sind die Gefäße, die das Herz selbst mit Blut versorgen- verengt sind, führt das zu typischen Beschwerden. Dazu gehören belastungsabhängige Luftnot, Brustschmerzen und ein Druckgefühl auf der Brust. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Herzinfarkt kommen.

 

Welche Beschwerden macht das metabolische Syndrom und wie kann es diagnostiziert werden?

Da ein metabolisches Syndrom und seine Komponenten besonders in der Anfangsphase oft wenig bis keine Beschwerden machen, können sie relativ lange unbemerkt bleiben. Insbesondere übergewichtige Menschen haben jedoch ein erhöhtes Risiko für das metabolische Syndrom und sollten sich daher regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen. So können zum Beispiel ein erhöhter Blutdruck oder ein erhöhter Blutzuckerspiegel frühzeitig erkannt und behandelt werden.

 

Ein metabolisches Syndrom bzw. seine einzelnen Faktoren können von einem Arzt relativ einfach festgestellt werden. Körpergewicht und Bauchumfang lassen sich leicht messen. Durch einen Bluttest können die Blutfettwerte festgestellt werden. Auch der Blutzuckerspiegel kann im Blut gemessen werden. Es gibt auch eine Art Provokationstest für die Blutzuckerregulation, den man OGTT oder oralen Glucose-Toleranz-Test nennt.

Dabei wird eine definierte Menge an in Flüssigkeit aufgelöster Glucose getrunken und der Blutzuckerspiegel in gewissen Zeitabständen bestimmt. So kann man sehen, ob das Hormon Insulin gut wirkt und den Zuckerspiegel wirkungsvoll senken kann. Der Blutdruck kann ebenfalls einfach bestimmt werden; es gibt auch Geräte, die vom Patienten selbst zu Hause benutzt werden können.

 

Tipps zu Behandlung und Vermeidung des metabolischen Syndroms

Schon einige Änderungen am Lebensstil können helfen, um ein metabolisches Syndrom und seine Folgen zu verhindern. Eine fettarme und kalorienbewusste Ernährung ist ein wichtiger Punkt, um das Körpergewicht zu reduzieren und erhöhte Blutfettwerte zu senken. Außerdem ist regelmäßige körperliche Bewegung wichtig, am besten etwa zweieinhalb Stunden pro Woche. Damit kann ebenfalls Körpergewicht reduziert werden. Zusätzlich wird durch die Bewegung das Herz-Kreislauf-System trainiert und die Insulinsensitivität des Gewebes erhöht.

Vom Arzt verschriebene Medikamente zum Beispiel gegen hohen Blutdruck sollten regelmäßig wie verschrieben eingenommen und nicht selbstständig in der Dosis verändert oder abgesetzt werden.

Literatur: Gerd Herold, Innere Medizin 2019