Kopfschmerzen bei Bluthochdruck

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Migräne und Kopfschmerz können durch Bluthochdruck entstehen.

Menschen die ständig an gesundheitlichen Problemen leiden, verlieren einen großen Teil an Lebensqualität. Ohne körperliches Wohlbefinden fällt jede Bewegung schwer. Der Kopfschmerz ist eines der schlimmsten Symptome.

Die Schmerzen bei Migräne ziehen sich vom Hinterkopf, durchs Gehirn und bis zu den Schläfen. In manchen Fällen hämmern die Reize im Rhythmus des Blutdrucks. Schmerzmittel und kleinere Hausmittel lindern das Kopfweh, wobei die Ursache unerkannt bleibt.

Sind es chronische Schmerzen, nutzen langfristig keine Schmerztabletten. Wie die Kopfschmerzen bei Bluthochdruck entstehen und wie Sie Abhilfe schaffen, finden Sie in diesem Artikel.

Kopfschmerzen wegen Bluthochdruck
Anhaltende Kopfschmerzen aufgrund von Bluthochdruck Copyright: dolgachov, Bigstockphoto

Chronische Kopfschmerzen durch Bluthochdruck

Der Kopfschmerz entfaltet meist langsam seine volle Wirkung, tritt gelegentlich plötzlich und mit einem Schlag auf. Die Patienten spüren oft ein dumpfes oder stechendes Gefühl. Im Bereich der Kopfschmerzen existieren zwei unterschiedliche Gruppen. Die primären Schmerzen treten ohne erkennbare Ursache auf. Sie entstehen langsam und vergehen, ohne, dass Sie etwas tun. Das sekundäre Kopfweh entsteht aufgrund von anderen Erkrankungen oder Beschwerden. Einer der häufigsten Ursachen ist der Bluthochdruck.

In der Regel leiden die Menschen unter einem primären Kopfschmerz. Der sogenannte Spannungskopfschmerz tritt schnell auf. Er baut eine bestimmte Spannung unter der Kopfhaut auf. Normalerweise ist dieser Schmerz nicht chronisch und verschwindet schnell.

Kopfschmerzen wegen Bluthochdruck
Anhaltende Kopfschmerzen aufgrund von Bluthochdruck Copyright: dolgachov, Bigstockphoto

Hypertonie was ist das?

Unter dem Begriff eines krankhaften Bluthochdrucks verstehen Mediziner eine gefährliche Erhöhung des Blutdrucks. Die Hypertonie führt langfristig zu einer Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems. Fachleute im deutschsprachigem Raum gehen davon aus, dass circa ein Viertel der Bevölkerung an einer arteriellen Hypertonie leiden. Im Alter von 60 Jahren betrifft dieser Zustand circa die Hälfte aller Menschen. In vielen westlichen Industrieländern zählt der Bluthochdruck als Volkskrankheit.

Alle Blutgefäße im Körper bilden gemeinsam ein flexibles und verzweigtes Netzwerk, dessen Antrieb unser Herz ist. Das Herz pumpt das sauerstoffreiche Blut in alle Bereiche des Körpers. Um dies zu erreichen, ist ein bestimmter Druck im Kreislauf notwendig. Es ist wichtig, zu wissen, dass der Blutdruck keinen konstanten Wert darstellt. Vielmehr verändert sich der Wert, wenn wir uns anstrengen oder ausruhen. Ein optimaler durchschnittlicher Blutdruck bei einem Erwachsenen liegt bei 120 / 80 mmHg. Die erste Zahl steht für den systolischen Wert. Dieser gibt den Druck in der Anspannungsphase des Herzens an. Der zweite Wert informiert über den herrschenden Druck in der Entspannungsphase, die sogenannte Diastole.

Migräne

Anders verhält sich der Migräneschmerz. Dieser ist oft ein immer wiederkehrender Teil eines Bluthochdruck-Patienten. Ein erstes Indiz für eine Migräne ist eine Veränderung der Sehfunktion. Betroffene nehmen gelegentlich einen Funken oder einen Schleifer vor den Augen wahr. In manchen Fällen ist diese Veränderung derartig prägnant, dass es zu regelrechten Halluzinationen kommt. Patienten mit starkem Kopfweh vernehmen einen Nebel, kleine Blitze, Kreise und Linien.

Der Bluthochdruck fördert das Auftreten einer Migräne und begünstigt mittlere bis schwere Kopfschmerzen. Die Migräne tritt oft mit Folgeerscheinungen auf, wie ein Kribbeln in den Armen und Beinen, Übelkeit und Lähmungen einzelner Muskeln.

Cluster-Kopfschmerz

Unter den schweren Kopfschmerzen bei Bluthochdruck findet sich neben der Migräne der sogenannte Cluster-Kopfschmerz. Die häufigste Ursache des Clusterschmerzes ist ein erhöhter Blutdruck. Er tritt ohne jede Vorwarnung auf und kehrt in manchen Fällen mehrmals täglich wieder. Oft verläuft diese Folgeerkrankung mit einer Quäl- und Ruhephase. In der einen Sekunde sticht das Kopfweh durch das Haupt. Später verschwindet er für eine lange Zeit, bis er wiederkommt.

