Was ist der Troponin-Blutwert – Erklärung und Bedeutung
Der Troponin-Wert im Blut
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Bei dem Blutwert Troponin handelt es sich um einen Eiweißkomplex, der in den Skelett- und Herzmuskelzellen vorkommt.
Bei der Diagnose einer Herzschädigung nimmt der Wert eine wesentliche Rolle ein. In Ihrem Organismus befinden sich drei unterschiedliche Troponine: TT, TC und TI.
Um den Troponinwert zu bestimmen, kommen mehrere Tests infrage. Neben einer Blutuntersuchung existiert ein Soforttest.
Troponin – fünf wichtige Fakten zusammengefasst:
- Der Blutwert Troponin zählt zu den herzspezifischen Eiweißkomplexen im Körper.
- Eine Erhöhung im Blut verweist auf eine Zellbeschädigung im Herzen.
- Niedrige Troponinwerte erhalten keine medizinische Relevanz.
- Die Messung der Troponinkonzentration gibt Auskunft über den Verlauf einer Herzkrankheit.
- Steigt das Troponin im Blut an, führen die Ärzte schnellstmöglich ein Elektrokardiogramm, kurz EKG genannt, durch.
Wann bestimmen die Ärzte den Troponin-Blutwert?
Besteht bei einem Patienten Verdacht auf einen geschädigten Herzmuskel, testen die Mediziner den Blutwert Troponin. Um beispielsweise einen Herzinfarkt zu diagnostizieren, kommt es zur Untersuchung weiterer signifikanter Laborwerte.
Dazu gehören unterschiedliche Eiweißstrukturen wie Myoglobin sowie zahlreiche Enzyme. Im Gegensatz zu Troponin gelten sie nicht als herzspezifisch. Des Weiteren kontrolliert der Arzt den Troponinwerts, um eine Abstoßungsreaktion nach einer Herztransplantation aufzudecken. Entstehen nach einem Organversagen im Körper Herzschäden, gibt Troponin ebenfalls darüber Auskunft.
Wann zeigt sich das Troponin im Blut erhöht oder erniedrigt?
Die Messung des Blutwerts Troponin erhält in verschiedenen Situationen Relevanz. Vorrangig untersuchen die Ärzte den Eiweißkomplex bei Verdacht auf einen Myokardinfarkt. Dafür entnehmen sie den Betroffenen eine Blutprobe.
Leiden Sie unter einem erhöhten Troponinwert, weist dieser auf eine Schädigung der Herzzellen hin. Werte, die unterhalb des Normbereichs liegen, erhalten keine medizinische Relevanz. In der nachfolgenden Tabelle erhalten Sie einen Überblick über die Troponin-Normwerte:
Geschlecht |
Kardinales Troponin in Mikrogramm je Liter |
Männer |
unter 0,2 |
Frauen |
unter 0,2 |
Wann verändern sich die Troponinwerte im Blut?
Warum sinkt die Konzentration des Troponins?
Bei Troponin handelt es sich um einen herzspezifischen Laborwert. Dieser tritt ausschließlich bei einem Schaden der Herzzellen auf. Kommt es zur Zellnekrose, gelangt die Substanz in den Blutkreislauf. Werte im oder unter dem Normbereich zeigen, dass keine Zellschädigung im Herzen vorliegt. In der Folge bekommen sie in der Medizin keine Bedeutung.
Welche Ursachen führen zum Anstieg des Troponins?
Bereits eine geringe Schädigung der Herzmuskelzellen führt zu einem Anstieg des Troponinspiegels. Zu den wahrscheinlichen Ursachen erhöhter Werte zählen:
- ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt),
- Angina Pectoris,
- Herzrasen mit Rhythmusstörungen,
- ein gefährlicher Anstieg des Blutdrucks,
- ein Einriss der Hauptschlagaderwand (Aortendissektion),
- Herzschwäche (Herzinsuffizienz),
- eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung),
- eine stark verengte Hauptschlagader (Aortenstenose),
- Herzoperationen und Herztransplantationen,
- eine Herzmuskelerkrankung (beispielsweise Tako-Tsubo-Kardiomyopathie),
- Lungenembolie.
Des Weiteren existieren andere Faktoren, die zu einem Anstieg des Troponins führen. Sie kommen selten vor und sorgen vorrangig für das Ansteigen des Troponin-T. Zu den Gründen gehören:
- eine Verkrampfung der Herzkranzgefäße (Koronarspasmus),
- eine Entzündung der Herzkranzgefäße,
- Schlaganfall,
- eine Hirnblutung,
- leichte Schäden am Herzen durch ärztliche Eingriffe,
- Überfunktion der Schilddrüse,
- eine Unterfunktion der Schilddrüse,
- eine Sepsis (Blutvergiftung),
- herzschädigende Medikamente (beispielsweise Doxorubicin).
Welche Symptome treten bei veränderten Troponinwerten auf?
Treten niedrige Troponinwerte auf, existieren keine charakteristischen Anzeichen. Liegt der Blutwert im Normbereich oder darunter, zeigen sich die Herzmuskelzellen intakt. Dementsprechend spüren Sie keine Beschwerden. Ein erhöhter Troponinspiegel im Blut gilt als erstes Anzeichen für einen Herzinfarkt. Direkte Symptome für die Erhöhung der Werte gibt es nicht. Allerdings gehen Schäden der Herzmuskelzellen mit typischen Komplikationen einher.
Beispielsweise bemerken Sie eine Schädigung des Herzmuskels anhand eines stechenden Schmerzes hinter dem Brustbein. Dieser strahlt oft bis in den linken Arm, den Rücken und den Kiefer aus. Weitere Symptome bestehen in Schmerzen im Bauchraum und einem Erstickungsgefühl.
Bei manchen Patienten führen Schäden an den Herzmuskelzellen zum Ausbruch von kaltem Schweiß und Übelkeit. Seltene Anzeichen für das Phänomen stellen eine Verminderung des Bewusstseins oder die Bewusstlosigkeit dar.
Welche Komplikationen drohen beim Anstieg oder Absinken des Troponins?
Sinkt der Troponinwert unter die Normgrenze, brauchen Sie keine negativen Folgen zu befürchten.
Bemerken die Ärzte bei Ihnen eine gestiegene Konzentration des Troponins im Blut, leiten sie ein EKG ein. Bleibt der erhöhte Blutwert unentdeckt, schreiten die Schäden an den Herzmuskelzellen fort.
Der Anstieg des Blutwerts deutet nicht zwingend auf einen Myokardinfarkt hin. Studien belegen, dass bei vielen Patienten geringe Erhöhungen des Werts aus erhöhtem Blutdruck sowie einer Lungenembolie resultieren (Benjamin Stripe, et al.: The Diagnostic Yield of Cardiac Catheterization in Low-Risk Troponinemia (Dezember 2019).
Tipps, um den Troponinwert zu senken
Stellen die Ärzte bei einer Blutuntersuchung den Anstieg des Troponin-Blutwerts fest, kommt es zu einer umfangreichen Untersuchung der Herzmuskelzellen. Gleichzeitig begutachten sie die Funktion des Organs.
Resultiert der gestiegene Blutwert aus dem Bluthochdruck, empfehlen sie Ihnen eine gesunde Lebensweise. Dafür verzichten Sie auf Nikotin und Alkohol.