LDH Wert (Laktat-Dehydrogenase) – erhöhte und niedrige Werte

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Laktat-Dehydrogenase Werte

Das Kürzel LDH kommt von Laktat-Dehydrogenase – der LDH-Wert bezeichnet ein Stoffwechselenzym. Es kommt in fast allen Zellen und Organen des menschlichen Körpers vor. Das LDH findet sich in fünf verschiedenen Varianten, bekannt unter der Bezeichnung Isoenzyme 1 bis 5. Die einzelnen Isoenzyme treten in verschiedenen Organen auf. Hohe Konzentrationen sind in den Muskeln, der Leber und den Nieren messbar. Im Blut kommt LDH normalerweise in einer wesentlich geringeren Konzentration vor.

blutwerte einzelwert  

Was bedeutet der LDH-Wert?

Die Abkürzung LDH steht für die Laktat-Dehydrogenase, ein Enzym, das Auskunft über den Stoffwechsel erteilt. Liegt der Wert außerhalb des Normbereichs, leiden die Patienten beispielsweise an einem Tumor oder einer chronischen Erkrankung. Der LDH-Wert erhöht sich durch Stress und körperliche Anstrengung. Aufgrund eines beschleunigten Stoffwechsels sterben die körpereigenen Zellen schneller ab. Sie setzen die Laktat-Dehydrogenase frei. Das Enzym weist auf die Konzentration absterbender Körperzellen hin.

Die Mediziner kontrollieren den LDH-Wert, um die Zellgesundheit der Patienten zu beurteilen. Speziell bei einer stark erhöhten Konzentration der Laktat-Dehydrogenase im Blut steht die Ursachenforschung im Vordergrund. Die zeitnahe Identifizierung eines hohen Werts bietet die Möglichkeit, einem Herzinfarkt vorzubeugen.

 

Wann bestimmt der Arzt den LDH-Wert?

Das LDH bestimmt der Arzt im Rahmen eines Blutbildes als zusätzlichen Marker bei einem Herzinfarkt, bösartigen Tumor und Lungenembolie. Bei Vergiftungen, einigen Arten der Anämie und Leberkrankheiten zieht der Arzt den LDH-Wert ebenfalls zur Diagnose heran.

Geringfügig erhöhte Werte entstehen neben diversen Krankheiten vor allem durch körperliche Belastung. Das Gleiche gilt nach Unfällen oder Operationen. Abhängig von Art und Ort der Zellschäden sind der LDH-Gesamtwert oder einzelne Isoenzyme erhöht. Bei fehlenden Symptomen stellt der Arzt ein erhöhtes LDH im Rahmen eines routinemäßigen Check-ups fest.

 

LDH erhöht – was steckt dahinter?

Ein erhöhter LDH-Wert im Blut deutet auf absterbende Zellen im Körper hin, da diese das LDH freisetzen.

Der LDH-Wert gehört zu den Blutwerten und gibt Auskunft über die Zellgesundheit. Zu seiner Bestimmung entnimmt der Arzt eine Blutprobe und fertigt im Labor ein Blutbild an. Werte bis 250 Units pro Liter Blut (U/l) gelten bei einem erwachsenen Menschen als normal.

Ein leicht erhöhter Wert tritt bei Kindern und Jugendlichen bis zum 15. Lebensjahr auf. Niedrigere Werte besitzen im Gegensatz zu einem erhöhten LDH keine medizinische Relevanz. Der Abbau der einzelnen LDH-Isoenzyme erfolgt im Körper unterschiedlich schnell. LDH-1 besitzt eine Lebensdauer von bis zu sieben Tagen. Dagegen baut der Körper die Hälfte an LDH-5 in acht bis zwölf Stunden ab.

 

Stellt der Arzt einen erhöhten LDH-Wert fest, deutet dies auf mögliche Zellschäden hin. Anhand des LDH-Isoenzyms lässt sich die ungefähre Lage des Zellschadens ermitteln. Ein erhöhtes LDH deutet auf folgende Ursachen hin:

  • verschiedene Arten von Krebs,
  • Herzinfarkt,
  • Zerfall der roten Blutkörperchen (Hämolyse),
  • Pfeiffersches Drüsenfieber,
  • Erkrankungen der Leber und Galle,
  • Einnahme von Medikamenten und
  • Erkrankungen der Muskeln.

