γ-GT-Wert – Die Glutamyltranspeptidase
Der γ-GT-Wert deutet auf Schäden an der Leber hin
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Bei einem erhöhten γ-GT-Wert diagnostiziert der behandelnde Arzt in der Regel eine starke Beeinträchtigung der Leber oder Galle. Der Gamma-Glutamyl-Transferase-Wert oder γ-GT-Wert zeigt die Menge des Enzyms Gamma-Glutamyl-Transferase an. Das Enzym befindet sich in vielen Zellen im Organismus. Bei Entzündungen und beim Abbauen schädigender Substanzen wie krebserregender Fremdstoffe oder Alkohol kommt das GGT-Enzym zum Einsatz.
Warum bestimmt ein Arzt den γ-GT-Wert?
Das GGT befindet sich in vielen Körpergeweben. Jedoch deutet ein erhöhter γ-GT-Wert spezifisch auf eine erkrankte Leber oder Galle hin. Hingegen geben normale Werte dem Arzt Anlass, eine Gallen- oder Lebererkrankung auszuschließen. Das Enzym reagiert äußerst empfindlich auf Schäden an Leber und Galle. Daher steigt der Wert in der Regel, bevor die Beschwerden und Symptome der Erkrankung zum Vorschein kommen.
Auf eine entsprechende Erkrankung weisen die folgenden Symptome hin:
- Beschwerden wie bei einer Grippe,
- Schmerzen im Oberbauch,
- schmerzhafte Verdauung nach fettigen Mahlzeiten.
Normalbereich für den γ-GT-Wert
Die normalen Werte fallen bei Frauen und Männern unterschiedlich aus. Für Männer liegen sie bei bis 55 Einheiten pro Liter. Frauen haben üblicherweise einen γ-GT-Wert von bis zu 38 Einheiten pro Liter. Für Kinder gelten andere Normalwerte.
Bei den Analysegeräten, die in Apotheken und Arztpraxen zum Einsatz kommen, weichen die Werte etwas ab. Das von vielen Ärzten und Apothekern verwendete Reflotron-Gerät gibt folgende Normalwerte an:
- elf bis 28 Einheiten pro Liter für Männer,
- sieben bis 18 Einheiten pro Liter für Frauen.
Bestimmt ein Arzt oder Labor den γ-GT-Wert, empfiehlt es sich, nach den zugrunde liegenden Normalwerten zu fragen. Dann versteht der Patient das Ergebnis besser.
Warum kommt es zu einem erhöhten γ-GT-Wert?
Unterschiedliche Ursachen führen zu einem hohen γ-GT-Wert. Das Enzym zeigt Erkrankungen des Leber-Galle-Systems an, bevor der Patient die ersten Beschwerden und Symptome spürt. Zu erhöhten Werten kommt es bei Entzündungen der Leber verursacht durch Viren oder Alkohol, bei einer Fettleber oder bei Gallenstau. Weitere Ursachen liegen in Faktoren wie Herzinfarkt, gestörter Nierenfunktion, Diabetes mellitus oder Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
Folgende Medikamente führen ebenfalls zu einem Anstieg des γ-GT-Wertes:
- Barbiturate,
- männliche Hormone,
- Tuberkulosemittel,
- Thiazide,
- Schilddrüsenpräparate,
- Phenytoin,
- Phenothiazine,
- bestimmte Antibiotika.
Mögliche Folgen eines erhöhten γ-GT-Wertes
Wissenschaftler gelangten zu der Erkenntnis, dass ein hoher γ-GT-Wert unter Umständen zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt. Das wiederum führt potenziell zu einem Schlaganfall. Gemeinsam mit anderen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes und hohen Cholesterin-Werten spielt der γ-GT-Wert eine wichtige Rolle für die Herzgesundheit. Der γ-GT-Wert dient als Frühindikator für gefährliche Herz-Kreislauf-Beschwerden. Daher berichten Patienten ihrem Arzt rechtzeitig von einem erhöhten Wert. Mithilfe weiterer Untersuchungen klärt er die Ursachen für dieses Risiko.
Wie hält ein Patient den γ-GT-Wert niedrig?
Wege zu einem guten GGT-Verhältnis bilden das Aufgeben des Rauchens, regelmäßiges Bewegen und gesundes Ernähren. Schäden an Leber und Galle kommen in der Regel durch langfristige unausgewogene Ernährung. Dauerhaft fettreiche Mahlzeiten führen nicht allein zu Übergewicht, sondern fördern auch das Entstehen einer Fettleber. Bei langfristigem Alkoholkonsum kommt es unter Umständen zur Verfettung der Leber oder zu irreversiblen Schäden an der Leber.
Patienten achten auf ihre Galle und Leber und benutzen Fett und Alkohol in sparsamen Mengen. Zu ihrem eigenen Vorteil folgen sie den Ratschlägen einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung. Das führt auch zu guten GGT-Werten.
Der γ-GT-Wert deutet vor den ersten Symptomen auf Erkrankungen des Leber-Galle-Systems. Außerdem dient er als Frühindikator für gefährliche Herzerkrankungen.
veröffentlicht von Redaktion: Anna Nilsson
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