Nierenhochdruck: Nierenleiden und Bluthochdruck

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Nieren reinigen das Blut, regulieren den Blutdruck!

Nierenleiden und Bluthochdruck (Hypertonie) sind oft nur zwei Seiten der selben Medaille und aus dem Zusammenspiel dieser Symptome kann sich ein Teufelskreis entwickeln, der sich in vielen Fällen nur schwer wieder durchbrechen lässt.

Häufig kann eine über längere Zeit bestehende Hypertonie auch schon auf eine Nierenproblematik hinweisen, bevor diese in anderer Form auffällig wird. Störungen der Nierenfunktion kann sich durch starken Bluthochdruck ausdrücken.

Nieren in der schematischen 3D Ansicht, Copyright: Tyrannosaurus bigstockphoto

Fehlerhafte Nierenfunktion zeigt sich im Bluthochdruck

Sowohl Nierenleiden wie Bluthochdruck sind überaus stille Erkrankungen, die normalerweise eher im Rahmen von Routineuntersuchungen auffällig werden, oder auch erst dann, wenn bereits Schädigungen von Organen eingetreten sind.

Dazu kommt, dass es sich beim Bluthochdruck grundsätzlich um ein Symptom handelt, das in den Industrienationen überaus häufig auftritt und in einer Vielzahl der Fälle auf Herz- und Kreislauferkrankungen zurückgeführt werden kann.

Insbesondere eine sehr ausgeprägte und schwer einzustellende Hypertonie kann aber Folge und Ausdruck einer bereits länger bestehenden nephrologischen Problematik sein.

Die wesentlichen Fakten:
  1. Auch wenn der Grund dafür wissenschaftlich noch nicht ganz geklärt ist: Die meisten Störungen der Nierenfunktion können eine Hypertonie zur Folge haben. Vermutlich sind es Hormone, die für die enge Verbindung von Nierenleiden und Bluthochdruck ursächlich sind.
  2. Die Verbindung von Nierenleiden und Bluthochdruck kann zu einem regelrechten Teufelskreis ausarten. Nephrologische Erkrankungen provozieren eine Hypertonie, die Hypertonie schädigt wiederum die Nieren.
  3. Vermutetet der Arzt Nierenerkrankung als Ursache eines Bluthochdruckes muss zunächst eine medikamentöse Hypertoniebehandlung in Betracht gezogen werden. Dann müssen der Allgemeinmediziner und der Nephrologe gemeinsam herausfinden, ob eine ursächliche Behandlung der Grunderkrankung erfolgen kann.
  4. Falls eine ursächliche Behandlung oder Heilung nicht möglich ist, muss der Teufelskreis von Nierenleiden und Bluthochdruck mit Hilfe einer engmaschig kontrollierten medikamentösen Therapie in Griff bekommen werden um die Notwendigkeit einer Therapie durch Dialyse zu verhindern.

 

Ursachen eines „Nierenhochdrucks“

Die häufigsten Ursachen eines durch ein Nierenleiden hervorgerufenen Bluthochdruckes sollen hier zunächst aufgezählt und näher betrachtet werden:

  1. Erbliche oder angeborene Störungen, wie Zystennieren, Stenosen oder eine einseitig verkleinerte Niere
  2. Eine chronische und beidseitige Nierenentzündung (Glomerulonephritis)
  3. Ein schlecht behandelter oder unbemerkter Diabetes Mellitus
  4. Darüber hinaus kann eine nicht gut behandelte essentielle Hypertonie auf Dauer zu Nierenschäden führen, die wiederum den Blutdruck weiter in die Höhe treiben.

Eine Vielzahl von Nierenerkrankungen kann eine Erhöhung des Blutdrucks zur Folge haben und es gibt hier bereits angeborene Syndrome, wie Zystennieren, die zu einer Hypertonie führen können.

In manchen Fällen liegt eine Stenose (also eine Verengung) der Nierenarterien zu Grunde, die mit einer Operation ursächlich behandelt werden kann und auch sollte. Da insbesondere bei Jugendlichen ein essentieller Bluthochdruck (also ein Bluthochdruck ohne organisch klar definierbare Ursache) nur überaus selten vorkommt, sollte in diesem Alter ein auftreten dieses Symptoms immer einen Check der Nierenfunktion zur Folge haben.

Die häufigsten Ursachen für das Entstehen eines Nierenhochdrucks sind bei Erwachsenen eine meist lange Zeit unbemerkt ablaufende Glomerulonephritis, also eine chronische Entzündung der Nieren.

