Hormone im Blut
Aufgaben und Funktionen von Hormonen im Blut
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Hormone sind körpereigene Botenstoffe, die von endokrinen Drüsen gebildet und an das Blut abgegeben werden. Dieses verteilt die Hormone im ganzen Körper und bringt sie so an ihre Zielzellen, auf die sie ihre biologische Wirkung ausüben.
Blut ist das universelle Transportmittel des Körpers, das unter anderem Sauerstoff, Nährstoffe und Wärme zu allen Zellen bringt. Dabei nimmt es auch die von den endokrinen Drüsen gebildeten Hormone mit. So werden diese im gesamten Körper gleichmäßig verteilt und gelangen zu allen Zellen.
Hormone im Blut – Das Wichtigste auf einen Blick!
- Hormone sind hochwirksame Botenstoffe.
- Sie werden von endokrinen Drüsen gebildet und an das Blut abgegeben.
- Das Blut dient als Transportmedium, mit dem ein Hormon zu seinen Zielzellen gebracht wird.
- Daher sind alle vom Körper gebildeten Hormone im Blut anzutreffen – in unterschiedlichen Mengen.
- An ihren Zielzellen angelangt binden ein Hormon spezifisch an spezielle Rezeptoren, die weitere biochemische Vorgänge im Inneren der Zelle veranlassen.
Hormone sind extrem wirksame Botenstoffe
Ein Hormon ist ein spezieller Botenstoff, der bereits in minimalen Mengen erhebliche biologische Wirkungen erzielt. Viele Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen nehmen beispielsweise als Ersatz Levothyroxin oder L-Thyroxin. Üblich sind hier Tabletten, die 50 µg des Wirkstoffes enthalten.
Ein Mikrogramm ist ein tausendstel Milligramm. Dagegen misst man die Wirkstoffdosis der meisten üblichen Medikamente wie Blutdrucktabletten oder Durchfallmittel in Milligramm. Das bedeutet, dass L-Thyroxin bereits in Mengen wirkt, in denen bei anderen Substanzen noch lange nicht zu denken ist.
Selbst da gibt es noch Hierarchien: Um bei der Schilddrüse zu bleiben: hier istdie Hypophyse übergeordnet und steuert mit ihrem TSH (Thyreoidea-stimulierenden Hormon) die Schilddrüse.
Noch eine Stufe höher steht der Hypothalamus des Gehirns, der TRH (Thyreoidea Releasing Hormon) abgibt und damit die TSH-Ausschüttung der Hypophyse regelt. Je höher ein Hormon in solchen Hierarchien steht, desto kleinere Mengen sind bereits effektiv.
Hormone werden in endokrinen Drüsen gebildet
Drüsen sind spezielle Gewebe, die ein Sekret produzieren und an das Blut oder nach außen abgeben.
Nach außen bedeutet auf die Haut wie die Schweiß- und Duftdrüsen oder in den Verdauungstrakt wie die Becherzellen des Darms. Solche Drüsen bezeichnet man als exokrin (nach außen sezernierend), die ihr Sekret an das Blut abgeben als endokrin (nach innen sezernierend).
Eine Drüse, die beides leistet, ist die Bauchspeicheldrüse. Sie enthält einen exokrinen und einen endokrinen Teil. An den Darm gibt sie zahlreiche Verdauungssekrete ab, die die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegen und so für die Darmwand aufnehmbar machen. Der endokrine Teil iegt in den sogenannten Pankreasinseln, in denen Insulin und Glukagon gebildet werden.
Beide sind wichtig für die Regulation des Blutzuckerspiegels. Bei der Zuckerkrankheit bildet das endokrine Pankreas zu wenig Insulin (Diabetes mellitus Typ 1, Insulinmangel) oder reagieren die Zielzellen nicht auf das Hormon (Diabetes mellitus Typ 2, Insulinresistenz).
Hormon und Rezeptor
Nicht alle Zellen reagieren auf die Hormone, die das Blut vorbeibringt. Dafür sind spezielle Rezeptoren notwendig, welche ein bestimmtes Hormon binden. Diese Hormon-Rezeptor-Komplexe sorgen dafür, dass bestimmte biochemische Reaktionen stattfinden. Geschlechtshormone beispielsweise binden an Steroidrezeptoren, gelangen in den Zellkern und sorgen dafür, dass bestimmte Bereiche der DNA abgelesen werden.
weiterlesen:
Welcher Arzt untersucht die Hormone?
Quellen, Links und weiterführende Literatur
- Wolfgang Piper: Innere Medizin. 2. Auflage. Stuttgart 2012: Springer-Verlag. ISBN-10: 3642331076.
- Gerd Herold: Innere Medizin. Köln 2019: G. Herold Verlag. ISBN-10: 3981466063.
- Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 266. Auflage. Berlin 2019: Walter de Gruyter-Verlag. ISBN-10: 3110339978.
- Hormondrüsen, Erklärung auf wikipedia weiter↑