Angina pectoris – Symptome, Ursachen und Risiko

Dieser Artikel ist nach aktuellem wissenschaftlichen Stand, ärztlicher Fachliteratur und medizinischen Leitlinien verfasst und von Medizinern geprüft. → Quellen anschauen

Angina pectoris Anfall – Luftnot, Enge und Schmerzen in der Brust

Die Angina pectoris (Brustenge/ Herzenge) wird als ein akut auftretender Schmerz hinter dem Brustbein am Herz beschrieben. Sie ist keine Krankheit an sich, sondern ein Symptom für verengte Herzkranzgefäße.

Wenn dieses Warnsignal überhört wird, verkalken die Arterien folgenschwer weiter. Schon bei leichter Belastung werden dann wiederholt Angina pectoris-Anfälle ausgelöst, die eine starke Einschränkung der Leistungsfähigkeit bedeuten. Abhilfe kann entweder durch Medikamente (z. B. Nitrospray) oder durch Umstellung des Lebenswandels (Ernährung, Sport) geschafft werden.

 Ursache eines Angina Pectoris
Verengte Arterie, Ursache eines Angina Pectoris Anfall Copyright: Kateryna Kon, Bigstockphoto

 

Angina pectoris Anfall

Je stärker und häufiger die Angina pectoris-Anfälle auftreten, desto höher ist das Herzinfarktrisiko. So kann eine Angina Pectoris im schlimmsten Fall sogar zum Tode führen. Sie ist sozusagen die unterste Stufe des Herzinfarkts. Um dem vorzubeugen, reicht es schon, sich gesund zu ernähren, sich ausreichend zu bewegen und nicht zu rauchen. So wird nicht nur die Lebenserwartung gesteigert, sondern auch die Lebensqualität entscheidend verbessert.

 

Auftretende Symptome einer Angina pectoris

Bei einer stabilen Angina pectoris treten bei einem Anfall dumpfe, einschnürende oder brennende Schmerzen im Brustkorb auf, die nach Minuten wieder verschwinden. Die Beschwerden können dabei bis in den Arm, Rücken oder Kiefer (Zahnschmerzen) ausstrahlen.

Eine instabile Angina pectoris liegt vor, wenn die Schmerzen bei Anfällen zunehmen oder schon in Ruhelage auftreten. Bei der Prinzmetal-Angina treten die Schmerzen ausschließlich in Ruhe auf, im Schlaf.

Weitere typische Symptome eines  Angina pectoris Anfall sind:

 

Ursachen der Angina pectoris

Der Herzmuskel kann nur noch schlecht mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden, wenn Schlacken die Herzkranzgefäße verstopfen.

Bei der Arterienverkalkung ( Arteriosklerose) lagern sich

  • Fette
  • Blutplättchen
  • Bindegewebe und
  • Kalk

an den Gefäßwänden ab.

Durch jahrelange entzündliche Prozesse entstehen daraus Plaquen, die sich verhärten und die Blutgefäße allmählich zusetzen. Das Herz bekommt zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe, das Hauptsymptom Angina pectoris zeigt die Entstehung einer Koronaren Herzkrankheit an. Wenn eine solche Plaque in den Herzkranzgefäßen einreißt, können Blutgerinnsel die Arterie verschließen.

Teile des Herzmuskels werden nicht mehr ausreichend durchblutet und sterben ab. Ein Infarkt droht!

Blutgerinnsel
Thrombolytische Therapie ist die Verabreichung von Medikamenten namens lytics oder „Clot Busters“, um Blutgerinnsel aufzulösen, die akut (plötzlich) Ihre Hauptarterien oder Venen blockiert haben und potenziell ernsthafte oder lebensbedrohliche Implikationen darstellen. 3D

 

 

Risikofaktoren für eine Arterienverkalkung

Mehrere Faktoren begünstigen die Arterienverkalkung und damit eine Angina pectoris,
dazu gehören vor allem:

  • Bewegungsmangel
  • ungesunde Ernährung
  • Stress
  • Rauchen
  • Zuckerkrankheit und
  • hohes Alter.

Durch die weit verbreitete sitzende Lebensweise kommt es zur Bewegungsarmut. Die fehlende körperliche Bewegung erzeugt einen erhöhten Blutdruck, hohen Cholesterinspiegel und die Diabetesgefahr.

Wer jahrelang Softdrinks, Fast Food, Süßkram und Snacks zu sich nimmt, setzt Übergewicht an und hat schlechte Cholesterinwerte, die die Plaquebildung fördern. Stress ist ein großes Risiko, denn er treibt den Blutdruck dauernd hoch und schädigt die Gefäßinnenwände.

Das Rauchen führt zur Plaquebildung in den Gefäßen. Auch ein erhöhter Blutzuckerspiegel bei schlecht eingestellten Diabetikern fördert die Gefäßverkalkung. Mit höherem Alter nimmt die Gefahr einer Arteriosklerose der Herzkranzgefäße zu.

Weitere Risikofaktoren stellen genetische Veranlagungen in der Familie für Herz-Kreislauf-Krankheiten dar. Die Wahrscheinlichkeit, als Mann eine Arterienverkalkung zu entwickeln, ist größer als bei Frauen, die durch weibliche Hormone ( z. B. Östrogene) davor geschützt sind. Auch erhöhte Entzündungswerte im Blut tragen zur Ablagerungen in den Gefäßen und Plaquenbildung bei.

 

Angina Pectoris – Was ist Das? | Dr. Heart

 

 

Untersuchungen und Diagnose einer Angina pectoris

Vor allem geht es darum, einen Herzinfarkt auszuschließen. Deshalb ist die Anamnese besonders wichtig. Beim Angina pectoris-Anfall fragt der Arzt den Patienten nach seinen Beschwerden. Wichtig sind auch die Auslöser:

  • körperliche Belastung
  • Stress
  • Kälte oder
  • schwerverdauliche Mahlzeiten.

