Welche Blutwerte sind bei Speiseröhrenkrebs relevant

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Speiseröhrenkrebs – Blutwerte niedrig oder erhöht?

Den Speiseröhrenkrebs bezeichnen die Ärzte als Ösophaguskarzinom, wobei hauptsächlich Adenokarzinome und Plattenepithelkarzinome auftreten.

Erst im fortgeschrittenen Stadium führt die Krebsart zu deutlichen Symptomen, beispielsweise Schluckbeschwerden. Aus dem Grund erkennen Mediziner die gesundheitliche Komplikation erst spät.

Obgleich niedrige und erhöhte Blutwerte, besonders erhöhte Leukozyten können bei Speiseröhrenkrebs auftreten, die Werte eignen sich aber nicht zur Krebsfrüherkennung.
Blutwerte
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Speiseröhrenkrebs – kaum eine Früherkennung möglich

Speiseröhrenkrebs gehört zu den tückischen Krebserkrankungen, da zu Beginn kaum Symptome auftreten. Durch eine späte Diagnose verschlechtern sich die Genesungschancen bei Betroffenen. Speziell bei einem Ösophaguskarzinom im fortgeschrittenen Stadium sinken die Überlebenschancen beträchtlich. Niedrige und erhöhte Blutwerte bei Speiseröhrenkrebs stellen Begleiterscheinungen dar.

Speziell Tumormarker kommen vermehrt im Blut vor. Sie allein reichen nicht aus, um die Krebsart zu diagnostizieren. Darum kommen mehrere Methoden zum Einsatz, um die gesundheitliche Komplikation zu identifizieren. Die häufigsten Formen des Krebs in der Speiseröhre bilden das Plattenepithelkarzinom und das Adenokarzinom. Sie entstehen aus unterschiedlichen Zelltypen, sodass es verschiedener Behandlungsverfahren bedarf.

Das Plattenepithelkarzinom tritt häufig im oberen Ösophagus auf und besitzt Ähnlichkeit mit dem Magen-Darm-Krebs. Durch diese Erkenntnis können Ärzte neue Therapieverfahren entwickeln [Quelle: van der Weyden, L.,et al.: Genome-wide in vivo screen identifies novel host regulators of metastatic colonization (Januar 2019); URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28052056 (letzter Zugriff: 09.02.2019)].

Unterstützt die Blutuntersuchung die Krebsdiagnose?

Kommt der Verdacht auf Speiseröhrenkrebs auf, leiten die Mediziner die ersten Untersuchungen ein. Ihr Ziel besteht in der Tumorerkennung. Zudem kontrollieren die Ärzte, ob es sich um eine bösartige Zellveränderung handelt und wie weit sie bisher fortschreiten konnte. Um die Erkrankung nachzuweisen, existieren zwei Hauptmethoden.

Neben der körperlichen Untersuchung, kommt es zu einer Spiegelung von Magen und Speiseröhre. In der Fachsprache nennt sich der Prozess Ösophago-Gastroskopie. Im Zuge des Verfahrens nehmen die Mediziner eine Gewebeentnahme (Biopsie) vor.

Stellt Ihr Arzt nach den Untersuchungen den Speiseröhrenkrebs fest, folgen weitere Kontrollen. Diese eignen sich, um die bisherige Ausbreitung des Tumors zu überprüfen. Zusätzlich stellen die Mediziner fest, ob ein Befall der Lymphknoten besteht oder, ob sich Tochtergeschwülste, Metastasen, an anderen Körperregionen bilden.

Auf erhöhte Blutwerte bei Speiseröhrenkrebs weist eine Blutuntersuchung hin. Hierbei achten die Experten vorrangig auf Tumormarker sowie die weißen Blutzellen. Ebenso gibt die Untersuchung des Blutes Aufschluss über die Leistungsfähigkeit von:
Leber,
Lunge
• und Niere.

Zu den erhöhten Blutwerten bei Speiseröhrenkrebs zählen beispielsweise die Proteine. Durch eine Fehlfunktion der Leber verlangsamt sich deren Abbau. Ebenso produziert der Körper eigenständig Eiweiße als Reaktion auf die Krebserkrankung.

Weitere erhöhte Blutwerte bei Speiseröhrenkrebs

Die Anzahl der Leukozyten nimmt bei einer Krebserkrankung zu, da der Organismus vermehrt Abwehrzellen bildet. Es entsteht eine Leukozytose, bei der die Konzentration der weißen Blutkörperchen über 11.300 Zellen in einem Mikroliter Blut steigt. Zu den aussagekräftigsten Blutwerten bei einem Ösophaguskarzinom zählt das SCC. Hierbei handelt es sich um einen Tumormarker, der ebenfalls bei anderen Krebserkrankungen auftritt:
• Lungenkrebs,
• Plattenzellkarzinome
• und Gebärmutterhalskrebs.

Gesunde Menschen weisen einen SCC-Normwert von unter fünf Mikrogramm in einem Liter Blut auf. Die Abkürzung des Tumormarkers steht für das „squamous cell carcinoma antigen“, dem Platteneptithelkarzinom-Antigen. Dieses existiert als Glykoprotein, ein Protein mit zusätzlichen Zuckerresten. Kommt es im Fall von Speiseröhrenkrebs zu einer Gewebewucherung, produziert der Organismus vermehrt SSC.

Den Messwert nutzen die Mediziner, um den Verlauf der Erkrankung sowie einen möglichen Therapieerfolg festzustellen. Erweist sich dieser Blutwert bei Speiseröhrenkrebs niedriger als bei einer vormaligen Messung, deutet dies auf einen Behandlungserfolg hin. Allerdings fungiert der Wert als Ergänzung zu weiteren Befunden. Allein fehlt ihm die Aussagekraft.

Tipp: Beugen Sie Speiseröhrenkrebs durch einen gesunden Lebenswandel vor

Erhöhte Blutwerte bei Speiseröhrenkrebs entstehen erst im Verlauf der Erkrankung. Um dieser vorzubeugen, vermeiden Sie Risikofaktoren, die ein Ösophaguskarzinom begünstigen. Dazu gehören beispielsweise der übermäßige Konsum von Alkohol sowie das Rauchen.

Das Risiko von Speiseröhrenkrebs steigt durch eine fettreiche und vitaminarme Ernährung. Des Weiteren sollten Sie es vermeiden, heiße Getränke zu sich zu nehmen. Sie sorgen für kleine Wunden in der Speiseröhre und stellen einen weiteren begünstigenden Faktor für die Krankheit dar.

Quellen und Literatur:

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28052056

www.aerzteblatt.de/nachrichten/72310/Speiseroehrenkrebs-Genomanalyse-findet-neue-Therapieansaetze-fuer-Adeno-und-Plattenepithelkarzinome