Blutwerte bei Darmkrebs
Welche Blutwerte sind bei Darmkrebs erhöht?
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Die Krebserkrankung Darmkrebs diagnostizieren die Mediziner nicht einzig aufgrund der Blutwerte. Dennoch liefert die Untersuchung des Blutes relevante Informationen über das Ausmaß des Tumors. Zu den wichtigen Blutwerten bei Darmkrebs gehören beispielsweise die roten Blutkörperchen, die sich in der Fachsprache Erythrozyten nennen. Befinden sich wenige rote Blutzellen im Organismus, leiden die Patienten an einer Blutarmut.
Die Anämie zählt zu den Begleiterscheinungen von Darmkrebs. Ebenso achten die Ärzte bei der Blutuntersuchung auf die Konzentration der Leukozyten im Körper. Eine vermehrte Anzahl der weißen Blutkörperchen gibt Aufschluss über eine Abwehrreaktion der Antikörper. Das geschieht, wenn sich Erreger oder wuchernde Zellen im Organismus des Betroffenen zeigen.
Die Blutwerte bei Darmkrebs in der Zusammenfassung
Patienten mit einer Krebserkrankung stellen sich nicht selten die Frage: Welche Blutwerte sind bei Darmkrebs erhöht? Leiden die betreffenden Personen an einem Tumor im Darm, steigt im Blut die Anzahl der weißen Blutzellen. Sie dienen als Antikörper und bilden eine Immunantwort, sobald erkrankte Zellen auftreten. Um eine Blutuntersuchung vorzunehmen, erstellt der behandelnde Arzt ein Blutbild.
Die einzelnen Untergruppen der Leukozyten erkennt er besser in einem Differenzialblutbild. Vorrangig kommt dieses zum Einsatz, wenn Verdacht auf eine steigende Aktivität der weißen Blutkörperchen besteht. Hierbei zeigt sich, dass die Blutwerte allein nicht Aufschluss über eine Krebserkrankung geben. Sie weisen jedoch auf wichtige Funktionen, die der Körper aufgrund der Krankheit ausschaltet, hin.
Welche Blutwerte treten bei Darmkrebs auf?
Darmkrebs gehört nicht zu den Erkrankungen, die der Arzt ausschließlich über die Laborbefunde diagnostiziert. Stattdessen geben die Blutwerte relevante Informationen über die Funktionstüchtigkeit einzelner Organe preis. Zudem weisen sie auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Patienten hin. Die Blutwerte bei Darmkrebs spielen speziell im Bezug auf die Leber und die Nieren eine Rolle. Besteht bei den Betroffenen der Verdacht auf die Krebserkrankung, führt der behandelnde Mediziner zuerst eine Blutuntersuchung durch. Deren Resultate bezieht er in die Planung der therapeutischen Maßnahmen ein.
Welche Untersuchungen finden bei der Krebsdiagnostik statt?
Bereits bei einer Ampulle Blut besteht die Möglichkeit, relevante Werte, die den Gesundheitszustand des Patienten verraten, zu erhalten. Hierbei weist die Zusammensetzung des Bluts auf die Funktionen des Stoffwechsels hin. Zu den aussagekräftigen Blutwerten bei Darmkrebs gehören die Erythrozyten und die Leukozyten. Speziell Letztere zeigen sich bei einer Krebserkrankung deutlich erhöht. Der Grund besteht darin, dass die weißen Blutkörperchen die wuchernden Zellen bekämpfen. Im Knochenmark bilden sich die Leukozyten, danach gelangen sie in den Blutkreislauf.
Vorwiegend die Lymphozyten und die Granulozyten erhöhen sich bei Krebs. Letztere agieren als Fresszellen. Sie nehmen die erkrankten Zellen auf und vernichten sie. Die Lymphozyten dienen dem Zweck, die Antigene zu identifizieren. Für eine effektive Bekämpfung der Krebszellen benötigt der Körper eine hohe Anzahl an weißen Blutkörperchen. Daher steigen diese über den normalen Wert. In manchen Fällen überlastet die Überproduktion an Leukozyten den Organismus. Der erhöhten Konzentration – auch Leukozytose genannt – folgt eine Leukopenie. Das bedeutet, dass sich die Anzahl der weißen Blutzellen verringert. Ihre Menge liegt in dem Fall unterhalb des Normwerts. Dieser liegt bei erwachsenen Menschen zwischen 4.000 und 10.000 Leukozyten pro Mikroliter Blut.