Um einen Herzinfarkt auszuschließen, ist die Unterscheidung in stabile oder instabile Angina pectoris wichtig. Eine stabile Angina pectoris kann sofort behandelt werden, eine instabile birgt ein hohes Infarktrisiko und muss überwacht werden.

Wichtig ist auch, ob sich die Symptome bessern, wenn ein Medikament ( z. B. Nitrospray) eingenommen wird. Sodann kann der Arzt eine Koronare Herzkrankheit diagnostizieren und eine andere Erkrankung mit ähnlichen Symptomen ausschließen.

An Untersuchungen werden:

vorgenommen.

 

Notfall-Behandlung bei Angina pectoris Anfall

Was tun im akuten Notfall

Bei Beschwerden einer Brustenge, die erstmalig auftreten und durch Ruhigstellung oder Medikamente ( z. B. Nitrospray) nicht nach Minuten verschwinden, besteht ein Notfall. Nitropräparate erweitern die Gefäße, dadurch wird das Herz entlastet und verbraucht weniger Sauerstoff, der Blutdruck sinkt.

Es muss sofort der Notarzt gerufen werden, auch falls es sich um „falschen Alarm“ handeln sollte! Denn es besteht ein hohes Infarktrisiko, schon 15 Minuten können über Leben und Tod entscheiden. Der Patient zieht seine beengende Kleidung aus und lagert den Oberkörper hoch. Frischluftzufuhr und Ruhe entkrampfen so eine lebensbedrohliche Situation, bis der Notarzt kommt.

 

Therapiemöglichkeiten einer Angina pectoris

In der Klinik wird die Angina pectoris-Behandlung mit Sauerstoff, ASS (Acetylsalicylsäure) und Heparin (Blutgerinnungshemmer) begonnen. Außerdem werden stresshemmende Betablocker und gefäßerweiternde Nitrate gegeben. Eine Ballondilatation, die das verengte Gefäß aufweitet, kann zur Therapie eingesetzt werden.

Dafür wird ein Ballon, der an einem Katheter ( Schlauch) befestigt ist, in das Gefäß eingeführt. Bei starker Gefäßverengung hilft nur noch eine Bypass-Operatio. Dabei wird der verengte Gefäßabschnitt durch mit körpereigenem oder künstlichem Material überbrückt. So wird der Herzmuskel wieder mit Blut versorgt.

Weitere Therapieformen sind:

  • ICD-Implantation
  • Reanimation
  • Stent
  • Thorakotomie
  • Herztransplantation

 

Bewusstmachen der Risikofaktoren für eine Angina pectoris

Um das Risiko einer Koronaren Herzkrankheit, die die häufigste Ursache einer Angina pectoris ist, zu verringern, muss das Gesundheitsbewusstsein des Patienten entwickelt werden. Leider bringt meist erst die Notsituation eine – erzwungene – Wende hin zu einem gesünderen Lebensstil. Da über dem gesamten gesellschaftlichen Leben ungeheurer Stress liegt, heißt es für den Betroffenen, diesen und andere Risikofaktoren zu minimieren. Dazu benötigt es erst mal eine Bestandsaufnahme des Arbeitslebens und des Freizeitbereichs.

 

Gezielt einer Angina pectoris vorbeugen

Wer sich im Alltag regelmäßige Pausen und ausreichende Erholung gönnt, ist auf einem guten Weg. Durch die tägliche Anwendung von Entspannungstechniken (Yoga, Meditation, Bodyscan, Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Autogenes Training) kann übermäßiger Stress gezielt abgebaut werden. Der Wegfall von schwerer körperlicher Arbeit und die Fesselung an die Computerarbeitsplätze bringen fehlende körperliche Bewegung mit sich.

Auch in der Freizeit wird aus Bequemlichkeit oft die Couch, das Fernsehen oder Internet der sportlichen Betätigung vorgezogen. Das Resultat ist vielfaches Übergewicht, das unbedingt reduziert werden muss. Hier ist meistens guter Rat teuer, denn eine einmalige Diät bringt außer dem Jojoeffekt nichts. Nur eine drastische Ernährungsumstellung zeitigt langfristigen Erfolg. Reichlich Gemüse, Vollkornprodukte und pflanzliches Eiweiß sowie der Verzicht auf tierische Fette lassen die Kilos purzeln.

 

Für regelmäßige körperliche Bewegung kann man sich einer Sportgruppe anschließen, um im Team Spaß an seiner Lieblingssportart zu haben. Wer dazu nicht in der Lage ist, kann Bewegung gut in seinen Tagesablauf integrieren. Zu Fuß oder mit dem Drahtesel zur Arbeit zu kommen, ist ein großer Luxus, aber ein halbstündiger Spaziergang oder Fahrradfahren lässt sich mit gutem Willen in den Alltag einbauen. Der Fahrstuhl kann gemieden und stattdessen Treppen gelaufen werden. So lassen sich bewusst viele kleine Gelegenheiten zum spontanen Aufstehen, Hüpfen, Tanzen und Bewegen finden. Rauchen und Alkohol gehören nicht zum gesunden Lebensstil!

Bei regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen können Diabetes, Bluthochdruck oder erhöhte Blutcholesterinwerte schnell erkannt und rechtzeitig behandelt werden. Auch durch vom Arzt verordnete Medikamente kann einer Koronaren Herzkrankheit und damit einer Angina pectoris erfolgreich vorgebeugt werden.