Was bedeutet Blut im Urin?

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Beim Befund Hämaturie befindet sich „Blut im Urin“ des Patienten. Neben gemeinsamen zeigen sich vom Geschlecht abhängige Ursachen. Die Ursachen für Blut-Beimengungen im Urin der Frau unterscheiden sich von denen des Mannes.

Der Fachbegriff für das Vorhanden sein von Blut im Urin ist Hämaturie. Die ihr zugrunde liegenden Krankheiten unterscheiden sich bei den Geschlechtern. Ursächlich für Blut im Urin beim Mann zeigen sich die typischen Erkrankungen der Prostata zu denen die Prostatitis, die Prostata-Hyperplasie, Prostata-Varizen und Prostata-Krebs zählen.

Urintest Labor Harn © sonne_fleckl – Fotolia.com

Blut im Urin beim Mann

Findet der Mann Blut im Harn, gibt es dafür verschiedene mögliche Ursachen. Diese stehen in der Regel in Zusammenhang mit der Prostata (Vorsteherdrüse). Krankheiten der exokrinen Drüse mit der Begleiterscheinung „Blut im Urin“ sind:

Prostatitis

Bei der Prostatitis handelt es sich um eine Entzündung der Vorsteherdrüse. Diese befindet sich unterhalb der Harnblase und umschließt die Urethra (männliche Harnröhre). Ein frühes Anzeichen der Prostatitis ist das Vorhandensein von Blut im Urin, sofern die Entzündung auch die Harnröhre einschließt.

benigne Prostata-Hyperplasie

Eine benigne Prostata-Hyperplasie bezeichnet eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Synonym verwenden Mediziner die Bezeichnung „Prostata-Adenom“. Die unterschiedlich ausgeprägte Hyperplasie der Vorsteherdrüse betrifft die Hälfte der Männer über 60 Jahre. Begleitend zur Prostata-Vergrößerung tritt gelegentlich Blut im Urin des Patienten auf.

Prostata-Karzinom

Als Prostata-Karzinom bezeichnen Mediziner den Prostata-Krebs. Die Symptome dieser malignen (bösartigen) Tumor-Erkrankung treten erst im bereits fortgeschrittenen Verlauf der Erkrankung auf. Zu ihnen gehört neben anderen Symptomen Blut im Urin und in der Samenflüssigkeit.

Prostata-Varizen

Eine Ursache für das Entstehen einer Makrohämaturie bilden die Prostata-Varizen. Dabei handelt es sich um krankhafte Erweiterungen der Prostata-Venen. Durch die große Anzahl der Erythrozyten im Urin erkennt der Patient eigenständig, dass sich Blut in seinem Harn befindet.

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Blut im Urin bei der Frau

Hämaturie als Folge der Menstruation

Als harmlos erweist sich Blut im Urin bei der Frau im Zustand der Regel, wenn es sich um beigemengtes Menstruations-Blut handelt. Die Patientin beobachtet das Auftreten von Blut im Urin, um festzustellen, ob die Hämaturie auch außerhalb ihrer Periode auftritt.

Endometriose als häufige Ursache von Blut im Urin der Frau

Ist das Vorhandensein von Blut im Urin der Frau gekoppelt mit Schmerzen im Unterleib und häufiger auftretenden Zwischenblutungen ist die Diagnose „Endometriose“ wahrscheinlich. Bei dieser Erkrankung wächst die Gebärmutter-Schleimhaut (Endometrium) außerhalb der in Mediziner-Kreisen mit Cavum uteri bezeichneten Gebärmutter-Höhle.

Ursachen für eine transiente Hämaturie bei Frauen

13 Prozent der Frauen betrifft eine transiente (vorübergehende) Hämaturie in der Postmenopause. Die Ursache der Entstehung (Ätiologie) ist noch nicht eindeutig erforscht. Ein wenig Blut im Urin (Mikrohämaturie) finden ein Viertel aller Frauen am Morgen nach dem Geschlechtsverkehr vor.

Das Nssknacker-Syndrom – eine seltene Ursache für Blut im Urin der Frau

Das selten auftretende Nussknacker-Syndrom gilt als ursächlich für eine Mikro- oder Makrohämaturie. Es betrifft überwiegend das weibliche Geschlecht im Alter von 30 bis 40 Jahren. Die linke Nierenvene (Venarenalis) klemmt sich zwischen der Hauptschlagader und der proximalen Arteriamesentericasuperior (obere Eingeweide-Arterie) ein.

Folgen des Syndroms zeigen sich in einer renal-venösen Hypertonie sowie renalen Varizen (krankhaft erweiterte oberflächliche Venen) und bei Männern in Varikozelen (Hoden-Krampfader). Das Krankheitsbild entwickelt sich möglicherweise so negativ, dass die entstehenden starken Blutungen Transfusionen erforderlich machen. Operative Eingriffe beseitigen die Hämaturie, aber nicht die venöse Hypertonie (erhöhter Blutdruck in den Venen).

Blut im Harn bei Blasenentzündung

Blut im Urin als Folge einer bakteriellen Blasen-Entzündung ist bei Frauen häufiger anzutreffen als bei Männern. Der Grund liegt in ihrer kürzeren Harnröhre. Die Hämaturie kommt des Weiteren bei einer interstitiellen Zystitis in Betracht. Dabei handelt es sich um eine abakterielle Form der Blasenentzündung (Zystitis).

Ursachen für eine Hämaturie, die beide Geschlechter betreffen

Mögliche Ursachen für Blut im Urin bei Mann und Frau sind System-Erkrankungen, zu denen die granulomatösePolyangiitis (früher: Wegener-Granulomatose) und der Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte) zählen. Ziehen die Erkrankungen die Niere mit ein, sorgen chronische Entzündungen für das Symptom „Hämaturie“.

Des Weiteren kommen Gerinnungs-Störungen (eher Symptomverstärker als Ursache) und blutverdünnende Medikamente sowie andere die Nieren angreifende Arzneien als Ursache in Betracht. Vorübergehend (transient) tritt unabhängig vom Geschlecht Blut im Urin bei Sportlern und großer Anstrengung auf. Letzteres ist oftmals ursächlich für Blut im Urin während einer Schwangerschaft.

Zusammenfassung

Frauen betrifft die Hämaturie oftmals, wenn sie unter einer Entzündung der Blase leiden. Weitere überwiegend oder ausschließlich die Frauen betreffende Ursachen sind die Überanstrengung in der Schwangerschaft, die Menstruation sowie die Endometriose. Ein Zeitraum, in der die Frau oftmals eine Hämaturie begleitet, ist die Postmenopause. Für ein Viertel der Frauen ist die Mikrohämaturie am Morgen danach als Folge des Geschlechtsverkehrs normal.

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