Blutdruck in der Schwangerschaft
Besonderheiten beim Blutdruck in der Schwangerschaft
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Die Überwachung des Blutdruck in der Schwangerschaft ist eine der wichtigesten Vorsorgemaßnahmen, die getroffen werden. Durch die regelmäßige Übnerwachung und Erfassungen können so Erkrankungen, die eine Gefahr für Mutter und Kind darfstellen, schnell erkannt und ggf. behandelt werden.
Wie verändert sich der Blutdruck in der Schwangerschaft?
In der Schwangerschaft sorgt Progesteron dafür, dass sich die Gefäßwände entspannen. Dies führt zu einem leichten Blutdruckabfall. Bis zur 20ten Schwangerschaftswoche ist dies der Hauptgrund dafür, dass viele Schwangere unter Schwindelgefühl leiden, wenn sie zu schnell Aufstehen oder den Kopf zu schnell bewegen. In diesen ersten 20 Wochen produziert der weibliche Körper einen Liter Blut zusätzlich, der durch das Herz-Kreislauf-System in Fluss gehalten werden muss. Dies ist ganz natürlich und sorgt dafür, dass genügend Nährstoffe über die Nabelschnur abgeleitet werden können, um das Ungeborene optimal zu versorgen.
So kommt es erst gegen Ende der Schwangerschaft wieder zu Blutdruckwerten, die sich den Normalwerten vor der Schwangerschaft annähern.
Was ist bei der Blutdruckmessung in der Schwangerschaft zu beachten?
Die Blutdruckwerte in der Schwangerschaft an sich sind sehr individuell und gelten nicht ausschließlich für die Allgemeinheit. Was für die eine Schwangere normal ist, muss nicht zwingend für die nächste gelten. Daher sollte von vornherein darauf verzichtet werden, sich mit anderen werdenden Müttern vergleichen zu wollen. Dies würde nur zu Unsicherheit und unnötigen Stress führen.
Dennoch gehen Ärzte von erst einmal von Durchschnittswerten einer gesunden jungen Frau aus.
Durchschnittswerte: 110/70 bis 120/80
Interessant bei jeder Messung ist dabei vor allem der zweite, niedrigere Wert – der diastolische.
Dabei gilt allgemein:
Steigt der Blutdruck an mindestens zwei Tagen in der Woche auf Werte über 140/90 an, werden nachfolgende Untersuchungen notwendig.
Zu hoher Blutdruck in der Schwangerschaft
Erhöhter Blutdruck in der Schwangerschaft kann in Verbindung mit anderen Symptomen ein Indiz für andere Erkrankungen in der Schwangerschaft sein.
Diese sind:
- Präeklampsie
- Gestationshypertonie durch Entzündungsfaktoren
Ursachen:
- Übergewicht
- Rauchen
- ungesunde Ernährung während der Schwangerschaft
- Stress
Symptome einer Gestationshypertonie
- Herzklopfen bishin zu
- Herzrasen
- Schwindel
- Übelkeit
- Allgemeines Unwohlsein
- Wassereinlagerungen
- Kopfschmerzen
Besonders Kopfschmerz in Verbindung mit Wassereinlagerungen und Herzklopfen sind häufige Symptome.
Normalerweise muss jedoch keine Diagnose über die Benennung dieser Symptomatik erfolgen. Durch die engmaschigen Kontrollen ist eine Gestationshypertonie meist eine Entdeckung bei einer der Voruntersuchungen.
Therapie bei Schwangerschaftsbluthochdruck
Ist der Blutdruck in der Schwangerschaft leicht erhöht muss im Regelfall keine spezielle Therapie verfolgt werden. Wichtig ist in diesem Falle nur eine weitere regelmäßige Kontrolle und Schonung. Stress und starke Anstrengung sollten weitestgehend vermieden werden.
Ebenfalls ist es immer empfehlenswert noch einmal ein genaues Augenmerk auf die bestehende Ernährung zu richten. Zu viel Salz und Fett können die Hypertonie verstärken.
Im Falle einer ernährungedingten Hypertonie kann es zudem ratsam sein eine Diätologen hinzu zu ziehen. Dieser kann mittels leichter Anpassungen im Ernährungsplan viel bewirken. Besonders das Protein sollte angehoben werden. Dies hilft nicht nur dem Blutdruck sondern kann auch Wassereinlagerungen abmildern.
Werden keine Verbesserungen erzielt oder schlimmert sich die Gestationshypertonie weiter, kann es nötig werden, mit entsprechend geeigneten blutdrucksenkenden Medikamenten gegenzusteuern. Hierbei werden jedoch zuvor die Risiken- und Nutzenfaktoren ausreichend abgewogen. Ist es notwendig Medikamente einzusetzen um einer Frühgeburt vorzubeugen, sind folgende Medikamentengruppen einsetzbar:
– Alphamethyldopa
– Betablocker
– Hydralazin
Der Blutdruck als Warnzeichen – Präeklampsie
Ist der Blutdruck erhöht und bereits Wassereinlagerungen vorhanden, kann dies ein deutliches Warnzeichen für eine Präeklampsie sein. In diesem Falle wird es nötig auch den Urin genauer zu betrachten. Wird dabei eine übermäßige Proteinausscheidung festzustellen ist dies wichtiges Diagnosekriterium.
Im Falle einer Präeklampsie wird die stationäre Überwachung im Krankenhaus zwingend notwendig. Ruhe, regelmäßige Vitalwertkontrollen und Medikamente gegen die Hypertonie sind dabei unablässig.
Behandlung der Gestationshypertonie nach der Schwangerschaft
In der Regel ist es nach der Geburt nicht mehr notwendig, den Blutdruck weiter zu behandeln. Durch das Sinken der entsprechenden Hormonspiegel sinkt auch der Tonus auf normale Werte ab.
Ausnahme besteht hier zumeist nach einem Kaiserschnitt. Besonders, wenn dieser bei bestehender Präeklampsie durchgeführt wurde, können in den ersten Tagen nach der Entbindung noch Medikamente von Nöten sein. In dieser Zeit wird der Blutdruck weiterhin durch die Hebamme engmaschig kontrolliert. Auch hier ist davon auszugehen, dass der Wert sich in den ersten Wochen nach der Entbindung von selbst wieder reguliert und keine weitere Behandlung notwendig wird.
Jedoch sollte bei bestehenden Risiken für eine spätere Hypertonie durch Übergewicht, Bewegungsmangel und Fehlernährung zukünftig über eine Veränderungen in den Gewohnheiten nachgedacht werden.
weiterführend:
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