Diese kann über viele Jahre völlig schmerz- und symptomlos bleiben und obwohl sie gar nicht selten vorkommt, ist ihre Genese eigentlich wissenschaftlich noch nicht geklärt, so dass sich auch die Risikofaktoren für das Entstehen einer solchen Entzündung nur schwer auszuschalten sind.

Frauen sind etwas häufiger von einer Glomerulonephritis betroffen und als Auslöser werden beispielsweise autoimmune Faktoren vermutet.

Der bei Männern und Frauen gleichermaßen häufig auftretende Diabetes Mellitus Typ 2 ist ebenfalls einer der Hauptauslöser für Nierenleiden, das mit Bluthochdruck gekoppelt ist. Als eine unserer verbreitetsten Zivilisationskrankheiten ist der Diabetes Typ 2 ebenfalls ein zunächst sehr symptomarme Störung, die erhebliche Schädigungen verschiedenster Organsysteme – insbesondere der Nieren – nach sich ziehen kann.

Diagnostische Maßnahmen bei Verdacht eines Nierenhochdruckes

Wenn der Arzt den Verdacht hat, dass ein Nierenleiden für den Bluthochdruck seines Patienten ursächlich ist, wird er Blutwerte wie den Abbaustoff Kreatinin testen lassen, sowie einen Urintest vornehmen, mit Hilfe dessen man das ausgeschiedene Eiweiß sowie Spuren von roten Blutkörperchen oder Hämoglobin im Urin nachweisen, eine veränderte Urinfarbe kann daruaf hinweisen.

Bei Hinweisen auf eine Nierenerkrankung ist eine Überweisung zum Spezialisten notwendig, der mit Hilfe von Ultraschalldiagnostik, kontrastmittelgestützten Röntgenuntersuchungen, und eventuell auch unter Zuhilfenahme einer Nierenbiopsie den Grad der Schädigung einschätzen kann. Die Entscheidung über eine Behandlungsmöglichkeit hängt davon ab, welches Nierenleiden dem Bluthochdruck zugrunde liegt.

Im Falle einer ursächlichen Glomerulonephritis kann zunächst nur symptomatisch behandelt werden.

Behandlungsoptionen eines „Nierenhochdrucks“

Bei einem „Nierenhochdruck“ also einem durch ein Nierenleiden ausgelösten Bluthochdruck, handelt es sich meist um eine schwerwiegende und chronische Erkrankung. Gerade hier muss der Teufelskreis von Nierenleiden und Bluthochdruck symptomatisch und dauerhaft mit der Hilfe von blutdrucksenkenden Medikamenten in den Griff bekommen werden.

Die nierenbedingte Hypertonie ist auf Grund einer bereits bestehenden Störung der Nierenfunktion häufig von Wassereinlagerungen um Gewebe begleitet. Die Wassereinlagerungen haben zur Folge, dass bei Nierenhochdruck die Behandlung mit nur einem Wirkstoff in den meisten Fällen nicht ausreicht.

Besonders geeignet zur Behandlung einer solchen nicht-essentiellen Hypertonie sind daher Kombinationspräparate, die ein Diuretikum – d.h. ein Entwässerungsmittel – enthalten, außerdem haben sich insbesondere Wirkstoffe aus der Gruppe der sogenannten ACE-Hemmer oder der AT-Antagonisten als hilfreich erwiesen.

Das gemeinsame Auftreten von Nierenleiden und Bluthochdruck erfordert eine besonders engmaschige Kontrolle, da der Nierenhochdruck bei schlechter medikamentöser Einstellung schnell wieder hohe Blutdruckspitzen erreicht. Selbstverständlich wird eine regelmäßige Kontrolle der Nierenwerte hier immer Teil des therapeutischen Procedere sein.

Alleine durch solch engmaschig durchgeführte ärztliche Maßnahmen lassen sich lebensbedrohliche Folgeerkrankungen, wie Schlaganfälle vermeiden und auch nur ist es eventuell möglich, einen Eintritt der Dialysepflicht herauszuzögern oder zu vermeiden.

Fazit

Nierenleiden und Bluthochdruck können einen fatalen Zusammenhang bilden und müssen zur Vermeidung von schweren Folgeerkrankungen dringend gut behandelt und lückenlos beobachtet werden. Hierfür ist auch das Arzt-Patienten-Verhältnis überaus wichtig, da die Patienten selber von ihrer Erkrankung oft kaum etwas wahrnehmen.

Weder ein Nierenleiden noch ein Bluthochdruck führen in den frühen Stadien zu einer Schmerzsymptomatik, was diese Störungen besonders gefährlich macht.