Außerdem können Leistungssport, schwere körperliche Arbeit und Probleme bei der Blutentnahme das LDH deutlich erhöhen. Im Zweifelsfall geben eine erneute Bestimmung der Blutwerte oder weitere Untersuchungen Aufschluss.

Ein erhöhtes LDH-1 und -2 lässt Rückschlüsse auf einen Herzinfarkt, eine Hämolyse oder Erkrankung der Nieren zu. Veränderungen von Milz und Lunge führen zu einer Erhöhung des LDH-3-Wertes. Bei Erkrankungen der Leber und Skelettmuskeln steigt das LDH-4 und -5 deutlich an. Ein erhöhter LDH-Wert deutet nicht auf eine bestimmte Krankheit hin, sondern grenzt den möglichen Krankheitsort ein. Im Falle eines erhöhten LDH-Wertes führt der Arzt weitere Untersuchungen durch, um die Ursache zu finden und eine geeignete Therapie vorzuschlagen.

 

LDH-Wert erhöht durch Stress

Eine verstärkte Leistungsbereitschaft sowie seelischer und körperlicher Stress führen zu einer Steigerung der Laktat-Dehydrogenase-Konzentration im Blut. Vorwiegend der LDH-Wert erhöht sich durch Stress, da es zu einer Beschleunigung des Stoffwechsels kommt. Das bedeutet, die körpereigenen Zellen sterben zeitnah ab und setzen während des Prozesses das LDH frei. Sobald sich die Betroffenen entspannen, regulieren sich die Blutwerte in der Regel. Bleibt die Laktat-Dehydrogenase dauerhaft erhöht, deutet dies auf eine gesundheitliche Komplikation hin.

Zu den häufigen Ursachen eines gesteigerten LDH-Werts gehört eine Krebserkrankung. Stellen die Mediziner im Zuge einer Blutuntersuchung einen hohen LDH-Wert fest, befragen sie die Patienten jedoch erst nach körperlichen Belastungen.

Was sagt die Laktat-Dehydrogenase aus?

Die Laktat-Dehydrogenase existiert im menschlichen Körper in Form verschiedener Isoenzyme. Beispielsweise befindet sich das LDH-1 in den roten Blutkörperchen. Die Thrombozyten beinhalten das LDH-3. Des Weiteren entdeckten Wissenschaftler 2010 eine Peroxisom-spezifische Untereinheit der Laktat-Dehydrogenase. Sie nennt sich LDHBx und erweist sich sieben Aminosäuren länger als LDH-1. Zu dem Ergebnis kommt die Studie: „Peroxisomal lactate dehydrogenase is generated by translational readthrough in mammals“. Sie stammt von Fabian Schueren et al. und erschien im Jahr 2019.

Das LDH befindet sich in fast allen Zellen und Organen. Hierbei kommt es zu der Unterscheidung von fünf Varianten. Die Forscher bezeichnen diese als Isoenzyme eins bis fünf. Die jeweiligen Enzyme treten in unterschiedlichen Organen auf. Eine große Menge der Laktat-Dehydrogenase existiert in den Zellen:

  • der Muskeln,
  • der Leber
  • und der Nieren.

Innerhalb des Bluts messen die Ärzte im Regelfall eine geringere Konzentration des LDH-Werts. Dieser steigt beim Absterben der Blutzellen. Aus dem Grund erhöhen sich LDH-Werte durch Stress. Durch die Belastung des Organismus beschleunigen sich die einzelnen Stoffwechselprozesse im Körper. Aufgrund der zahlreichen absterbenden Zellen steigt die LDH-Konzentration über den Normwert.

Welche Faktoren beeinflussen den LDH-Wert?

Der zu den Blutwerten zählende LDH-Wert gibt Auskunft über die Gesundheit der Zellen. Um ihn zu ermitteln, nehmen die Mediziner von den Patienten eine Blutprobe. Der Normwert der Laktat-Dehydrogenase liegt bei einer erwachsenen Person bei bis zu 250 Internationalen Einheiten in einem Liter Blut. Speziell Kinder unter dem 15. Lebensjahr besitzen leicht erhöhte LDH-Werte. Eine niedrige Konzentration des Stoffwechselenzyms erhält keine medizinische Bedeutung.

