Blutbild und Blutwerte bei Osteoporose

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Welche erhöhten und niedrigen Blutwerte bei Osteoporose existieren?

Die Erkrankung Osteoporose betrifft das Skelettsystem. Sie geht mit einer gestörten Remodellierung der Knochensubstanz einher. Betroffene leiden unter einer verminderten Knochendichte, sodass die Frakturgefährdung ansteigt.

Erhöhte und niedrige Blutwerte bei Osteoporose ermöglichen die Diagnose der gesundheitlichen Komplikation.

Speziell Frauen über dem 45. Lebensjahr und Männer über dem 55. Lebensjahr leiden unter der Krankheit.

Blutwerte Osteoporose
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Wie diagnostizieren die Ärzte die Osteoporose?

Die Erkrankung des Skelettsystems verläuft zunächst ohne Symptome. Erst in den fortgeschrittenen Stadien bemerken die Betroffenen die gesundheitlichen Einschränkungen. Durch die verringerte Knochendichte kommt es beispielsweise zu Rückenschmerzen und dem „Rundrücken“.

Leiden Sie darunter, untersucht Ihr Arzt niedrige und erhöhte Blutwerte bei Osteoporose. Zusätzlich hilft der Ausschluss anderer Komplikationen, die den Knochenstoffwechsel betreffen, bei der Ursachenfindung.

Im Verlauf der Krankheit treten charakteristische Anzeichen auf. Beispielsweise erleiden die Patienten einen Größenverlust. Ferner erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Frakturen:

• Oberschenkelhalsbruch,
• Handgelenkbruch,
• Wirbelkörperbruch.

Den Grund für diese Anfälligkeit stellen Mediziner mittels einer Basislaboruntersuchung fest. In dieser messen und analysieren sie neun Laborwerte, zu denen beispielsweise das Serum Kalzium gehört. Kommt es bei diesem zu einer Veränderung, liegt eine sekundäre Osteoporoseform im Bereich des Möglichen.

Tritt ein niedriger Blutwert bei Osteoporose auf, entzieht der Körper wenig Kalzium aus den Nahrungsbestandteilen im Darm.

Dadurch fehlen Mineralstoffe, um die Festigkeit der Knochenstruktur zu gewährleisten. Gesunde Personen verfügen über ein Gesamtkalzium von 8,4 bis 10,5 Milligramm in einem Deziliter Blut.

Calcium Blutwert
mmol/l
2,2-2,65
2,2-2,65

 

weiterlesen: Blutwerte Kalzium

Steigt der Wert über die Normgrenze, leiden Sie unter einer Überfunktion der Nebenschilddrüse. Auf lange Sicht erhöht die Hypercalcämie das Risiko einer Osteoporoseerkrankung.

Einen weiteren relevanten Kontrollparameter stellt das Serumphosphat dar. Ihr Organismus benötigt den Mineralstoff, um die Knochenstruktur zu mineralisieren und dadurch zu festigen. Speziell die alkalischen Phosphatase, kurz AP, spielen bei der Diagnose der Krankheit eine Rolle. Erhöht sie sich, vermuten die Mediziner eine Knochenerweichung, die Osteomalazie. Deren Hauptursache gleicht dem Hauptgrund für Osteoporose: ein Mangel an Vitamin D.

Bemerkt der Arzt bei erhöhter alkalischer Phosphatase einen normalen Gamma-GT-Wert, verhärtet sich der Verdacht einer Knochenerkrankung.

Wie hilft das Blutbild bei der Osteoporose-Erkennung?

Um die Skeletterkrankung zu erkennen, messen die Ärzte im Rahmen einer Blutuntersuchung Ihr C-reaktives Protein sowie die Blutsenkungsgeschwindigkeit. Liegt das CRP oberhalb der Normgrenze, kommen entzündliche Ursachen bei Wirbelkörperveränderungen infrage. Der erhöhte Blutwert bei Osteoporose gibt über das Stadium der Krankheit Aufschluss.

Ebenso untersuchen die Mediziner das TSH, das Thyreotropin. Der Referenzbereich beträgt bei erwachsenen Patienten 0,27 bis 4,2 Mikroeinheiten in einem Milliliter Blut. Ein Hinweis auf Osteoporose sind niedrigere Blutwerte, da sie auf ein erhöhtes Bruchrisiko der Knochen hindeuten.

Erweitertes Basislabor: niedrige Blutwerte bei Osteoporose

Eine ungesunde und einseitige Ernährung begünstigt das Entstehen der Osteoporose. Gleiches gilt für koronare Herzerkrankungen, sodass Wissenschaftler einen Zusammenhang beider Phänomene vermuten

[Quelle: Nawroth, Peter, et al.: Osteoporose und koronare Herzkrankheit – zwei Seiten der gleichen Münze? (2002); URL: https://link.springer.com/article/10.1007/s00063-003-1283-8 (letzter Zugriff: 16.02.2019)].

Beim Mann tritt die Osteoporose seltener auf als bei Frauen. Sie resultiert oft aus einer Unterfunktion der Geschlechtsdrüsen. Um diese zu erkennen, messen die Ärzte den Testosteronspiegel.

Bei beiden Geschlechtern hilft zudem die Kontrolle des Calcidiols. Das Vitamin D nehmen Sie in Eigensynthese durch Sonnenstrahlen auf, in geringen Mengen auch über die Nahrung. Leiden Sie unter einem Vitamin-D-Mangel, erhöht sich das Risiko, an Osteoporose zu erkranken.

Warum kontrollieren Ärzte die Knochenumbaumarker?

Beim natürlichen Knochenstoffwechsel baut der Organismus kontinuierlich Knochenstrukturen ab und neue Knochen auf. Bei dem Verfahren entstehen Substanzen, die ins Blut gelangen und Knochenumbaumarker heißen. Marker für den Knochenaufbau zeigen sich in Form von Ostase und Osteocalcin. Den Knochenabbau begleiten folgende Stoffe:
• Pyridinoline,
• Hydroxyprolin,
• Kalzium
• Kollagen-I-Telopeptid.

Steigt die Konzentration der Werte, vermuten die Mediziner einen eingeschränkt funktionstüchtigen Knochenumbau. Die schnelle Umstrukturierung verschlechtert die Knochenarchitektur, sodass sich die Frakturgefahr erhöht.

Tipp: So können Sie der Osteoporose vorbeugen

Weisen niedrige und erhöhte Blutwerte auf Osteoporose hin, helfen skelettstabilisierende Medikamente sowie eine Schmerztherapie. Um der gesundheitlichen Komplikation vorzubeugen, sollten Sie knochenstärkende Lebensmittel konsumieren. Dazu zählen Kalziumlieferanten wie Milchprodukte, Mandeln und Nüsse. Zusätzlich lohnen sich Gemüsearten wie Champignons, Grünkohl und Karotten. Große Mengen an Alkohol und Koffein schädigen auf lange Sicht die Knochensubstanz.