Monozyten zu niedrig (Monozytopenie)

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Ursachen und Störungen

Sinkt die Anzahl der Monozyten unter die Normgrenze, leiden Sie an einer Monozytopenie. Nach ihrer Bildung halten sich die Monozyten zwei bis drei Tage im Blut auf, bevor sie ins Gewebe auswandern.

Sie wachsen dort um das Fünf- bis Zehnfache, um als Makrophagen ihre Selektionsaufgabe zu beginnen. Fehlen dem Organismus Monozyten, verringert sich die Konzentration der Fresszellen. Um eine Unterversorgung zu bestimmen, nehmen die Ärzte eine Blutuntersuchung vor.

niedrige Monozyten

 Normbereich an Monozyten

Monozyten in Prozent

Männer

Frauen

Geschlecht

drei bis acht

drei bis acht

 

Wissen im Überblick

  • Sinkt die Monozytenkonzentration unter drei Prozent, sprechen die Ärzte von einer Monozytopenie.
  • Der Monozyten-Normwert entspricht einer Menge zwischen 285 und 500 Zellen pro Mikroliter Blut.
  • Die eigentliche Bestimmung der Monozyten besteht in der Phagozytose, dem „Auffressen von Mikroben und Gewebstrümmern“.
  • Monozyten bilden einen wichtigen Bestandteil der körpereigenen Immunabwehr.
  • Ein alleiniger Mangel der Monozyten tritt selten auf.

 

Welche Ursachen führen zu einer Monozytopenie?

Im Normalfall tritt eine alleinige Unterversorgung mit Monozyten selten auf. Wahrscheinlicher ist ein Mangel aller Leukozytenarten. Kommt es zu einer Monozytopenie, resultiert das Phänomen aus:

  • einer Therapie mit Glukokortikoiden,
  • einer Schädigung des Knochenmarks,
  • einer Erkrankung des Immunsystems, beispielsweise HIV,
  • einer Vergiftung,
  • Schwermetallen.

Zu den Schwermetallen, die den Körper schädigen, zählt das Selenium (Zwolak, I., Zaporowska, H.: Selenium interactions and toxicity: a review. Selenium interactions and toxicity (September 2019).

Welche Symptome deuten auf niedrige Monozyten?

Oft beginnt die Monozytopenie mit allgemeinen Krankheitssymptomen. Zu ihnen gehören Nachtschweiß, Fieber und Müdigkeit. Verschlimmert sich der Mangel der Monozyten, treten drastische Anzeichen auf. Haut und Schleimhaut erblassen.

Gleichzeitig leiden die Betroffenen unter einer erhöhten Infektionsanfälligkeit. Blutarmut (Anämie) und vermehrte Pilzinfektionen können ebenfalls Symptome eines erniedrigten Monozytenwerts darstellen.

Die Belastung des Immunsystems entwickelt sich auf die Dauer zu einer verfestigten Immunschwäche.

Klinische Symptome der gesundheitlichen Komplikation bestehen in:

• einer vergrößerten Milz (Splenomegalie),
• einer Abnahme der Thrombozytenzahl,
• einer Vergrößerung der Lymphknoten.

Durch die verringerte Anzahl der Thrombozyten, der Blutplättchen, leiden Sie häufig unter Zahnfleisch- und Nasenbluten. Tritt der Monozytenrückgang im Zuge einer Leukämie auf, erweist sich eine Gingivainfiltration als typisch. Hierbei vergrößert sich das Zahnfleisch, schwillt an und entzündet sich.

Welche Komplikationen entstehen aus der Monozytopenie?

Verringert sich die Anzahl der Monozyten, folgt eine Schwäche des Immunsystems. Wenige der Zellen entwickeln sich zu den Makrophagen weiter, sodass auch bei diesen Zellen eine Unterversorgung droht.

Durch die Monozytopenie dringen zahlreiche Erreger in den Organismus ein. Zu ihnen zählen beispielsweise Bakterien, Viren und Pilze. Die geringe Makrophagenzahl verhindert das zuverlässige Phagozytieren der Antigene. Daher können sich diese im Körper vermehren, sodass Krankheiten entstehen.

Des Weiteren nehmen Makrophagen Zelltrümmer sowie oxidiertes LDL-Cholesterin auf. Füllen sich die Zellen mit dieser Cholesterinart, wandeln sie sich in Schaumzellen um. Diese dienen der Reparatur der Gefäßinnenwand. Fehlen Monozyten und damit auch Makrophagen, bleibt das LDL-Cholesterin in der Blutbahn.

Zusätzlich existiert kein zuverlässiger Reparaturmechanismus für die Zellinnenwände. Aus dem Grund kann ein niedriger Monozytenspiegel indirekt den Blutfluss beeinflussen.

Was sind Monozyten

Die Monozyten bilden eine Unterform der weißen Blutkörperchen, in der Medizin Leukozyten genannt. Im Normalfall bestehen vier bis zehn Prozent der weißen Blutzellen aus ihnen. Damit erweisen sie sich als wichtiger Bestandteil der angeborenen Immunabwehr. Nach ihrer Bildung im Knochenmark gelangen die Monozyten ins Blut und wandern ins Zielgewebe.

Dort entwickeln sie sich zu Makrophagen (Fresszellen). Ihre Aufgabe besteht im Vertilgen von Erregern, beispielsweise Bakterien oder Parasiten. Leiden Sie unter niedrigen Monozyten, schwächelt das Immunsystem. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Infektion.

Welche Aufgaben übernehmen Monozyten im Körper?

Die Monozyten, gebildet in den Zellen im Knochenmark, teilen sich mit den Granulozyten eine Stammzelle. Ihre Spezialisierung hängt von ihrem Bestimmungsort ab. Diese Art der Leukozyten befinden sich für einen kurzen Zeitraum in der Blutbahn. Anschließend wandern sie ins Gewebe aus. Leiden Sie unter niedrigen Monozyten, bleibt die Konzentration der Zellen unterhalb der Normgrenze.

In der Folge fehlt dem Körper eine ausreichende Immunabwehr. Die Monozyten entwickeln sich im Laufe ihres Lebens zu den Fresszellen, die eindringende Fremdkörper vertilgen. Bei einer Unterversorgung können sich Fremdstoffe im Organismus vermehren. Dadurch kommt es zu einem erhöhten Risiko einer Erkrankung oder eines parasitären Befalls.

Tipps, um den Monozytenwert zu erhöhen

Leiden Sie unter niedrigen Monozyten, lohnt sich die Erhöhung aller weißen Blutzellen. Zu dem Zweck achten Sie auf eine gesunde Ernährung mit frischem Obst und Gemüse. Die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe braucht Ihr Organismus für eine intakte Immunabwehr. Ebenso sollten Sie auf einen ausgewogenen Vitamin-D-Spiegel achten. Halten Sie sich in der Sonne auf, erfolgt die Eigensynthese des Cholecalciferols, das sich positiv auf das Immunsystem auswirkt.

Literatur: