Serologische Blutuntersuchungen als Diagnoseverfahren auf Antikörper

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Was sind serologische Untersuchungen des Blutes?

Nehmen Ärzte serologische Blutuntersuchungen vor, prüfen sie das Blutserum, also die flüssigen Bestandteile des Blutes, auf Veränderungen, Antikörper und Krankheitserreger. Verschiedene Tests, deren Durchführung im Rahmen dieser Untersuchungen stattfindet, dienen dem Nachweis von Antikörpern im Blut des Patienten oder der Patientin. Diese geben Aufschluss darüber, ob und welche Krankheitserreger, Viren oder Bakterien sich jeweils im Körper der Person befinden. Eine serologische Untersuchung des Blutserums unterstützt Ärzte bei der Diagnose verschiedener Erkrankungen, gegen die das menschliche Immunsystem Antikörper bildet. Routinemäßig nehmen Ärzte sie beispielsweise bei Schwangeren vor. Den Verdacht auf eine bestimmte Krankheit vermag sie zu bestätigen.

 serologische Blutuntersuchungen
Serologische Blutuntersuchungen | © Minerva Studio – Fotolia.com

Serologische Untersuchung zum Nachweis von Antikörpern

Die Serologie ist ein Teilgebiet der Immunologie und bezeichnet die Wissenschaft und Lehre von Antigen-Antikörper-Reaktionen. Serologische Blutuntersuchungen dienen demnach dem Nachweis und der Identifizierung von Antigenen und Antikörpern. Verschiedene Erkrankungen lassen sich so direkt über den Krankheitserreger oder über die dagegen gebildeten Immunkörper diagnostizieren.

Die serologische Untersuchung dient zudem der Feststellung der Blutgruppe und des Rhesus-Faktors, was für gravide Frauen von Bedeutung ist. Die Beurteilung innerer Organe wie Herz, Nieren, Leber, Magen, Darm und weitere ist mit dieser Untersuchung ebenfalls möglich. Unterschiedliche Tests geben Aufschluss über den Zustand des Blutserums. Anhand der vorliegenden Veränderungen desselben erkennt der Arzt Störungen und Erkrankungen.

 

Wozu dienen serologische Blutuntersuchungen?

Das Ziel serologischer Blutuntersuchungen ist die Überprüfung des Blutserums auf Veränderungen, Krankheitserreger und deren Antikörper. Die Untersuchung verwendet der Arzt zur Feststellung der Blutgruppe, zur Diagnose verschiedener Infektions- und Autoimmun-Erkrankungen sowie Funktions-Störungen der inneren Organe. Außerdem stellt sie eine Routine-Untersuchung zur Vorsorge bei schwangeren Frauen dar.

Bei einer Kontrolle des Blutserums geben zahlreiche Bestandteile des flüssigen Teils des Blutes Aufschluss über mögliche Störungen und Erkrankungen. So lassen sich Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiße und Fette bestimmen und Mangelerscheinungen diagnostizieren. Ebenso erfährt der Arzt, welche Enzyme, Hormone und Krebsmarker das Serum enthält.

Durch den Nachweis von Antikörpern und Antigenen im Blutserum lassen sich verschiedene Ergebnisse ableiten. So besitzt der menschliche Körper natürlicherweise bereits spezielle Antigene, die auf die jeweilige Blutgruppe schließen lassen. Finden sich Antikörper gegen Krankheitserreger, Viren oder Bakterien, weist das darauf hin, dass eine Erkrankung in der Vergangenheit vorlag oder akut stattfindet. Für die Diagnose einer akuten Erkrankung ist zusätzlich der direkte Nachweis der Krankheitserreger notwendig. Um Erkrankungen, die den Fötus möglicherweise beeinträchtigen, auszuschließen, finden serologische Blutuntersuchungen unmittelbar nach der Feststellung einer Schwangerschaft statt und stehen im Mutterpass. Verschiedene spezifische Tests zur Beurteilung der Blutgruppe und der Gesundheit der Schwangeren und des Fötus wenden Ärzte hierbei an.

 

Ablauf und Tests bei einer serologischen Blutuntersuchung

Für eine serologische Blutuntersuchung entnehmen Ärzte ihren Patienten eine Blutprobe, meist aus einer Vene in der Ellenbeuge, und schicken sie ins Labor. Dort trennen die Laborärzte die festen Bestandteile des Blutes und das Blutserum voneinander. Am Letztgenannten führen sie verschiedene Tests durch, die der Feststellung von Veränderungen des Serums sowie der von Antikörpern und Krankheitserregern dient.

Die verschiedenen Testmethoden bei einer serologischen Untersuchung heißen:

  • Agglutination,
  • Immunhistochemie,
  • Immunoassay,
  • Komplementbindungsreaktion,
  • Präzipitation,
  • ELISA-Test.

 

Mithilfe dieser Testmethoden lassen sich beispielsweise durch Verklumpung oder durch Farbreaktionen verschiedene Antikörper und Antigene im Blutserum nachweisen. Da diese einen jeweils sehr spezifischen Aufbau besitzen, ermöglicht der Beleg derselben die Diagnose der jeweiligen Störung oder Krankheit.

 

Welche Erkrankungen lassen sich nachweisen?

Durch eine serologische Untersuchung lassen sich zahlreiche Leiden bestätigen, wie beispielsweise Hepatitis, das HI-Virus oder die Masern. Infektions-Krankheiten, Autoimmun-Erkrankungen und solche der inneren Organe wie Herz, Leber, Nieren und Magen-Darm-Trakt gehören dazu.

Durch die Bestimmung der vorhandenen Menge an verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen, Fetten und Eiweißen geben Hinweise auf mögliche Mangel-Erscheinungen, die einer Behandlung bedürfen. Durch Enzyme, beispielsweise Herz-, Muskel- oder Leberenzyme lassen sich Funktions-Störungen innerer Organe feststellen. Der Nachweis von Antigen-Antikörper-Reaktionen gibt Aufschluss über Infektions-Krankheiten und Autoimmun-Erkrankungen. Nachgewiesene Immunkörper sagen aus, dass in der Vergangenheit, chronisch oder akut eine Erkrankung vorlag oder vorliegt. Um den genauen Zeitpunkt festzustellen, folgen Tests zum direkten Nachweis der jeweiligen Krankheitserreger.

Bei einer Schwangerschaft findet mithilfe von serologischen Untersuchungen eine Reihe an Tests statt, um die Gesundheit der Schwangeren zu überprüfen und möglichen Schädigungen des Fötus entgegenzuwirken. Zunächst bestimmt der Arzt die Blutgruppe, die für eventuelle Transfusionen oder die Bestimmung der Vaterschaft wichtig ist. Zudem überprüft der Mediziner, ob eine Rhesus-Unverträglichkeit zwischen dem Kind und der Mutter vorliegt. Ist der Rhesusfaktor der graviden Frau negativ und der des Fötus positiv, spritzt der Arzt der Schwangeren humanes Anti-D-Immunglobulin.

Weiterhin testet er das Blut auf Rötelnviren und Chlamydien. Diese rufen möglicherweise Infektionen der Eierstöcke und der Gebärmutter hervor. Der Arzt untersucht das Blut der Mutter zudem auf Hepatitis B und Syphilis. Letztgenannte kommt selten vor, fügt aber den Föten ernsten Schaden zu. Möglich ist, auf freiwilliger Basis, auch ein HIV-Test mit Beratungsgespräch. Liegt eine der Erkrankungen bei der Schwangeren vor, leiten Ärzte Gegenmaßnahmen ein.