Herzultraschall (Echokardiographie)
Herzultraschall, Herzecho oder Echokardiographie bezeichnet ein bildgebendes Verfahren, bei dem das Herz mithilfe von Ultraschall untersucht wird. Diese Methode ist grundlegend für die Funktionsdiagnostik des Herzens und fällt in den Zuständigkeitsbereich der Kardiologie.
Das Wichtigste auf einen Blick!
- Als Herzultraschall, Herzecho, Echokardiographie bezeichnet man die Ultraschalluntersuchung des Herzens.
- Dieses bildgebende Verfahren gehört zu den grundlegenden Untersuchungsmethoden in der Kardiologie und wird daher von einem Herzspezialisten (Kardiologen) vorgenommen.
- Macht der Arzt einen Herzultraschall, kommt er ohne schädliche Strahlung aus und erhält Bilder in Echtzeit auf einen Monitor, auf dem sich das schlagende Herz bei seiner Tätigkeit beobachten lässt.
- Grundsätzlich kann man das Herzecho mit der Ultraschallsonde auf der Brustwand (transthorakal), aus der Speiseröhre heraus (transösophageal) und zusätzlich unter körperlicher Belastung durchführen (Stress-Echokardiographie).
- Neben der Beurteilung der Herztätigkeit und Aktivität der Herzklappen erlaubt der Herzultraschall die Beobachtung des fließenden Blutes in einer Doppler-Sonographie, mit dem sich Löcher in der Herzscheidewand, Herzklappenfehler und Störungen der Durchblutung des Herzmuskels feststellen lassen.
Diagnostik mit Herzultraschall
Dass die Echokardiographie eine der wichtigsten diagnostischen Methoden in der Kardiologie ist, kommt nicht von ungefähr. Wie alle Ultraschalluntersuchungen kommt sie ohne schädliche Strahlung aus und lässt sich beliebig oft wiederholen, ohne dass man gesundheitliche Konsequenzen befürchten muss.
Zudem liefert die Herzsonographie bewegte Bilder in Echtzeit und ermöglicht eine Live-Ansicht des untersuchten Gebietes. Dadurch hat der Kardiologe die Möglichkeit, die Teile des Herzens in Aktion zu beobachten: Den Herzmuskel selbst, die Aktion der Herzklappen und den Fluss des Blutes.
Für letzteres macht man sich den Doppler-Effekt zunutze, wie man ihn von einem herannahenden und einem wegfahrenden Auto kennt. Der Computer erkennt, ob sich das Schallsignal und damit das Blut in Richtung Schallkopf bewegt oder von ihm weg und kann dieses als Doppler-Sonographie darstellen.
Eine Falschfarben-Darstellung des Doppler-Effektes bezeichnet man als Farbduplex-Echokardiographie. Sie ermöglicht eine Betrachtung des Blutflusses in Kammern und Vorkammern und damit die Feststellung von Löchern in der Herzscheidewand, Rückfluss von Blut infolge defekter Herzklappen (Klappenvitien) wie auch der Durchblutung des Herzens in den Herzkranzgefäßen.
Die Transthorakale Echokardiographie (TTE)
Transthorakale Echokardiographie oder TTE besagt, dass der Schallkopf seine Ultraschallwellen von der Oberfläche des Brustkorbes (Thorax) durch diesen in Richtung Herz sendet. Das transthorakale Herzecho ist die mit Abstand am häufigsten verwendete sonographische Methode in der Kardiologie.
Dazu müssen Sie sich als Patient mit freiem Oberkörper auf die linke Seite legen, sodass der rechte Brustkorb mit dem Herzen besser zugänglich ist. Mit reichlich Ultraschallgel, das den Schall im Gegensatz zur Luft gut leitet, bewegt der Arzt den Herzultraschall-Kopf hin und her und ändert den Aufsetzwinkel. Am Monitor kann er sich so ein Bild über die Aktivität des Herzens und seiner Bestandteile machen.
Hinderlich ist bisweilen die weite Entfernung, die der Ultraschall von der Thoraxoberfläche bis zum Herzen zurücklegen muss, insbesondere bei adipösen Patienten. Hier und für besonders detaillierte Untersuchungen verwendet der Arzt im Herzultraschall die
Transösophageale Echokardiographie (TEE)
Noch so ein Wortungetüm – transösophageal bedeutet durch die Speiseröhre. Hierfür gibt es spezielle, dünne schlauchartige Ultraschallsonden, die der Kardiologe ähnlich wie bei einer endoskopischen Untersuchung des Magens über Mund und Rachen in die Speiseröhre einführt. Bei einer TEE bekommen Sie als Patient zuvor ein leichtes Beruhigungsmittel (Sedativum), das die Manipulation im Hals weniger unangenehm macht.
Durch die größere Nähe zu den zu untersuchenden Strukturen erreicht der Arzt im Herzultraschall eine bessere Auflösung des Sonogramms , etwa um Thromben in den Vorhöfen oder in den Herzkranzgefäßen zu erkennen.
Wie macht ein Arzt den Herzultraschall in Form einer Belastungs-Echokardiographie?
Eine Belastungs-Echokardiographie oder Stress-Echokardiogaphie ist ein transthorakales Herzecho unter körperlicher Belastung. Letztere erreicht man durch Strampeln auf einem Fahrradergometer oder durch spezielle Medikamente, die die Herzaktivität anregen. Meist verabreicht man hierzu Dobutamin über eine Verweilkanüle in der Armvene, über die man das Arzneimittel nachspritzen kann, um verschiedene Belastungsstufen zu simulieren.
Quellen, Links und weiterführende Literatur
- Kosten der Untersuchung https://www.degum.de/angebote-fuer/patienten/
- Gerd Herold: Innere Medizin. Köln 2019: G. Herold Verlag. ISBN-10: 3981466063
- Wolfgang Piper: Innere Medizin. 2. Auflage. Stuttgart 2012: Springer-Verlag. ISBN-10: 3642331076.
- Veronica Sagmeister: BASICS Kardiologie. 4. Auflage. München 2019: Urban & Fischer/Elsevier-Verlag. ISBN-10: 3437421891.
- Ulrich Stierle: Klinikleitfaden Kardiologie. 6. Auflage. München 2019: Urban & Fischer/Elsevier-Verlag. ISBN-10: 3437222848.
- Helmut Roskamm, F.-J. Neumann, D. Kalusche, H.-P. Bestehorn: Herzkrankheiten: Pathophysiologie, Diagnostik, Therapie. 5. Auflage. Stuttgart 2004: Springer-Verlag. ISBN-10: 3540401490.