Kaliummangel im Blut, Was sagt der Kalium Blutwert

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Bemerken die Ärzte bei den Patienten einen geringen Kaliumspiegel im Blut, sprechen sie bei einer Kaliumkonzentration im Blut niedriger als 3,6 Millimol pro Liter (mmol/l) von einem Kaliummangel, der Hyperkaliämie.

Im Blutplasma eines erwachsenen Menschen befinden sich zwischen 3,5 und 4,8 Millimol Kalium pro Liter. Zudem besteht die Möglichkeit, den Kaliumwert durch das Blutserum zu bestimmen. Im ersten Lebensjahr besitzen Kinder eine Konzentration von 3,6 bis 6,3 Millimol im Liter Serum. Bei Neugeborenen liegt die Menge zwischen 3,3 und 5,7 Millimol je Liter.

Blutbahn mit Zellen
Blutzellen © adimas – Fotolia.com

Die Gründe für Kaliummangel die Hypokaliämie

Liegen tatsächlich niedrige Kaliumwerte also ein Kaliummangel vor, resultiert dies aus einem verstärkten Ausstoß über die Niere.

Die Ursachen dafür zeigen sich in Form von:

  • andauerndes Erbrechen
  • andauernde Durchfälle
  • dem Cushing-Syndrom,
  • einer Diuretika-Therapie,
  • einer Behandlung mit Amphotericin B,
  • Missbrauch von Abführmitteln
  • Hyperaldosteronismus
  • und einer akuten Nierenschwäche mit starkem Harndrang.

Verlieren die Patienten das Kalium über den Magen-Darm-Trakt, leiden sie beispielsweise an Durchfall oder Fisteln im Darm. Auch durch das Erbrechen kommt es zu einer temporären Hypokaliämie.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass eine Verteilungsstörung im Körper existiert. Dabei gelangt der Mineralstoff aus dem Zwischenraum der Zellen in deren Innenraum. Demnach bleibt weniger Kalium im Blut nachweisbar. Das Phänomen resultiert aus einer Alkalose. Hierbei weisen die Patienten einen hohen pH-Wert im Blut auf. Ebenso führt eine Insulintherapie bei Coma diabeticum zu einer verminderten Kaliumkonzentration.

Wissenswertes über den niedrigen Kaliumspiegel

Scheiden die Nieren weniger Kalium aus, bleibt dieses im Blutkreislauf. Das geschieht beispielsweise bei einer akuten Niereninsuffizienz. Auch das chronische Versagen des Organs zieht die Hyperkaliämie nach sich. Alternativ begründet sich die höhere Menge des Kaliums aus der Einnahme bestimmter Medikamente. Dazu zählen ACE-Hemmer und nichtsteroidale Antiphlogistika.

Bei dem Kalium handelt es sich um einen wichtigen Mineralstoff. Den Tagesbedarf decken zwei Gramm Diese befindet sich in zahlreichen Nahrungsmitteln, zu denen Bananen, Pilze und Bohnen gehören. Des Weiteren finden Sie eine ausreichende Kaliumkonzentration in Käse, Kartoffeln und Spinat. Vorrangig eine fehlerhafte Ernährung und ein Nahrungsmangel führen zu niedrigen Kaliumwerten. Beispielsweise führt eine Magersucht zu einem gefährlichen Mangel des Minerals.

Warum benötigt der Körper Kalium?

Bei dem für den Menschen essenziellen Mineralstoff Kalium handelt es sich um ein positiv geladenes Ion, das sich auch Kation nennt. Speziell für die Funktionsfähigkeit der Nerven, Zellen und Muskeln erhält er einen hohen Stellenwert. Der Organismus benötigt sie, um die elektrische Spannung innerhalb der Körperzellen aufrechtzuerhalten.

Zu 98 Prozent befindet sich das Kalium innerhalb der Zellen. Das bedeutet, dass sich ausschließlich zwei Prozent des freien Kaliums in der Blutbahn manifestieren. Der Gesamtwert bei Frauen liegt im Schnitt bei 100 Gramm. Männer weisen eine Menge von 150 Gramm auf.

Die Konzentration der Substanz im Blutplasma variiert zwischen 3,5 und fünf Millimol pro Liter. Im Inneren der Zellen erhöht sie sich auf 140 Millimol pro Liter. Um das Konzentrationsgefälle zwischen Innen- und Außenseite der Zelle aufrechtzuerhalten, kommt eine Ionenpumpe zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um die Natrium-Kalium-Pumpe. Daraus resultiert eine elektrische Spannung, durch die Zellen beispielsweise Reize weiterleiten.

Das bedeutet, dass Kalium im Blut erhält eine wichtige Bedeutung für die Übertragung von Impulsen. Ein gleichbleibender Kaliumspiegel spielt eine wesentliche Rolle. Kommt es zu einem Anstieg oder dem Absinken der Werte, entsteht eine gestörte Weiterleitung der Reize. Dadurch besteht für die Muskeln keine Möglichkeit, sich richtig zusammenzuziehen. Damit das Kalium im Blut eine konstante Konzentration aufweist, setzt der Organismus das Hormon Aldosteron frei. Erhöht sich die Kaliummenge, verstärkt sich die Ausschüttung des Hormons.

Dieses regt vorrangig die Nieren an, sodass diese mehr Kalium ausscheiden. Zeigt sich weniger Kalium im Blut, stoppt die Produktion des Aldosterons. Dadurch verringert sich die Ausscheidung der Substanz über den Harn.

Die Reizweiterleitung stellt nicht die einzige Aufgabe des Elements dar. Gleichzeitig ermöglicht es die Herstellung von Eiweißen und den Abbau von Kohlenhydraten. Ebenso sorgt das Kalium für einen gleichbleibenden Flüssigkeitsgehalt im Zellinnenraum.

Wie messen Ärzte das Kalium im Blut?

In der Regel nehmen die Patienten das Kalium über die Nahrung auf. Ein Mangel entsteht beispielsweise bei Durchfall. Zudem verliert der Organismus die Substanz, sofern die Patienten Diuretika einnehmen.

Den Fachbegriff verwenden die Mediziner, um harntreibende Arzneien zu beschreiben. Gefährlicher als ein Kaliummangel erweist sich der Überschuss der Substanz. Dieser folgt einer schweren Nierenschwäche und verursacht Herzrhythmusstörungen. Im schlimmsten Fall besteht für die Betroffenen Lebensgefahr. Liegt der Verdacht einer veränderten Konzentration des Kaliums im Blut vor, entnehmen die Ärzte eine Blutprobe.

Veränderte Kalium Blutwerte

In einigen Fällen kommt es zu einer fehlerhaften Auswertung der Blutprobe. Dabei entsteht die Pseudohyperkaliämie. Die Ärzte diagnostizieren einen vermeintlichen Überschuss des Minerals. Dies geschieht beispielsweise, wenn sie die Vene bei der Blutentnahme zu lange stauen. Aufgrund der entstehenden Hämolyse tritt das interzelluläre Kalium ins Serum.

Das belegt die Studie: „Is suboptimal phlebotomy technique impacting on potassium results for primary care?“. Die 2008 veröffentlichte Publikation stammt von Ian R. Bailey und Vanessa R. Thurlow. Ebenfalls besteht die Option, dass die Mediziner niedrige Kaliumwerte bemerken.

Handelt es sich um die Hypokaliämie, nehmen die Leukozyten den Mineralstoff aus dem Plasma auf.

Quellen:

http://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1258/acb.2007.007123

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