Darmentzündung – Blutwerte, Symptome und Behandlung
Blutwerte, Symptome und Ausprägung einer Darmentzündung
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Eine Infektion des Darms, die sogenannte Darmentzündung ist oft harmlos. Sie verschwindet in wenigen Tagen von selbst. Lästig sind vor allem Symptome wie Durchfall, Erbrechen und Bauchkrämpfe. Leiden Sie unter starken Beschwerden, empfiehlt sich der Gang zum Arzt. Er verordnet bei Bedarf Medikamente. Wichtig ist eine ausreichende Zufuhr von Mineralstoffen und Flüssigkeit, um Komplikationen zu vermeiden. Treten die Beschwerden wiederkehrend und länger auf, liegt eine chronische Erkrankung vor. Die Blutwerte bei einer Darmentzündung geben Aufschluss über das Bestehen von schwerwiegenden Krankheiten wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
Die Darmentzündung im Überblick
Der menschliche Darm besteht aus Dickdarm, Dünndarm und Mastdarm. Bei der Darmentzündung handelt es sich überwiegend um eine entzündliche Erkrankung des Dünndarms, eine sogenannte Enteritis. Betrifft die Entzündung den Dickdarm oder die Schleimhäute der beiden Abschnitte, liegt eine Enterokolitis vor. Kommt eine Erkrankung des Magens hinzu, sprechen Ärzte von einer Gastroenteritis. Die Darminfektion ist entweder akut und leicht behandelbar oder chronisch wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Beide sind schwierig zu therapieren.
Wie entsteht die Darmentzündung?
Verschiedene Faktoren lösen diese infektiöse Erkrankung aus. Dabei handelt es sich beispielsweise um mikrobielle Erreger wie Bakterien, Pilze und Salmonellen. Ebenso lösen autoaggressive Abwehrreaktionen Ihres Immunsystems, eine Chemotherapie oder eine Strahlenbehandlung eine Darmentzündung aus. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass ein Tumor die Entzündung begünstigt. Seltener verursacht eine Minderdurchblutung die Entzündung.
Je nach Auslöser beträgt die Inkubationszeit nur wenige Stunden oder mehrere Tage. Die chronische Verlaufsform hängt ab von Ihrer genetischen Veranlagung sowie von psychischen Überlastungen.
Die Symptome einer Darmentzündung
Bei dieser Erkrankung treten Durchfälle auf, die oftmals mit Erbrechen und Übelkeit einhergehen. Bauchkrämpfe, Fieber und Magenschmerzen ergänzen die Liste der Symptome. Abhängig davon, wie schwer die Erkrankung verläuft, verlieren Betroffene durch häufiges Erbrechen viel Gewicht. Ebenso fehlt es ihnen an Wasser und Salz durch die starken Durchfälle. Es kommt folglich zu einer Dehydration, die Schwindelanfälle, Antriebslosigkeit, Wadenkrämpfe, Müdigkeit, einen gestörten Säure-Base-Haushalt oder einen Kreislaufschock auslöst.
Ebenso äußert sich die Erkrankung durch eine allgemeine Appetitlosigkeit. Durch die Entzündung und deren Symptome besteht eine höhere Verletzungsgefahr im Bereich des Darms. Bestehende Schäden äußern sich durch blutigen Stuhl.
Welche Gefahren bestehen bei dieser entzündlichen Krankheit?
Generell ist eine Darmentzündung in den meisten Fällen unbedenklich. In wenigen Tagen klingt die Entzündung von selbst ab, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. Durch ihre unangenehmen Symptome empfiehlt es sich trotzdem, den Hausarzt aufzusuchen, um diese Beschwerden zu lindern. Eine Gefahr für Sie besteht, wenn die Erkrankung Ihren Kreislauf schwächt oder Ihren Säure-Base-Haushalt stört. Dies hat lebensgefährliche Folgen, die der Arzt schnell in den Griff bekommt. Achten Sie darauf, dass Sie während der Erkrankung ausreichend Mineralstoffe und Flüssigkeit aufnehmen.
