Myoglobin-Blutwert zu niedrig – Symptome und Ursachen einfach erklärt

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Wann zeigt sich der Myoglobin-Blutwert zu niedrig?

Das Myoglobin existiert als sauerstoffbindendes Protein in der Skelettstruktur sowie in den Herzmuskelzellen. Hier fungiert es als Sauerstoffspeicher für die Muskelarbeit. Myoglobin ähnelt in der Struktur dem rotem Blutfarbstoff Hämoglobin.

Allerdings weist es ausschließlich eine Polypeptidkette auf. Als prosthetische Gruppe besitzt es ein eisentragendes „Häm“. Steigt der Wert im Blut, vermuten die Ärzte eine Schädigung im Muskelgewebe.

Beispielsweise stellt ein Herzinfarkt die Ursache dar. Bleibt der Blutwert Myoglobin niedrig, bekommt der Umstand keine medizinische Bedeutung.

Blutwerte im Kleinen Blutbild und Grossen Blutbild
somkku9kanokwan de.123rf.com Blutwerte

Niedriger Myoglobin Wert – fünf Fakten im Überblick:

  1. Ein niedriger Blutwert Myoglobin erhält keine medizinische Relevanz.
  2. Steigt das Protein im Blut, leiden Sie unter einer Schädigung der Muskel- oder Herzmuskelzellen.
  3. Das Muskelprotein versorgt die Skelettmuskulatur mit Sauerstoff.
  4. Bereits bei einer geringen Überlastung der Muskulatur, beispielsweise nach dem Sport, kann der Myoglobinwert leicht ansteigen.
  5. Um die Werte zu normalisieren, empfiehlt sich eine gesunde und stressfreie Lebensweise.

Myoglobin Normwerte

Geschlecht

Myoglobin in Mikrogramm je Liter

Männer

unter 75

Frauen

unter 65

Wissenswerte Informationen über das Myoglobin

Der niedrige Myoglobin-Blutwert verweist auf eine intakte Muskel- und Skelettstruktur. Dementsprechend kommt ihm kein Krankheitswert zu. Das Protein stammt ausschließlich aus der quer gestreiften Muskulatur.

In der glatten Muskulatur befindet sich der Sauerstofflieferant nicht. Seine Plasmahalbwertszeit liegt nach dem Freisetzen bei einer Viertelstunde. Das anschließende Eliminieren geschieht durch glomeruläre Filtration über die Nieren. Scheidet der Körper das Myoglobin in großen Mengen aus, drohen verstopfte Nierentubuli.

In der Folge erleiden Sie eine akute Niereninsuffizienz, Crush-Niere genannt. Das Phänomen tritt beispielsweise bei ausgedehnten Muskelquetschungen auf.

Um den Blutwert zu überprüfen, untersucht der Arzt Ihre Blutprobe labortechnisch. Dafür orientiert er sich an folgenden Normwerten:

Wann tritt ein niedriger Blutwert Myoglobin auf?

Einen niedrigen Myoglobinwert weisen Sie auf, wenn die Konzentration des Proteins unter oder innerhalb der Normgrenze liegt. Da Myoglobin ausschließlich bei einer Muskelschädigung austritt, weisen niedrige Werte auf intakte Herzmuskelzellen hin.

Warum bleibt der Myoglobinspiegel niedrig?

Bleibt die Konzentration des Myoglobins innerhalb des Normbereichs oder darunter, besteht für die Patienten kein Grund zur Sorge. Ein niedriger Myoglobinspiegel belegt, dass keine Schädigung der Muskelzellen vorliegt. Dementsprechend besitzt dieser Blutwert keinen Krankheitswert.

Welche Symptome gehen mit einem niedrigen Myoglobinspiegel einher?

Im Blut befindet sich eine geringe Konzentration des Muskelproteins. Bleibt sie innerhalb oder unter der Normgrenze, profitieren Sie von einer intakten Muskulatur. Daher zieht ein niedriger Myoglobinspiegel keine Symptome nach sich.

Gibt es bei niedrigen Myoglobinwerten Komplikationen?

Ein niedriger Myoglobinwert verdeutlicht einen guten Gesundheitszustand der Muskel- und Herzmuskelzellen. Aus dem Grund geht er ohne Komplikationen einher.

Wann messen die Ärzte den Myoglobinwert?

Myoglobin erweist sich als wesentlicher Indikator für spezielle Komplikationen. Seine Bestimmung im Blut erfolgt bei:

  • Muskelschmerzen,
  • einem Herzinfarkt (für die Frühdiagnose),
  • dunklem Urin unklarer Zuordnung.

Zudem bestimmen die Mediziner den Myoglobinwert, wenn Patienten über Schmerzen in der linken Brusthälfte klagen. Deuten die Symptome auf einen Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt genannt, hin, kontrollieren sie das Protein alle zwei bis drei Stunden. Zudem untersuchen sie die Konzentration des Troponins, einem wichtigen Marker für koronare Ereignisse.

Die Konzentration des Myoglobins erhöht sich bei schweren Muskelzellschäden und Myonekrosen. Letzteres bedeutet das Zerstören sowie den Untergang von Muskelzellen.

Das Myoglobin in der Biochemie

Der rote Muskelfarbstoff Hämoglobin bindet Sauerstoff reversibel unter Mithilfe von Oxidasen und Hydrogenasen. Das Protein besitzt eine sechsfach höhere Sauerstoffaffinität als der rote Blutfarbstoff. Er besteht aus 154 Aminosäuren, die zusammen eine Peptidkette bilden (J. C. Kendrew: Myoglobin und die Struktur der Proteine (Dezember 1962). Als kleines Protein zählt Myoglobin zur Gruppe der Globine.

Dabei beinhaltet es das gleiche Porphyrinringsystem wie Hämoglobin. Dennoch dient es nicht dem Sauerstofftransport im Blut. Vielmehr versorgt es Skelett- und Herzmuskelgewebe mit dem lebenswichtigen Faktor.

Im Zytosol bewegt es sich frei und vermittelt auf die Weise den Sauerstofftransport zu den Mitochondrien. Obgleich das Myoglobin eine hohe Sauerstoffaffinität aufweist, bleibt seine Kapazität begrenzt. Den aeroben Stoffwechsel hält es nur wenige Sekunden aufrecht.

Tipps, um den Myoglobinwert zu normalisieren

Ein niedriger Blutwert Myoglobin deutet auf gesunde Herzmuskelzellen hin. Um einen Anstieg des Werts zu vermeiden, sollten Sie auf eine moderate Belastung des Muskelsystems achten.

Verzichten Sie auf eine Überanstrengung beim Sport und ernähren Sie sich gesund und ausgewogen. Beispielsweise beugt eine vitamin- und mineralstoffreiche Kost koronaren Herz-Kreislauf-Beschwerden vor. Eine Verkalkung der Gefäße verhindern Sie mit einer fettreduzierten Nahrung.