Symptome: Bluthochdruck und Schmerzen im Arm

Dieser Artikel ist nach aktuellem wissenschaftlichen Stand, ärztlicher Fachliteratur und medizinischen Leitlinien verfasst und von Medizinern geprüft. → Quellen anschauen

Hoher Blutdruck und Schmerzen in Arm und Schulter

Unter der Volkskrankheit Bluthochdruck leiden in Deutschland rund 25 Millionen Menschen. Medikamentös gut eingestellt und regelmäßig ärztlich als auch zuhause kontrolliert und protokolliert können Betroffene jedoch ein fast ganz normales Leben führen und merken kaum bis gar keine Einschränkungen.

Jedoch gibt es Symptome, denen Betroffene mit Bluthochdruck etwas mehr Aufmerksamkeit schenken sollten.

Hierzu gehören Schmerzen im Arm, vor allem im linken Arm. Doch was kann es bedeuten, wenn Bluthochdruck mit Schmerzen im Arm auftritt? Wie ernst sollten Betroffene diese Anzeichen nehmen?

Bluthochdruck und Schmerzen

Bluthochdruck und Schmerzen im Arm – Faktenblock:

  • Für Schmerzen in den Armen gibt es viele mögliche Ursachen.
  • Gerade Schmerzen im linken Arm können auf einen Herzinfarkt oder eine andere lebensbedrohliche Erkrankung hinweisen.
  • In Kombination mit Bluthochdruck sollten Schmerzen im Arm daher einer raschen medizinischen Abklärung unterzogen werden.
  • Weitere Ursachen für Schmerzen im Arm können Fehlbelastung, Bewegungsmangel, Durchblutungsstörungen, eingeklemmte Nerven, Arteriosklerose, Herzrasen und andere Begleitumstände sein.
  • Bei Unsicherheiten lieber einmal zuviel den Notarzt verständigen (Tel.: 112). Bei Absetzen des Notrufes sollte der Verdacht auf einen Infarkt geäußert sowie die Symptome beschrieben werden.

 

Schmerzen im linken Arm – Herzinfarkt?

Bei Schmerzen im linken Arm denken viele direkt an einen Herzinfarkt. Dabei ist es erstmal nebensächlich, ob der gesamte Arm wehtut oder nur der Ober- oder Unterarm.

Ist zeitgleich der Blutdruck anders als sonst, ist es sicher ratsam, einmal zuviel den Notarzt zu rufen, als einmal zu wenig. Ein Infarkt benötigt sofortige medizinische Intervention und eine Behandlung in einem Krankenhaus.

Jedoch müssen Schmerzen im Arm nicht immer auf einen Herzinfarkt hindeuten. In vielen Fällen sind andere Ursachen der Grund für die Schmerzen im Arm. Dies gilt auch dann, wenn Betroffene zeitgleich an Bluthochdruck leiden. Hier ist es ratsam, seine eigene Krankengeschichte zu kennen:

  1. Ist der Bluthochdruck gut eingestellt?
  2. Welche Blutdruckwerte werden zuhause normalerweise gemessen? Gerade bei Angst vor einem Infarkt können durch die Aufregung höhere Werte als normal gemessen werden, die bei wiederholter Messung mit der Angst ansteigen.
  3. Wann war die letzte ausführliche Untersuchung beim Kardiologen und mit welchem Ergebnis?
  4. Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie einen Notarzt anrufen und ihre Symptome nennen sowie den Bluthochdruck, werden Sie schnell Hilfe bekommen

Welche Ursache können Schmerzen im Arm haben?

Doch welche andere Ursache können anhaltende Schmerzen im (linken) Arm haben? Und stehen diese Ursachen auch im direkten Zusammenhang mit dem Bluthochdruck?
Gefäße, Muskel und Nerven im Arm sind mit dem Körper verbunden.

Auf der linken Seite sind die meisten dieser Verbindungen auf Höhe des Herzens. Schmerzen in diesem Bereich oder ein Gefühl der Beklemmung mit zeitgleichem Anstieg des Blutdrucks und der Pulsfrequenz sind nicht selten ein Infarkt.

Doch können auch andere Ursachen ausschlaggebend für diese Symptome sein. Hierzu zählen unter anderem:

  • Probleme der Nerven, Muskel oder der Gefäße: Durchblutungsstörungen im Arm können gerade auf Höhe des Herzens zu Schmerzen und Problemen führen. Auch Bluthochdruck und ein „Kribbeln“ im Arm können ein Hinweis darauf sein, dass etwas auf die Nerven drückt, die in den Arm führen. Entzündete, erkrankte oder verengte Armvenen (zum Beispiel durch eine Thrombose) können ebenfalls Ursache sein und benötigen ebenso wie ein Herzinfarkt zeitnahe medizinische Behandlung.
  • Arteriosklerose im Arm: Verstopfte und verengte Venen führen zu einer Mangelversorgung mit Blut des betroffenen Arms. Die betroffenen Arterien sind durch Kalkablagerungen oder Fettstoffwechselprodukte verengst oder im schlimmsten Fall sogar ganz verstopft. Nicht nur Schmerzen und ein Gefühl der Beklemmung sind dann die Folge. Nicht selten folgt ein anschließender Herzinfarkt. Eine fettreiche Ernährung sowie der Konsum von Nikotin erhöhen ebenso wie Bluthochdruck das Risiko für Arteriosklerose, die im ganzen Körper auftreten kann. Die gefürchteten Ablagerungen der im Volksmund Arterienverkalkung genannten Krankheit befallen vor allem die Herzkranzgefäße und erhöhen das Risiko für einen Herzinfarkt um ein Vielfaches
  • Bewegungsmangel: Die WHO empfiehlt, täglich rund 10.000 Schritte zurückzulegen. Dieses Mindestmaß an Bewegung kurbelt Kreislauf und Durchblutung an. Chronischer Bewegungsmangel kann viele Folgen haben: Schmerzen, Verspannungen und Durchblutungsstörungen sind nur einige Hauptsymptome, die natürlich auch die Arme betreffen können. Ausreichend Bewegung hilft auch nachweislich, den Blutdruck zu senken und ist somit ein gutes Gegenmittel für Betroffene mit Bluthochdruck.
  • Herzrasen: Herzrasen kann viele Ursachen haben. Betroffene beschreiben eine gefühlte Erhöhung der Pulsfrequenz. Stress, Unruhe, Schlafmangel, der Konsum von Drogen aber auch von bestimmten Medikamenten, Bluthochdruck oder andere Umstände können die Ursache für Herzrasen sein. Häufig tritt auch ein Gefühl der Beklemmung oder Schmerzen im linken Arm auf, die wiederum auf einen Herzinfarkt hindeuten können.
  • Fehlbelastung: Unabhängig vom Herzinfarktrisiko oder dem Bluthochdruck können Schmerzen im Arm auch durch Fehlbelastung wie langes Sitzen am Computer oder im Büro, durch einseitige Belastung wie Schweres Heben oder durch einen Unfall oder Stoß verursacht werden.

Bluthochdruck und Schmerzen im Arm – Fazit

Schmerzen im Arm mit gleichzeitigen Bluthochdruck können immer auch ein Anzeichen für einen Herzinfarkt oder einen anderen lebensbedrohlichen Zustand sein. Daher ist es ratsam, sofortige medizinische Hilfe durch einen Notarzt hinzuzuziehen. Bereits beim Absetzen des Notrufes (Tel.: 112) sollten Betroffene oder ihre Angehörigen auch Begleitsymptome wie Bluthochdruck und die Schmerzen im Arm genauer beschreiben.