Diastolischer Blutdruck erhöht » Symptome und Werte

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Wenn der untere Blutdruckwert zu hoch ist »

Der Blutkreislauf im menschlichen Körper unterteilt sich in zwei spezifische Herzaktionen. Während der Austreibungsphase pumpt das Organ Blut in sämtliche Gefäße des Organismus. Den Prozess bezeichnen die Mediziner auch als Systole. Ihr entgegen steht die Diastole, während dieser sich das Herz erneut mit Blut füllt.

Demnach gibt der diastolische Blutdruck den niedrigsten Druck, der auf die Blutgefäße wirkt, an. Ist der diastolische Blutdruck zu hoch, liegt er permanent über 89 Millimeter-Quecksilbersäule. In dem Fall leiden die Betroffenen unter dem diastolischen Bluthochdruck.

Systolischer Blutdruck und diastolischer Blutdruck
Systolischer Blutdruck und diastolischer Blutdruck – 3d gerenderten Darstellung des menschlichen Herzens Urheber: eraxion /Sebastian Kaulitzki 123RF

Wann entsteht erhöhter diastolischer Blutdruck?

Der diastolische Blutdruck hängt von dem Durchmesser der Gefäße ab und in welchem Zeitraum welche Blutmenge zum Herzen zurückfließt. Im Normalfall liegt er bei 80 Millimeter-Quecksilbersäule. Je geringer die Breite der Blutgefäße, desto mehr Widerstand wirkt sich auf die Diastole aus.

Daher führt beispielsweise eine Gefäßverengung zu einer Erhöhung des diastolischen Blutdrucks. Hierbei unterscheiden die Ärzte zwischen dem Volumenhochdruck und dem Widerstandshochdruck. Die Ursachen für den erhöhten diastolischen Blutdruck liegen beispielsweise im Schockzustand.

Ebenso wie bei einem Flüssigkeitsmangel kommt es zu einer Gefäßverengung, die den Widerstand innerhalb der Blutgefäße erhöht. Zudem führt eine gestörte Hormonausschüttung in der Niere zu dem diastolischen Bluthochdruck. Dieser verursacht in den großen Arterien eine Verkalkung, die wiederum den Durchmesser reduziert. Hierbei handelt es sich um einen Kreislauf, dessen Identifizierung nur durch regelmäßiges Blutdruckmessen gelingt. Um auszuschließen, dass der hohe diastolische Blutdruck ein temporäres Phänomen darstellt, nehmen die Ärzte bei Ihnen eine 24-Stunden-Messung vor.

Sie erhalten zu dem Zweck ein transportables Gerät, das automatisch jede Viertelstunde oder 30 Minuten Ihren Blutdruck misst. Diagnostizieren die Mediziner aufgrund der Messergebnisse einen schweren diastolischen Bluthochdruck, liegt oftmals eine sekundäre Hypertonieform vor. Durch einen Organschaden kommt es zu dem erhöhten diastolischen Blutdruck. Als Ursache kommt beispielsweise eine endokrine Störung des Hormonhaushalts infrage. Überdies sorgt eine Schilddrüsenüberfunktion für die Erhöhung des diastolischen Drucks des Blutes.

Welche Symptome weisen auf den diastolischen Bluthochdruck hin?

Zeigt sich Ihr diastolischer Blutdruck zu hoch, bleibt der Zustand lange Zeit unentdeckt, da zunächst kaum Symptome auftreten. Sobald Sie unangenehme Anzeichen bemerken, leiden Sie bereits über einen längeren Zeitraum an dem Phänomen.

Zu den typischen Merkmalen zählen:

  • frühmorgendliche Kopfschmerzen,
  • Nervosität,
  • Ohrensausen,
  • Schwindel
  • und starkes Herzklopfen.

Bei körperlicher Belastung leiden die Betroffenen schnell unter Atemnot. Zudem tritt bei ihnen häufig das Nasenbluten auf. Den diastolischen Bluthochdruck stellen Sie mithilfe des Blutdruckmessens fest. Nehmen Sie die Messung zu einem ruhigen Zeitpunkt vor und entspannen Sie sich. Liegt der untere Messwert – die Diastole – zwischen 85 und 90 Millimeter-Quecksilbersäule, befindet sich der diastolische Blutdruck bereits im oberen Normbereich.

Bei einer leichten Hypertonie schwankt der diastolische Blutdruck zwischen 90 und 99 Millimeter-Quecksilbersäule. Messen Sie einen Wert zwischen 100 und 109 Millimeter-Quecksilbersäule, liegt der Verdacht eines mittelschweren Bluthochdrucks nahe. Dieser entwickelt sich zu einer schweren Form, sobald die Diastole über 110 Millimeter-Quecksilbersäule steigt. Ab einem Messwert von 120 Millimeter-Quecksilbersäule sprechen die Mediziner von der malignen Hypertonie. Der akut entgleisende diastolische Blutdruck führt beispielsweise zu Netzhaut- und Gehirnschäden sowie Herzversagen.

Die medikamentöse Behandlung des diastolischen Bluthochdrucks

Den erhöhten diastolischen Blutdruck behandeln die Ärzte mit Diuretika. Diese sorgen für eine verstärkte Wasserausscheidung, was zu einem verminderten Blutvolumen führt. Beta-Blocker verringern ebenfalls das Volumen des Blutes, da eine geringere Menge pro Zeiteinheit durch die Gefäße fließt. Gleichzeitig empfehlen die Mediziner die Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Systems. Dieses steigert den Blutdruck auf natürliche Weise. Kommt es zu einer Senkung des Systems, sinkt gleichermaßen der Druck des Blutes ab.

Patiententipps, um den diastolischen Bluthochdruck zu behandeln

Interessieren Sie sich dafür, den diastolischen Blutdruck zu senken, denken Sie über eine Gewichtsabnahme nach. Der Wert sinkt um zwei Millimeter-Quecksilbersäule pro reduziertem Kilogramm. Auf lange Sicht hilft körperliche Aktivität, da die sich bewegende Muskulatur zu erweiterten Gefäßen führt. Dadurch nimmt der periphere Widerstand ab, sodass das Blut mit weniger Druck zum Herzen fließt.

Gleichzeitig bewährt es sich, weitere Risikofaktoren, beispielsweise Stress, zu vermeiden. Aus diesem resultiert ein hoher Blutdruck, der auf Dauer irrreparable Schäden an den Gefäßen verursacht. Üben Sie täglich Entspannungstraining wie Yoga oder eine Gedankenreise aus. Ebenso mindern Sie den Konsum von Alkohol und Zigaretten. Vermuten Sie, dass Sie an diastolischem Bluthochdruck leiden, konsultieren Sie Ihren Hausarzt.

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