CT Computertomografie

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Untersuchung Ablauf, Dauer, Indikation

Die Computertomografie ist ein wichtiges bildgebendes Verfahren in der Medizin. Damit kann das Körperinnere dreidimensional dargestellt und wichtige Veränderungen gut erkannt werden. Die Untersuchung ist schnell durchführbar und bildet oft einen essentiellen Teil für die weitere Therapieplanung.

Der Nachteil insbesondere bei jüngeren Patienten ist jedoch die Strahlenbelastung. Eine durchdachte Indikationsstellung ist deshalb wichtig.

Computertomografie Ablauf
Computertomografie Ablauf – Copyright: Zinkevych, bigstockphoto

In der Computertomografie werden zur Bildgebung Röntgenstrahlen verwendet. Der Körper wird in mehreren Schichten durchleuchtet, die zusammengenommen ein dreidimensionales Bild ergeben. Der Nachteil einer CT-Untersuchung ist die relativ hohe Strahlenbelastung. Die Strahlendosis für eine Computertomografie des Thorax ist zum Beispiel ungefähr einhundert Mal höher als bei einem normalen Röntgen-Thorax.

Weil Strahlenschäden erst mit einer zeitlichen Latenz von mehreren Jahren auftreten, ist insbesondere bei jungen Patienten die Indikation sehr kritisch zu überprüfen. Ein Vorteil der CT-Untersuchung im Gegensatz zum MRT ist, dass die Untersuchungsdauer viel kürzer ist und auch Patienten mit metallischen Implantaten oder Schrittmachern problemlos untersucht werden können.

Computertomografie Ablauf

Vor Beginn einer Computertomografie wird in der Regel ein venöser Zugang in den Arm gelegt, über den ein Kontrastmittel gegeben werden kann. Der Patient wird dann auf die Liege des Computertomografen gelegt. Die eigentliche bildgebende Einheit des Geräts besteht aus einem großen Ring. Die Liege kann elektrisch durch diesen Ring hindurch gefahren werden. Während diesem Durchfahren werden die Bilder Schicht für Schicht erstellt.

Wichtig ist, dass der Patient dabei ruhig liegen bleibt, um ein Verwackeln der Bilder zu vermeiden. Außerdem werden währenddessen über Lautsprecher manchmal weitere Hinweise gegeben, wie sich der Patient verhalten soll. So werden zum Beispiel Atemmanöver koordiniert, um zu verhindern, dass das Bild durch verstärkte Atembewegungen verschwommen wird. Während der Computertomografie werden meist etwa 50 bis 150 Milliliter Kontrastmittel appliziert, die eine bessere Kontrastierung des Gewebes ermöglichen. Die Untersuchung ist abgesehen vom Legen des venösen Zugangs nicht-invasiv und tut nicht weh.

Computertomografie
Arzt bei der Computertomografie – Copyright: beerkoff, bigstockphoto

Technischer Ablauf der CT Untersuchung

In dem ringförmigen Teil des Computertomografen befindet sich eine rotierende Röntgenröhre. Diese erzeugt einen fächerförmigen Röntgenstrahl, der so dick ist wie die gewünschte Schichtdicke der zu durchleuchtenden Körperteile. Zusätzlich zur Röntgenröhre befinden sich Detektoren in dem Ring, die das Signal der Röntgenröhre aufnehmen. Die Intensitätsunterschiede der registrierten Strahlung hängen von der Art und Dichte des durchstrahlten Gewebes ab. Dadurch, dass verschiedene Gewebearten die Strahlen unterschiedlich stark absorbieren, kann man verschiedene Graustufen voneinander abgrenzen. Die Bilder werden anschließend digital rekonstruiert und zusammengefügt.

Moderne Geräte sind sogenannte Spiral-CTs. Dabei rotiert die Röntgenröhre kontinuierlich und die Liege wird kontinuierlich vorgeschoben. Dadurch geht die Untersuchung sehr schnell und es gibt keinen Bildverlust durch verwackelte Bilder während der Atmung.

Ablauf der Bildrekonstruktion

Durch die Unterschiede der Strahlenabsorption entstehen in den Detektoren unterschiedliche Schwächungsraten. Im Bild werden diese in verschiedenen Grauabstufungen dargestellt. Je nach Dichte wird eine bestimmte Farbe zugeordnet, deren Abstufungen man in sogenannten Hounsfield-Einheiten angibt. Je dichter das Gewebe, desto höher die Hounsfield-Einheit (HE). Wasser hat eine Dichte von 0 HE. Die Lunge wird mit etwa -500 HE dargestellt und die Spongiosa des Knochens mit über 1000 HE.

Dauer einer Computertomografie

Die Dauer einer Computertomografie hängt davon ab, welche Körperteile dargestellt werden. Einzelne Bereiche wie eine Computertomografie des Schädels dauern nur etwa ein bis zwei Minuten. Aber auch eine Computertomografie des ganzen Körpers, wie sie zum Beispiel im Schockraum nach einem schweren Unfall durchgeführt wird, dauert nur wenige Minuten.

Indikationen für eine Computertomografie

Die Computertomografie wird für alle Körperregionen und aus sehr vielen Gründen eingesetzt.

Ein häufiger Grund für eine Computertomografie des Schädels ist zum Beispiel der Verdacht auf einen Schlaganfall oder eine Hirnblutung. Auch wenn ein Patient mit Krampfanfall aufgenommen wird oder der Verdacht auf einen Hirntumor besteht, ist eine Computertomografie die Untersuchung der Wahl.

Eine Untersuchung des Körperstamms, also von Thorax und Abdomen, wird einerseits häufig gemacht, wenn sich zum Beispiel klinisch und laborchemisch Hinweise auf eine starke Entzündung im Körper zeigen, aber kein Fokus dafür gefunden werden kann. Man kann so noch einmal besser als im Röntgen oder in der Sonografie Infektionsherde finden. Ein Stamm-CT wird auch bei Krebserkrankungen eingesetzt, um zu schauen, wie groß ein Tumor ist und ob und wo sich Metastasen befinden. Das nennt man „Staging“.

Manchmal wird sogar eine Computertomografie des gesamten Körpers durchgeführt. Das ist zum Beispiel wichtig bei Patienten nach einem schweren Unfall, wie zum Beispiel einem Verkehrsunfall oder einem Sturz aus großer Höhe. Im Ganzkörper-CT können so gleichzeitig Frakturen und schwere innere Verletzungen erkannt werden.

Computertomografie Ablauf
Computertomografie Ablauf – Copyright: Zinkevych, bigstockphoto

 

Tipps für Patienten bei der Durchführung einer Computertomografie

Die Computertomografie ist eine im klinischen Alltag sehr häufig durchgeführte Untersuchung, die in der Regel wenige Komplikationen verursacht. Bei Untersuchungen, die mit Kontrastmittel durchgeführt werden, besteht die Gefahr einer allergischen Reaktion. Außerdem kann sich die Nierenfunktion verschlechtern oder die Schilddrüse in eine Überfunktion gelangen. Deshalb wird, sofern es sich nicht um einen absoluten Notfall handelt, vor der Untersuchung Blut abgenommen, um Nierenwerte und Schilddrüsenwerte zu bestimmen. Wichtig ist auch, dass der Patient dem Arzt mitteilt, wenn er eine bekannte Kontrastmittelallergie hat, weil dann vor der Untersuchung eine Allergieprophylaxe gegeben werden muss.

 

Literatur:

  • Maximilian Reiser, Fritz-Peter Kuhn, Jürgen Debus: Duale Reihe Radiologie, Thieme Verlag