Die Dauer eines Cluster-Kopfschmerzes liegt in der Regel zwischen ein paar Sekunden und mehreren Minuten. Oft befindet sich der Schmerz über oder hinter einem Augapfel. Der Schmerz beeinträchtigt die Funktion des Auges, sodass es zu Tränen beginnt.

Kopfschmerzen haben zahlreiche Ursachen

Manche Betroffene leiden direkt vor dem Kopfschmerz an einer Heißhungerattacke, weshalb sie vermehrt zu Süßem greifen. Der Zucker im Blut treibt den Blutdruck in die Höhe, sodass sich der Kopfschmerz ungehindert ausbreiten kann. Viele Menschen besitzen eine bestimmte genetische Veranlagung, die eine Migräne begünstigt. Stress, Aufregung, sportliche Leistungen, Erschöpfung und Überarbeitung zählen zu den Auslösern.

  • Starke emotionale Anspannung,
  • Schlafstörungen,
  • Hunger und
  • Diät sowie
  • verschiedene Medikamente

lösen das Kopfweh aus. Bei Frauen kommen zusätzlich die Menstruation und die Wechseljahre hinzu, was zur Veränderung im Hormonhaushalt führt. Hitzewallungen, Flüssigkeitsmangel und Wetterveränderungen begünstigen einen Kopfschmerz. Schlechte Luft und langes Sitzen vor dem Bildschirm, Allergien und Vergiftungen verursachen Schmerzen im Gehirn. Oft folgt nach einem Alkoholmissbrauch oder nach dem Rauchen ein intensives Kopfweh. Dieses entsteht dadurch, dass die Zellen im Hirn Stress erleiden.

Was tun bei chronischen Kopfschmerzen?

Plagen Sie ständige und chronische Kopfschmerzen, ist es ratsam, einen Neurologen aufzusuchen. Kopfschmerzen zählen zu deren Fachgebiet, sodass ein Neurologe die Ursache meist besser erkennt. In der Untersuchung analysiert der Arzt, wie das Leiden auftritt. Er misst die Hirnaktivität mit einem Elektroenzephalografen (EEG). In manchen Fällen hilft eine Computer- oder Kernspintomografie weiter. Besonders, wenn ein Verdacht auf eine schwerere Erkrankung des Gehirns im Raum steht, verschaffen diese Methoden einen genaueren Überblick.

Ein Facharzt für das Herz-Kreislauf-System untersucht mithilfe eines Ultraschalls die verschiedenen Arterien. Er prüft besonders die Blutversorgung des Kopfes und nimmt dem Patienten Blut ab. Bei Kopfschmerzen bei Bluthochdruck sind bei längerem Vorkommen Defizite im großen Blutbild zu erkennen. Die Vitamindepots und die Mineralienversorgung sind eingeschränkt. Besteht der Verdacht auf eine Entzündung oder Verbildung der Blutgefäße im Kopf, führt der Facharzt eine Lumbalpunktion durch.

Hilfsmittel bei Schmerzen im Kopf

Chronische Kopfschmerzen zu haben, ist eine ernst zu nehmende Angelegenheit. Oft ist der Kopfschmerz ein Hinweis auf eine bestimmte Erkrankung, die langfristig schlimme Folgen haben kann. Kopfschmerzen durch Bluthochdruck ist nur eine der vielen möglichen Ursachen. In manchen Fällen steckt hinter dem chronischen Schmerz ein sich quer stellender Zahn oder eine Beeinträchtigung der Sehfähigkeit. In allen Fachbereichen der Medizin taucht der Begriff des Kopfschmerzes auf. Der Besuch beim Augen-, Zahn- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt verschafft oft erste Linderung.

Entstehen die Kopfschmerzen durch Bluthochdruck, ist ein Facharzt für Neurologie und Herz-Kreislauf-System ideal. Handelsübliche Schmerzmittel, wie Aspirin, Ibuprofen und Paracetamol helfen in den ersten Anläufen weiter. Bei chronischen Leiden, wie Migräne, nutzen Ärzte:

  • Triptane
  • Betablocker
  • und Lysinacetylsalicylat.

Natürliche Heilmittel lindern Kopfschmerzen bei Bluthochdruck. Besonders für Patienten, die skeptisch gegenüber der Schulmedizin stehen, empfiehlt sich der Besuch bei einem Homöopathen. Finden die Schulmediziner keine Ursachen für das chronische Leiden, hilft ein Chiropraktiker weiter. Dieser analysiert die Gelenk- und Knochenstruktur der Halswirbel. Finden sich verschiedene Schiefstellungen, nimmt der Spezialist Korrekturen vor.