Die Verringerung der weißen Blutkörperchen tritt ebenfalls auf, wenn sich im Zuge der Darmkrebserkrankung Metastasen bilden. Befallen sie die Medulla ossium, des Menschen wichtigstes blutbildende Organ, sinkt die Anzahl der Leukozyten, die sich aus den im Knochenmark befindlichen Vorläuferzellen bilden. Eine Krebserkrankung belastet den Organismus der Patienten. Daher besteht die Notwendigkeit, die Blutwerte regelmäßig zu kontrollieren. Das dient dem Zweck, die Medikamentengabe an den Gesundheitszustand der Betroffenen anzupassen oder bei Bedarf zu verstärken.
Die Blutwerte bei Darmkrebs: Erythrozyten
Darmkrebs gehört zu den häufigsten bösartigen Krankheiten in Mitteleuropa. Vorwiegend in den Industrieländern steigt die Zahl der Neuerkrankungen stetig. In den letzten 30 Jahren lag die Anzahl der jährlichen Inzidenz zwischen 20 und 40 Fällen pro 100.000 Einwohner. Die Werte veröffentlichte Gerd Herold in der 2012 erschienenen Publikation „Innere Medizin: eine vorlesungsorientierte Darstellung“. Des Weiteren zeigt sich, dass spezielle Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, erhöhen. Dazu zählen beispielsweise Übergewicht und die als Adipositas bezeichnete Fettsucht. Das belegt die im Juli 2010 veröffentlichte Studie „Lifestyle as risk factor for cancer: Evidence from human studies“. Sie stammt von Khan N et al.
Zu den relevanten Blutwerten bei Darmkrebs zählen die roten Blutkörperchen. Ihre Anzahl weist bereits auf das Entstehen eines Karzinoms hin. Bei erwachsenen Menschen liegt der Normwert der Erythrozyten zwischen 4,5 und fünf Millionen rote Blutzellen. Eine verringerte Konzentration der Erythrozyten deutet auf eine Blutarmut, die Anämie, hin. Sie zählt zu den charakteristischen Symptomen, die bei Darmkrebs auftreten. Daher gehen die Ärzte veränderten Blutwerten frühzeitig nach, um die Ursache zu klären. Neben den Erythrozyten spielt die Konzentration des Hämoglobins eine tragende Rolle.
Der normale Hämoglobinwert liegt bei Männern zwischen 14 und 18 Gramm je Deziliter Blut. Bei Frauen beträgt der Wert zwölf bis 16 Gramm pro Deziliter. Sinkt die Konzentration, besteht der Verdacht der Blutarmut. Durch die verringerte Anzahl der roten Blutkörperchen leiden die Patienten an:
- Müdigkeit,
- allgemeiner Schwäche
- und einem Leistungsabfall.
Bemerken die Betroffenen die Symptome, begeben sie sich besser in ärztliche Behandlung. Dadurch besteht die Möglichkeit, das kolorektale Karzinom rechtzeitig zu therapieren.
Die Tumormarker bei Darmkrebs
Auf die Darmkrebserkrankung geben neben den Blutwerten auch Nieren- und Leberwerte Aufschluss. Zudem kontrollieren die Mediziner die Tumormarker. Sie bestehen als bestimmte Eiweißstoffe, die aus den Krebszellen kommen. Wächst der Tumor im Darm, gelangen mehr Proteine in den Blutkreislauf der Patienten. In einigen Fällen bildet der Organismus daraufhin ebenfalls Eiweißstoffe. Hierbei handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Körpers. Zu den relevanten Tumormarkern bei Darmkrebs gehört das CEA. Die Abkürzung steht für das karzinoembryonale Antigen.
Bei der Mehrzahl der Darmkrebspatienten präsentiert es sich erhöht. Weitere Marker, die auf das kolorektale Karzinom hinweisen, sind das CA 19-9 und das TPA. Bei der Entfernung des Tumors sinken die Tumormarker ab. Eine erneute Vermehrung der Eiweißstoffe deutet auf einen Rückfall hin. Jedoch gilt es, zu bedenken, dass die Tumormarker nicht bei allen Darmkrebspatienten auftreten. Daher dienen sie nicht als alleinige Identifikationsmethode für die Krebserkrankung.
Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20080335?dopt=Abstract
Buch: Gerd Herold – Innere Medizin: eine vorlesungsorientierte Darstellung