Leiden die Patienten unter Stress, bauen sich die verschiedenen LDH-Isoenzyme unterschiedlich schnell ab. Beispielsweise beträgt die Lebensdauer des LDH-1 bis zu sieben Tage. Der Abbau des LDH-5 erfolgt in einem Zeitraum von acht bis zwölf Stunden. Erkennt der Mediziner bei der Blutuntersuchung einen hohen LDH-Wert, liegt der Verdacht von Zellschäden nahe. Die Isoenzyme geben Auskunft über die Lage der Zellbeschädigung.

 

Wann steigt der LDH-Wert an?

Zu den Ursachen einer erhöhten Laktat-Dehydrogenase zählt der Zerfall der Erythrozyten – auch Hämolyse genannt – und Erkrankungen von Leber und Galle. Des Weiteren weist eine hohe Konzentration des LDH auf eine körperliche Arbeit hin. In der Regel nimmt der Mediziner weitere Untersuchungen vor, um den Grund für den veränderten LDH-Wert zu diagnostizieren. Resultiert die vermehrte Freisetzung der Laktat-Dehydrogenase aus einem starken Stresslevel, benötigen die Patienten eine Ruhepause. Diese erhält Relevanz, um die Nachproduktion der Zellen zu gewährleisten.

Durch eine anhaltende Belastung kommt es zu einem dauerhaft erhöhten Stoffwechsel. Aufgrund des schnelleren Abbaus der Blutzellen bleibt der LDH-Wert chronisch hoch. Im Normalfall bestimmt der Arzt den Wert während einer Krebs-Vorsorgeuntersuchung. Zudem spielt das Stoffwechselenzym bei der Diagnose einer Anämie sowie einer Lungenerkrankung eine Rolle. Durch Stress oder nach einer Operation entsteht eine leichte Erhöhung des LDH-Werts. Das heißt, die Konzentration liegt bei 250 bis 350 Internationalen Einheiten pro einem Liter Blut. Ein höherer LDH-Spiegel deutet auf eine Erkrankung oder einen bösartigen Tumor hin.

Funktioniert die Absenkung des LDH-Werts?

Um die Konzentration der Laktat-Dehydrogenase zu senken, beheben die Mediziner die Ursache für den hohen Wert. Führte eine körperliche Belastung zu dem gesteigerten LDH-Wert, benötigen die Patienten keine Therapie. Hierbei regulieren sich die Blutwerte eigenständig. Innerhalb weniger Tage pegelt sich das Stoffwechselenzym auf den Normwert ein. Treten bei den Betroffenen hohe LDH-Werte auf, nimmt der Hausarzt im Regelfall eine Nachuntersuchung vor. Erweist sich der Blutwert bei einer erneuten Messung gleichbleibend hoch, liegt der Verdacht eines wuchernden Zellwachstums nahe.

 

LDH-Werte senken – aber wie

Absterbende Gewebezellen setzen das Enzym LDH ins Blut frei. Erhöhte LDH-Werte lassen sich durch Beheben der Ursache senken. Die fünf Isoenzyme sind unterschiedlich lange im Blut nachweisbar. Beispielsweise ist das LDH-1 noch Tage nach einem Herzinfarkt erhöht.

Ein erhöhter LDH-Wert als Folge körperlicher Schwerstarbeit bedarf keiner Therapie und pegelt sich nach einigen Tagen auf die Norm ein. Anderenfalls gilt ein erhöhtes LDH als Zeichen für ein abnormales Zellwachstum oder Zerstörung von Gewebe. Weitere Untersuchungen und Analysen geben Auskunft über deren genaue Ursache und ermöglichen das Einleiten einer geeigneten Behandlung.

Wer im Rahmen eines Check-ups seine Blutwerte einschließlich LDH bestimmen lässt, leistet einen wertvollen Beitrag zur Früherkennung von Zellschäden.

 

redaktionelle Bearbeitung: Anna Nilsson