Die Blutwerte in den Wechseljahren

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In den Wechseljahren verändern sich die Blutwerte

Die Blutwerte in den Wechseljahren zeigen deutliche Veränderungen. Speziell der Östrogen-Wert sinkt bei Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden. Ebenso kommt es in vielen Fällen zu einem Eisenmangel, der eine Anämie zur Folge hat. Die abweichenden Blutwerte innerhalb der Wechseljahre erkennen Ärzte mithilfe eines Blutbilds.

Die Wechseljahre bestehen als Folge-Erscheinung des Nachlassens der Funktion der Eierstöcke. Somit produziert der weibliche Organismus ab diesem Zeitpunkt weniger Geschlechtshormone. Der Hormonspiegel zeigt speziell sinkende Östrogen-Werte.

Blutwerte in den Wechseljahren

 

Drei Hormone deuten auf die Wechseljahre hin

Fällt das durch die Eierstöcke gebildete Hormon aus, kommt es bei den Betroffenen zu Hitzewallungen und Schweiß-Ausbrüchen. Um den genauen Östrogen-Wert zu bestimmen, messen die Ärzte die Konzentration von dem Östradiol im Blut.

Auf die hormonelle Veränderung der Wechseljahre deuten bei Frauen mehrere Anzeichen hin. Betroffene spüren beispielsweise Hitzewellen. Zu den sich verändernden Blutwerten in den Wechseljahren gehören vorwiegend drei Hormone:

  • das FSH,
  • das Östrogen
  • und das Progesteron.

Auch das Progesteron entsteht in den Eierstöcken. Dieses Hormon sorgt für die Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter-Schleimhaut. Im Verlauf der Wechseljahre bildet sich immer weniger Progesteron, sodass es zu Zyklus-Störungen kommt. Daraus resultieren die unregelmäßigen Blutungen während dieser Phase.

Blutveränderungen ab 45 Jahre
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Sinken die Geschlechtshormone, steigt das FSH

Einen weiteren dieser Blutwerte in den Wechseljahren stellt das FSH dar. Die Abkürzung steht für das Follikel-stimulierende Hormon. Dabei handelt es sich um ein Gonadotropin, das sich innerhalb der Hirnanhangs-Drüse bildet. Das FSH fördert die Entwicklung funktionsfähiger Eizellen. Zudem sorgt es zusammen mit dem luteinisierenden Hormon (LH) für die Bildung von Östrogen und Progesteron.

Sinken in den Wechseljahren die Blutwerte der weiblichen Geschlechtshormone, steigt das FSH im Körper an. Zwischen beiden Faktoren besteht eine negative Rückkopplung. Das heißt, je weniger Geschlechtshormone sich im weiblichen Organismus befinden, desto höher steigt der FSH-Wert. Somit deutet eine Erhöhung dieses Werts bereits auf den Eintritt der Menopause hin.

In den frühen Wechseljahren kommt es zu Schwankungen der Blutwerte

Bereits in den frühen Wechseljahren sind die Blutwerte der Geschlechtshormone außerhalb des Normbereichs. Das FSH steigt auf zehn bis zwölf Internationale Einheiten. Vor dieser hormonellen Veränderung liegt der normale Wert zwischen 1,5 und neun Internationalen Einheiten. Der Östrogen-Spiegel zeigt bei dem Beginn der Wechseljahre noch keine Veränderung. Dafür zeigt sich das Progesteron bereits leicht erniedrigt.

Im Verlauf der Wechseljahre steigt das Follikel-stimulierende Hormon auf über zwölf Internationale Einheiten. Auch das Östradiol als Marker des Östrogen-Spiegels verändert sich in jeder Zyklushälfte. In der Ersten befinden sich im Blut weniger als 25 Nanogramm pro Liter. Ab der zweiten Zyklushälfte steigt der Wert kurz an. Hier liegt er bei 80 Nanogramm pro Liter. Danach sinkt der Östrogen-Spiegel rapide ab. Nach den Wechseljahren zeigt sich somit ein Wert von unter 20 Nanogramm pro Liter.