Lang anhaltende Durchfallerkrankungen führen zu Schäden an den Nieren, Thrombosen und Gefäß-Verschließung. Liegen invasive Erreger vor, besteht die Gefahr einer Blutvergiftung mit hohem Fieber. Dadurch gelangen die Keime in die Organe und bilden Abszesse. Ebenso führt die Entzündung zu einer Autoimmunreaktion, im Zuge deren das Immunsystem die körpereigenen Zellen angreift. Betroffen sind Herz, Haut, Gelenke und Augen.
Dauert die Erkrankung trotz erfolgter Therapie an, erfolgt eine weitere Abklärung möglicher Ursachen. Hier spielen verschiedene Medikamente, AIDS, Hormonstörungen oder eine chronische Verlaufsform der Darmentzündung (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn) eine Rolle. Seltener liegt ein gutartiger Tumor oder Darmkrebs vor.
Akute Darmentzündung vermeiden durch Ernährung
Chronische Darmentzündungen im Überblick
Bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn kommt es zu einer Entzündung verschiedener Darmabschnitte. Die Erkrankungen sind unheilbar. Eine diätische Ernährung und Medikamente lindern die Beschwerden. In Deutschland klagen über 300.000 Menschen über diese beiden Formen chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen.
Colitis ulcerosa beschränkt sich auf Abschnitte des Dick- und Enddarms und betrifft dessen Schleimhaut. Zu den Symptomen zählen schleimiger Stuhl, anhaltender Durchfall mit Schleim und Blut, schmerzhafter Stuhlgang, Bauchkrämpfe bei der Entleerung, Müdigkeit, Gewichtsverlust und Fieber. Durch den ständigen Blutverlust über den Stuhl entsteht im Verlauf eine Eisenmangelanämie.
Die Krankheit tritt in Schüben auf. Medikamente und eine diätische Ernährung lindern die Beschwerden. Bei stark zerstörtem Gewebe hilft nur eine Entfernung der betroffenen Abschnitte. Die Universitätsklinik Heidelberg arbeitet in ihrem Forschungszentrum an einer Behandlung mit einem Lecithin-Granulat, das einen verminderten und festeren Stuhl bei den Probanden ermöglichte.
Bei Morbus Crohn entzünden sich die Darmoberfläche und die darunterliegenden Schichten. Kranke und gesunde Abschnitte wechseln sich ab. Zu den Symptomen gehören anhaltender breiiger und wässriger Durchfall, Gewichtsverlust, Bauchkrämpfe und Abgeschlagenheit. Auch hier lindern Medikamente die Schübe. Bei Fisteln, Verschlüssen oder Vernarbung hilft ausschließlich eine OP.
Blutwerte bei Darmentzündung
In der Regel fordert der Arzt bei einer normalen Infektion des Darmes kein Blutbild an. Treten die Symptome gehäuft und längere Zeit auf, besteht ein Verdacht auf eine chronische Verlaufsform wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. Zur Identifikation einer Colitis ulcerosa stellen Mediziner neben einer Darmspiegelung ein Blutbild her. Wichtig ist das C-reaktive Protein. Liegt eine Entzündung vor, ist der Wert stark erhöht. Um den Verlauf der Erkrankung zu beobachten, ermitteln Ärzte häufiger die Blutwerte bei einer Darmentzündung um Verbesserungen oder Verschlechterungen zu diagnostizieren.
