Bestimmung des HBs Antigens als Nachweis der Hepatitis-B-Infektion

Dieser Artikel ist nach aktuellem wissenschaftlichen Stand, ärztlicher Fachliteratur und medizinischen Leitlinien verfasst und von Medizinern geprüft. → Quellen anschauen

HBs Antigen negativ – Antikörper gegen Hepatitis-B-Virus vorallem in der Schwangerschaft

Besteht für einen Arzt der Verdacht auf eine Infektion seines Patienten mit dem Hepatitis-B-Virus, versucht er, einen Nachweis für das HBs Antigen zu finden. Um dieses Antigen des Hepatitis-B-Virus zu bekämpfen, produziert der Körper Antikörper gegen das HBV s-Antigen. Dieser nachweisbare Marker liefert über die ersten Hinweise der Infektion hinaus, weitere Informationen über die Krankheits-Aktivität und Infektiosität des Patienten. Besteht das HBs-Antigen über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten im Blut, sprechen Mediziner von einer chronischen Hepatitis B.

Laborwert
Blutwerte © Christian Schwier – Fotolia.com

HBs als Nachweis der Hepatitis-B-Infektion

Das HBs Antigen erscheint in Begleitung des Hepatitis-B-Virus, das ein Oberflächen-Eiweißstoff bezeichnet. Der Nachweis des HBV im Blut erfolgt durch zahlreiche Tests. Besteht ein positives Ergebnis, erkrankt der Patient an Hepatitis-B. Die Krankheit äußert sich durch eine Entzündung der Leber, die zur Gelbsucht führt. Eine Infektion vermeidet, wer den Hausarzt zur Impfung gegen den HBV aufsucht. Durch diese produziert der Organismus Antikörper gegen das HBs-Antigen.

 

Bestimmung des HBs Antigen im Blut

Bei einem Verdacht auf eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus bestimmt der Arzt das HBs Antigen im Blut eines Patienten. Das HBs bezeichnet einen s-Oberflächen-Eiweißstoff, den das Virus im Körper bei einer bestehenden Infektion bildet. Um die HBV-Infektion im Labor abzuklären, unterzieht sich der Patient zahlreichen Tests. Ebenfalls finden sich Nachweise des HBs-Antigens nach einer HBV-Impfung.

Zu den Stoffen, die der Arzt nach der Absolvierung der Tests im Blut findet, zählen das HBs-Antigen (HBsAg) sowie der Eiweißstoff HBV s-Antigen des Hepatitis-B-Virus. Zusätzlich existieren HBV c-Antigene, die Mediziner als „core“-Antigen bezeichnen. Es handelt sich um einen Virus-Eiweißstoff, der das Erbgut der Viren umhüllt. Gegen das c-Antigen produziert der Körper einen IgM-Antikörper, der ebenfalls im Blut auffindbar ist. Vom c-Antigen abzugrenzen ist das HBV e-Antigen, das teilweise mit dem c-Antigen identisch ist, jedoch entwickelt das Immunsystem eigene Antikörper dagegen.

 

Krankheits-Verlauf von Hepatitis-B

Eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus bedingt in vielen Fällen eine langwierige Erkrankung mit Hepatitis B. Die Krankheit äußert sich durch eine Entzündung des Leber-Gewebes (Hepatitis). Infolge der Infektion tritt eine Gelbsucht (Ikterus) auf, die sich am ganzen Körper durch eine Gelbfärbung aufzeigt. Der Krankheits-Verlauf wirkt sich von zwei Wochen bis zu drei Monaten aus. Verlängert sich die Erkrankung über diesen Zeitraum hinaus, besteht ein hohes Risiko der chronischen Hepatitis. Durchschnittlich verläuft diese ohne zusätzliche Beschwerden. Bei einem Prozent entstehen Komplikationen, die zu einem schweren Krankheits-Verlauf führen.

 

Komplikation bei der Infektion mit dem HBV

Die schwerwiegendste Komplikation, die eine Hepatitis-B Infektion mit sich bringt, stellt der Übergang von einer einmaligen Inflammation zur chronischen Leber-Entzündung dar. Ob sich eine solche Komplikation ereignet, hängt vom Alter des Patienten ab. Bei einem Säugling besteht eine 90-prozentige Gefahr der chronischen Entzündung. Mit zunehmendem Alter schwindet das Risiko. 25 Prozent aller Patienten mit einer chronischen Hepatitis-B, erleiden einige Jahre nach der Erst-Infektion eine „Schrumpfleber“, eine sogenannte Leberzirrhose.

 

Infektions-Wege des HBV

Das HBV und sein HBs Antigen findet seinen Weg in unterschiedlichen Varianten in den Körper eines Menschen. Zu den häufigsten Infektions-Ursachen zählt eine erhaltene Transfusion von Blut oder Blut-Plasma und Gerinnungsfaktoren. In mitteleuropäischen Ländern ist diese Art der Infektion äußerst gering, da Mediziner die Blutkonserven mehrfach überprüfen. Häufiger tritt eine Infektion mit dem HBs-AG durch eine Verletzung mit Nadeln oder spitzigen Gegenständen, die das HBV mit sich tragen. Besteht ungeschützter Geschlechts-Verkehr mit einer mit dem HBV infizierten Person, ist die Gefahr einer Ansteckung hoch.

 

Vorbeugung einer Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus

Die beste Möglichkeit zur erfolgreichen Vorbeugung einer Infektion mit dem HBV, stellt eine Schutzimpfung dar. Hausärzte verabreichen Menschen die erste im Kindesalter. Sie bedarf nach einigen Jahren einer Auffrischung. Wer zusätzlich Nadeln oder gemeinsam genutzte scharfe oder spitze Gegenstände meidet, bleibt auf der sicheren Seite. Besteht der Verdacht eines Kontaktes mit dem HBV, helfen Hepatitis-B Immunglobuline gegen das Ausbrechen des Virus.

 

weiterführend:

https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/labor/referenzwerte/leber/HBV_s-AG.html

http://flexikon.doccheck.com/de/HBs-Antigen