Während des Klimakteriums sinkt das Progesteron in der zweiten Zyklushälfte auf unter fünf Mikrogramm pro Liter Blut. Dieser Wert vermindert sich im Verlauf der Wechseljahre, sodass er nach dem Klimakterium bei unter einem Mikrogramm pro Liter liegt. Da das Östrogen sowie das Progesteron sinken, steigt das FSH weiter. Nach den Wechseljahren pegelt es sich zwischen 23 bis 116 Internationale Einheiten ein.

Stress verursacht eine Anämie

Die hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre führen zu einem psychischen Stress bei den betroffenen Frauen. Dies führt unter Umständen zu einem starken Eisenmangel. Die Folge besteht in einer sinkenden Zahl der roten Blutzellen und einer geringeren Hämoglobin-Konzentration. Somit leiden einige Frauen während der Wechseljahre an einer Blutarmut. Diesen Umstand macht ein kleines Blutbild deutlich. Aufgrund dessen Ergebnisse untersuchen die Ärzte den gesundheitlichen Zustand der Patientin. Dies erhält während der Wechseljahre Priorität, da es Krankheiten gibt, deren Symptome dem Klimakterium ähneln.

Warum entstehen erniedrigte oder erhöhte Blutwerte in den Wechseljahren?

Die Wechseljahre bezeichnen einen Lebensabschnitt der Frau, der zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr beginnt. Sie gehen mit dem Nachlassen der Eierstockfunktion einher. In dieser Zeit unterliegen mehrere Hormone deutlicher Veränderungen, was sinkende oder erhöhte Blutwerte bei Gonadotropin, Östrogen und Progesteron in den Wechseljahren zur Folge hat. Auf die hormonelle Umstellung reagieren Betroffene beispielsweise mit Hitzewallungen oder allgemeinem Unwohlsein.

Veränderungen weiblicher Geschlechtshormone während der Wechseljahre

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Schnelltest, Heimtests auf www.grossesblutbild.de Urheber: angellodeco / 123RF

Sinkt die Funktionsfähigkeit der Eierstöcke, produziert der weibliche Organismus weniger Geschlechtshormone. Die veränderten Blutwerte spiegeln sich in einem Blutbild wider. Charakteristische Anzeichen für das Klimakterium bestehen beispielsweise in sinkenden Östrogen-Werten. Die niedrigen Blutwerte in den Wechseljahren können zur Vermännlichung der Frau führen. Als Beispiel bemerken Sie:

  • eine Gewichtszunahme,
  • Stimmungsschwankungen,
  • Scheidentrockenheit,
  • vermehrten Haarwuchs
  • oder Haarausfall.

 

Wie stark das Klimakterium das körperliche Befinden beeinflusst, hängt von individuellen Faktoren ab. Ein Drittel aller Frauen spürt während der hormonellen Umstellung kaum Beschwerden. Dennoch kommt es im Körper zu sinkenden oder erhöhten Blutwerten während der Wechseljahre. Neben dem Östrogen weist eine Veränderung von Progesteron und FSH auf den Lebensabschnitt hin.

Progesteron entsteht in den Eierstöcken und ermöglicht das Einnisten einer befruchteten Eizelle in der Schleimhaut der Gebärmutter. Während der Wechseljahre nimmt die Konzentration dieses Hormons stetig ab. Dadurch manifestieren sich Zyklusstörungen, die sich in unregelmäßigen Blutungen äußern. Am Ende der Wechseljahre bleibt Ihre Periode aus. Diesen Zeitpunkt der letzten spontanen Monatsblutung bezeichnen Mediziner mit Menopause. Zwei Jahre davor beginnt die Perimenopause. Sie endet zwei Jahre nach der letzten Monatsblutung. Der Perimenopause schließt sich die Postmenopause an.

Wechseljahre: erhöhte Blutwerte durch negative Rückkopplung

Neben den Geschlechtshormonen kommt es zu veränderten Konzentrationen des FSH. Das Kürzel bezeichnet ein Gonadotropin, das follikelstimulierende Hormon. Es entsteht in der Hirnanhangsdrüse. Seine Aufgabe ist die Entwicklungsförderung funktionsfähiger Eizellen.

In Kombination mit dem LH, dem luteinisierenden Hormon, ermöglicht es die Produktion von Östrogen und Progesteron. Durch deren niedrige Blutwerte in den Wechseljahren, erhöht sich das FSH. Das resultiert aus einer negativen Rückkopplung, auch als Gegenkopplung bezeichnet.

