Blutwerte bei Morbus Wegener

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Welche Blutwerte sind bei Morbus Wegener erhöht oder niedrig?

Ein Synonym für die Erkrankung Morbus Wegener lautet „Wegener’sche Granulomatose“. Hierbei handelt es sich um eine nekrotisierende und granulomatöse Entzündung der kleinen Blutgefäße. Die Vaskulitis, bei der sich die Blutgefäße entzünden, entwickelt sich auf Dauer zu einer Systemerkrankung, da sie sich in verschiedenen Organen manifestiert.

Erfahren Sie hier alles zu den erhöhten Blutwerten bei Morbus Wegener und den speziellen Entzündungsparameter und ansteigenden Leukozyten, wenn die Erkrankung mit einer Autoimmunschwäche einhergeht.
Leukozyten im Blut www.grossesblutbild.de
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Was ist Morbus Wegener?

Morbus Wegener bezeichnen Ärzte als Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA). Zusammen mit der mikroskopischen Polyangiitis (MPA) und dem Churg-Strauss-Syndrom zählt die Krankheit zu den Vaskulitiden.

Der Begriff steht für autoimmunologisch bedingte Entzündungen der Gefäße. Bei der gesundheitlichen Komplikation weisen die Mediziner erhöhte Blutwerte bei Morbus Wegener nach. Zu diesen gehört beispielsweise der anti-neutrophile-cytoplasmatische-Antikörper. Dessen gängige Abkürzung in der Medizin lautet ANCA.

Die Granulomatose mit Polyangiitis, kurz GPA, geht mit generalisierten Entzündungen der kleinen Arterien und Kapillaren einher. Die Entzündungszellen dringen in die Gefäße ein und zerstören diese. Im Anschluss kommt es zu einer Verengung, gefolgt vom Aussacken und dem Verschluss der Blutgefäße.

Neben dem Entzündungsprozess in der Gefäßwand bilden sich granulomatöse Veränderungen.

Diese Granulome betreffen:

  • untere und obere Luftwege,
  • Nase,
  • Lunge
  • Mittelohr.

Im Rahmen der Krankheiten erleidet die große Mehrheit der Betroffenen eine Nierenkörperchenentzündung. In der Fachsprache nennt sich das Phänomen Glomerulonephritis.

Deutliche Anzeichen für die Folgekrankheit bilden folgende erhöhte Blutwerte bei Morbus Wegener: c-ANCA und PR3-ANCA.

Welche erhöhten oder niedrigen Blutwerte bei Morbus Wegener treten auf?

Leiden Sie an Morbus Wegener, tritt in kurzer Zeit eine deutliche Verschlechterung der Nierenwerte auf, begleitet von einer Proteinurie. Hierbei scheidet der Körper übermäßig viel Eiweiß über den Harn aus. Die Normgrenze liegt täglich bei 20 Milligramm Albumin. Bei der Granulomatose mit Polyangiitis kann sich dieser Wert vervierfachen. Bei einigen Patienten geht Morbus Wegener mit niedrigen Blutwerten im Bereich der roten Blutkörperchen einher.

Der Grund besteht in einer Erythrozyturie, dem Ausscheiden der Erythrozyten über den Urin. Folglich leiden Betroffene unter einer temporären oder chronischen Anämie. Die Blutsenkungsgeschwindigkeit erreicht ihren maximalen Wert. Sie beträgt bei Männern und Frauen deutlich über 20 bis 30 Millimeter in der Stunde.

Zu den stark erhöhten Blutwerten bei Morbus Wegener gehört der Antikörper c-ANCA. Bei 95 Prozent der Patienten weisen die Ärzte Antikörper gegen das Antigen Proteinase 3 – ANCA-PR3 – nach.

Antikörper helfen bei der Morbus-Wegener-Diagnose

Um die Krankheit sicher zu diagnostizieren, kommen histologische und labormedizinische Verfahren zum Einsatz. Bei einer Blutuntersuchung bestimmt der Arzt den Antikörper c-ANCA in Ihrem Blut. Hierbei handelt es sich um einen Autoantikörper, der Granulozyten vom zytoplasmatischen Typ kämpft. Im zweiten Stadium der Autoimmunerkrankung liegt die Nachweisbarkeit des Blutwerts bei über 90 Prozent.

Des Weiteren achten die Mediziner auf weitere erhöhte Blutwerte bei Morbus Wegener. Zu ihnen zählen die weißen Blutkörperchen.

Im Organismus entsteht durch die Erkrankung eine chronische Entzündung, sodass eine Leukozytose eintritt. Das Phänomen tritt ein, wenn sich in einem Mikroliter Blut mehr als 11.300 weiße Blutzellen befinden. Gleichzeitig führt die gesundheitliche Komplikation zu einem steigenden Kreatininwert. Das geschieht, wenn die Gewebeschäden eine Niereninsuffizienz nach sich ziehen.

Leiden Betroffene an Leukozyturie und Proteinurie sowie Kurzatmigkeit und körperlicher Schwäche, droht eine Multiorganbeteiligung bei der Granulomatose mit Polyangiitis. Die Gefäßentzündungen betreffen die Blutgefäße des Herzens und können ein akutes Koronarsyndrom auslösen.

[Quelle: Asdonk, T. et al.: Acute coronary syndrom as a cardiac manifestation of granulomatosis with polyangiitis (Februar 2019); URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23340944 (letzter Zugriff: 09.02.2019)]

Sinkende Blutwerte bei der Morbus-Wegener-Therapie

Gegen die Beschwerden der Granulomatose mit Polyangiitis verschreiben die Ärzte beispielsweise Cyclophosphamid. Den Wirkstoff nehmen die Patienten über einen langen Zeitraum ein, sodass die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen steigt. Durch die Knochenmarksuppression kommt es beispielsweise bei den Leukozyten zu niedrigen Blutwerten bei Morbus Wegener.

Tipps, um Morbus-Wegener-Schübe zu stoppen

Gegen die Autoimmunerkrankung Morbus Wegener kennt die Schulmedizin bisher keine Heilmittel. Die aggressiven Medikamente halten allenfalls die Symptome, beispielsweise erhöhte Blutwerte bei Morbus Wegener, auf. Durch Stressvermeidung und Bewegung stärken Sie Ihr Immunsystem und behandeln die Krankheitssymptome wie Abgeschlagenheit und Infektionsanfälligkeit begleitend zur medizinischen Therapie.