Ebenso spielen die Leberwerte eine Rolle. Liegt eine Colitis ulcerosa vor, sind der Enzymwert Alkalische Phosphatase und Gamma-GT erhöht. Die Blutwerte bei Darmentzündung weisen dann auch Auto-Antikörper nach. Dabei handelt es sich um Abwehrstoffe, die gesundes Gewebe zerstören. Grundsätzlich sind bei einer Erkrankung die Leukozyten und die Blutsenkungsgeschwindigkeit erhöht. Erniedrigt sind hingegen die Werte Albumin, was auf einen Eiweißverlust hindeutet und Hämoglobin, welches sich abschwächt durch häufige blutige Durchfälle. Zu niedrige Natrium- und Kaliumwerte deuten auf eine mangelhafte Nährstoffaufnahme im Zuge von Durchfall und Erbrechen hin.
Neue Studien der Universität Leipzig weisen darauf hin, dass eine Phytotherapie mit Kamille, Kaffee und Myrrhe sich positiv auf die Beschwerden der Patienten auswirkt.
Bei Verdacht auf Morbus Crohn misst der Arzt ebenfalls die Blutwerte bei einer Darmentzündung. Erhöht sind hier:
- die Blutsenkungsgeschwindigkeit,
- die Leukozyten,
- die Thrombozyten,
- das C-reaktive Protein und
- das Alpha-1-Antitrypsin.
Erniedrigt sind Hämoglobin aufgrund des Blutverlustes und das Resorbtionsvermögen für Vitamin B12 aufgrund der Aufnahmedefizite des Dünndarms. Beide Erkrankungen zeigen fast identische Laborwerte an. Daher schließt der Arzt weitere Untersuchungen an. Monteleone G. et al. belegten 2019 in einer Studie die Wirksamkeit des neuen Medikaments namens Mongersen. Es zeigte gute Resultate bei der Linderung der Beschwerden.
Behandlung der Darmentzündung
Was können Sie bei einer Darmentzündung tun?
Leiden Sie unter dieser Erkrankung, wägen Sie ab, ob Sie einen Arzt konsultieren. Bei schweren Symptomen verschreibt er Medikamente zur Linderung der Beschwerden. Er bestimmt vorab die Ursache der Infektion über die erforderlichen Blutwerte bei einer Darmentzündung und verabreicht gegebenenfalls Antibiotika bei einer bakteriellen Ursache.
Trinken Sie während dieser Zeit ausreichend. Gut geeignet sind ungesüßter Tee und spezielle Elektrolytpräparate aus der Apotheke. Sie gleichen den Mineralhaushalt aus. Salz und Traubenzucker erwiesen sich ebenso als nützliche Hausmittel. Bei akutem Durchfall und Appetitlosigkeit verzichten Sie besser auf Nahrung und ersetzen diese durch Zwieback, schwarzen Tee und Salzstangen.
Liegt bereits eine Dehydration oder ein gestörter Säure-Base-Haushalt vor oder sind Sie nicht mehr in der Lage selbstständig Flüssigkeit und Nahrung aufzunehmen, setzt der Mediziner eine Infusion. Bei erhöhter Körpertemperatur verordnet er fiebersenkende Mittel.
In wenigen Tagen heilt die Infektion von selbst aus. Bei chronischen Fällen besteht erhöhter Behandlungsbedarf. Hier verabreicht der Arzt Medikamente zur Linderung wie Immunsuppressiva und Cortison. Patienten mit Morbus Crohn heilt der Arzt mit der modernen Medizin nicht, es bestehen ausschließlich Optionen zur Verbesserung der Lebensqualität.
Quellen, Literatur:
Vissiennon C et al., Chamomile flower, myrrh and coffee charcoal – components of a traditional herbal medicinal product – diminish pro-inflammatory activation in human macrophages; Posterpräsentation anlässlich des Phytokon-gress 2019, 4.-6. Juni 2019 in Bonn
Monteleone,G. et al. (2019): Mongersen, an oral SMAD7 antisense oligonucleotide, and Crohn’s disease. In: N. Engl. J. Med., 2019 Mar. 19
https://www.grossesblutbild.de/blutwerte-bei-darmkrebs.html
https://www.grossesblutbild.de/darmentzuendung.html
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