Blaue Flecken nach der Blutabnahme – Schmerzen und Schwellungen

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Blutabnahme – Schwellung, blaue Flecken und Bewegungsschmerzen an der Einstichstelle

Die Entnahme von Serum (Blut abnehmen) gehört zu den Routineaufgaben in Arztpraxen und Kliniken. Allgemein bestehen keine schwerwiegenden Risiken bei diesem Verfahren. Dennoch kommt es nach der Injektion bei einigen Patienten zu Schwellungen, blauen Flecken an der Blutabnahme Einstichstelle oder Bewegungsschmerzen. Inwiefern diese behandlungsbedürftig sind oder die Gesundheit des Menschen beeinträchtigen erfahren Sie hier.

Blaue Flecken bei der Blutabnahme, sogenannte Hämatome, entstehen häufiger. Sticht der Arzthelfer oder die Arzthelferin neben die Vene kommt es selten zu Bewegungsschmerzen nach der Blutabnahme oder zu Schwellungen.

Blauer Fleck nach der Blutabnahme, Schmerze
Blauer Fleck nach der Blutabnahme – Urheber: frenta / 123RF

 

Ablauf der Blutentnahme

Nach dem Anlegen des Stauschlauches sucht der Arzthelfer eine geeignete Stelle zur Punktion. Infrage kommen die oberflächlich liegenden Venen in der Ellenbeuge, im Unterarm oder im Handrücken. Geeignet sind die Vena cephalica, die Vena mediana cubiti und die Vena basilica. Anschließend erfolgt die Desinfektion der Stelle. Der Arzthelfer spannt die Haut und sticht im Winkel von 20° bis 30° in die Vene, entnimmt das Blut und löst den Stauschlauch. Nun entfernt er die Nadel und presst für zwei Minuten einen Tupfer auf die Einstichstelle, um die Blutung zu stillen. Am Ende klebt er ein Pflaster auf.

 

Risiken von Injektionen bei der Blutentnahme

Die Nebenwirkungen einer Injektion sind bei korrekter Technik und Hygiene gering. Dennoch gibt es einige Risiken. Möglich ist eine lokale Infektion oder Entzündung, die Mediziner bei ihrem Auftreten behandeln. Öfter kommt es zu Blutergüssen oder blauen Flecken bei der Blutabnahme. Sie entstehen dadurch, dass der Arzthelfer neben die Vene sticht oder diese verletzt. Die entstandenen Gewebeschädigungen äußern sich dann in Form eines Hämatoms, da das Blut in die umliegenden Gebiete austritt. Dasselbe passiert beim Durchstechen eines Gefäßes oder beim Herausziehen der Nadel. Der entstandene Bluterguss löst sich nach einigen Tagen von selbst auf und bietet keinen Grund zur Beunruhigung. In seltenen Fällen bedarf er einer Behandlung.

 

Punktiert der Arzthelfer statt einer Vene eine Arterie, schießt das Blut pulsierend in die Entnahmespritze. Dadurch bildet sich ebenfalls ein Hämatom. In diesem Fall zieht der Mediziner sofort die Nadel heraus und komprimiert die Einstichstelle längere Zeit mit einem Tupfer. Blutverdünnende Medikamente wie Acetylsalicylsäure erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein blauer Fleck entwickelt.

 

Bei einer Traumatisierung eines anliegenden Nervs kommt es zu starken Schmerzen oder einer Dysästhesie. Diese verschwinden nach kurzer Zeit. Dicker werdende Einstichstellen deuten auf eine durchstochene oder geplatzte Vene hin. Im Gewebe bildet sich sofort ein Hämatom. Hier bietet sich das sofortige Komprimieren und Kühlen der Einstichstelle an. Heparinhaltige Salben verhindern die Ausbreitung des blauen Flecks und fördern dessen Rückbildung.

 

Spätfolgen einer Blutabnahme sind Venenreizungen oder Gefäßentzündungen. Diese treten durch eine längere Verweildauer der Nadel auf. Sie erfordern eine Therapie durch den Arzt.

 

Bewegungsschmerzen nach Blutabnahme

In seltenen Fällen klagen Patienten nach einer Injektion über Schmerzen im betroffenen Arm. Eine schlimme Erkrankung liegt hierbei nicht zugrunde. Einige Menschen reagieren sensibler auf den Kontakt mit der Nadel als andere. Sie verspüren im Anschluss an das Verfahren Bewegungsschmerzen im Arm. Eine mögliche Ursache stellt eine erneute Punktion durch die Arzthelferin dar, die einen weiteren Versuch benötigt, da Venen tiefer liegen oder sich nicht für einen Einstich eignen. Mehrere Einstichversuche äußern sich dann in Form von Schmerzen. Längere Beschwerden verursacht die versehentliche Punktion einer Sehne, der Schmerz hält mehrere Tage an. Gleiches gilt, wenn eine Vene bei der Blutentnahme platzt. Dann läuft das Blut unter die Dermis und verursacht einen schmerzhaften blauen Fleck. Da das Hämatom die umliegenden Gewebeschichten zusammendrücken entstehen Schmerzen. Breitet es sich aus, fördert das Funktionsstörungen in den Gelenken und Muskeln.

 

Um die Schmerzen zu regulieren, bietet sich die Verwendung von Arnikasalbe an der entsprechenden Stelle an. Sie lindert das Hämatom und Schwellungen nach der Blutabnahme. Zusätzlich helfen Kühlpackungen. Patienten schonen den betroffenen Arm weitestgehend bis zum Abklingen der Symptome. Treten diese länger als ein paar Tage auf, empfiehlt sich der erneute Arztbesuch.

 

Blauen Fleck nach der Blutabnahme – Venenentzündung?

Venenentzündung, oder Thrombophlebitis superficialis sind Entzündungen der oberflächlich gelegenen Venen. Sie gehen mit lokalen Blutgerinnseln einher. Sie betrifft nur ein bestimmtes Gebiet. Als Ursache gilt ein Venentrauma, hervorgerufen durch die Punktion einer Vene und eine damit einhergehende entzündliche Reaktion. Diese ruft einen Thrombus in der Armbeuge hervor. Trotz steriler Anwendung der Nadel ist die Einstichstelle eine Infektionsquelle, die das Eindringen von Bakterien und Krankheitserregern begünstig. Eine Venenentzündung kommt sehr selten vor.

Schmerzen und Schwellungen nach der Blutabnahme entstehen oftmals durch Gefäß- oder Hautverletzungen. Blutergüsse verursachen ebenso Schmerzen. Eine Venenentzündung äußert sich hingegen durch schmerzhafte, gerötete und überwärmte Stellen. Der Venenstrang zeigt Verhärtungen, Fieber tritt auf. Ödeme oder Schwellungen entstehen nicht.

 

Empfehlungen für Betroffene

Bei Schwellungen, Schmerzen und blauen Flecken kühlen Sie die betroffenen Stellen. Gerinnungshemmende, heparinhaltige und antiseptische Salben lösen den Thrombus auf und wirken desinfizierend. Arnikasalbe kühlt. Sie verhindert die Ausbreitung von Hämatomen. Klingen die Beschwerden nach einigen Tagen nicht von selbst ab oder breitet sich das Hämatom aus, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. Er schließt Komplikationen wie Venenentzündungen aus. Generell geht jedoch kein großes Risiko von den genannten Nebenwirkungen der Blutabnahme aus.

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https://www.grossesblutbild.de/phlebitis-nach-blutabnahme.html