Schwankende Blutwerte in den frühen Wechseljahren

Sobald das Klimakterium beginnt, schwanken die Blutwerte der Geschlechtshormone. Beim FSH übersteigen sie den Normbereich bei einigen Betroffenen um das Zehnfache. Ein normaler Wert liegt zwischen 1,5 und neun Internationalen Einheiten. Die erhöhten Blutwerte in den Wechseljahren betragen zehn bis zwölf Internationale Einheiten. Zu dem Zeitpunkt unterliegt das Östrogen keiner Veränderung. Lediglich das Progesteron sinkt leicht unter den Normwert.

Im Verlauf der Wechseljahre steigt das FSH weit über zwölf internationale Einheiten. Um den Östrogenspiegel zu ermitteln, kontrollieren Ärzte im Blutbild das Östradiol. Dessen Werte schwanken in den beiden Zyklushälften, aus denen das Klimakterium besteht. Vor dem Zenit existieren im Blut 25 Nanogramm pro Liter. Danach kommt es kurzzeitig zu einem rapiden Anstieg auf bis zu 80 Nanogramm je Liter Blut. Im weiteren Verlauf der Wechseljahre sinkt der Wert auf unter 20 Nanogramm je Liter ab.

In der zweiten Zyklushälfte verringert sich die Bildung des Progesterons, sodass sich weniger als fünf Mikrogramm in einem Liter Blut befinden. Das Absinken setzt sich im Verlauf der Wechseljahre fort. Nach dem Klimakterium pendelt sich der Blutwert bei unter einem Mikrogramm pro Liter ein. Durch den starken Abfall der Geschlechtshormone erhöht sich das FSH auf 23 bis 116 Internationale Einheiten. Die folgende Tabelle vergleicht Normwerte und die Blutwerte nach den Wechseljahren:

 

 

Normwert

Blutwert nach dem Klimakterium

FSH

1,5 bis neun IE

23 bis 116 IE

Östrogen (Östradiol)

20 bis 530 Nanogramm pro Milliliter

unter 20 Nanogramm pro Liter

Progesteron

über zwölf Mikrogramm pro Milliliter

unter einem Mikrogramm pro Liter

 

Existieren Folgekrankheiten aufgrund veränderter Blutwerte?

Auf die hormonelle Veränderung während der Menopause reagieren viele Frauen mit psychischem Stress. Dieser resultiert aus gesundheitlichen Komplikationen, die während der Wechseljahre entstehen. Zu ihnen zählen Nachtschweiß, Hitzewallungen und Scheidentrockenheit. Letztere führt zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Harnwegsinfektionen. Das Symptom hängt direkt mit dem Östrogenmangel zusammen.

Gegen die Folgen der hormonellen Umstellung hilft beispielsweise eine Hormonersatztherapie. Wissenschaftler der US-amerikanischen Frauengesundheitsinitiative WHI widerlegten die Hypothese, die Therapie erhöhe die Sterblichkeit behandelter Frauen [Quelle: Manson, JoAnn E. et al.: Menopausal Hormone Therapy and Long-term All-Cause and Cause-Specific Mortality (12. September 2019); URL: https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2653735 (letzter Zugriff: 02.02.2019)].

Beugen Sie während der Wechseljahre einer Blutarmut vor

Viele Frauen empfinden die äußerliche Vermännlichung während des Klimakteriums als Belastung. Der Stress führt bei Betroffenen unter Umständen zu einem Eisenmangel. Die Erythrozyten sinken und es entsteht eine verringerte Hämoglobin-Konzentration. Aus den niedrigen Blutwerten in den Wechseljahren resultiert eine Anämie (Blutarmut). Ersatzhormone helfen Ihnen gegen störende Begleiterscheinungen wie Hitzewallungen, Haarausfall und Akne.

Die Zusammenfassung der Blutwerte in den Wechseljahren

Die Blutwerte in den Wechseljahren verändern sich besonders im Bereich der Geschlechtshormone. Im Verlauf des Klimakteriums sinken das Östrogen und das Progesteron. Je weiter dieser Umstand voranschreitet, desto höher zeigt sich der FSH-Wert. Die Schwankungen dieser drei Hormone haben beispielsweise Hitzewallungen, Schweißausbrüche und die Unregelmäßigkeit der Blutungen zur Folge.