Wie nimmt man richtig Blut ab?

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Wie die Blutabnahme vor sich geht

Das Blut beantwortet die Fragen der Mediziner in vielerlei Hinsicht. Anhand des Blutbildes erkennen sie Infektionen, eine Schwangerschaft, Cholesterin- und Blutzuckergehalt sowie den Alkoholgehalt. Bei der ärztlichen Vorsorgeuntersuchung benötigt der Arzt Blut für ein kleines Blutbild, das Aufschluss über den Gesundheitszustand des Patienten gibt.

Mit einem sogenannten Stauschlauch staut der Arzt das Blut in der Vene. Die Punktionsstelle desinfiziert er und punktiert mit einer sterilen Kanüle die Vene.

Die Blutentnahmeröhrchen setzt er nacheinander auf. Nach der Blutabnahme löst der Arzt den Stauschlauch und zieht die Kanüle aus der Vene. Mit einem Pad drückt der Patient auf die punktierte Stelle, bis der Arzt diese mit einem Pflaster versieht. Das Blut kommt in Blutröhrchen oder Probenbehältnisse, die der Aufbereitung, dem Transport und einer kurzzeitigen Lagerung dienen. Die Röhrchen erhalten nach Art ihrer Verwendung farbliche Zusätze gemäß der Euronorm-Codierung.

Das Blut gibt Aufschluss über Erkrankungen

Es gibt zwei Arten des Blutbildes

Ein aussagekräftiges Blutbild zeigt die

  •         roten Blutkörperchen und Retikulozyten,
  •         weißen Blutkörperchen,
  •         Blutplättchen
  •         das Hämoglobin oder Blutfarbstoff sowie
  •         die Anzahl der Blutzellen am Gesamtblut (Hämatokrit)

an. Ein kleines Blutbild fordert der Arzt an, wenn der Verdacht auf eine Infektion oder Blutbildungsstörungen besteht. Abweichungen bei den Werten des Blutbildes erhärten die Diagnose.

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Erweitert zum kleinen gibt es ein großes Blutbild, das aus dem kleinen Blutbild und dem Differenzialblutbild besteht. Zusätzlich kann der Arzt beim Differenzialblutbild die Unterarten der weißen Blutkörperchen unterscheiden. Durch verschiedene Einfärbungen im Labor erkennt er die Monozyten, Lymphozyten und Granulozyten.

Damit erhält er auf die Erkrankung weitere nützliche Hinweise. Liegt beispielsweise eine Allergie, ein Befall von Parasiten oder eine rheumatische Erkrankung vor, zeigt dies die Anzahl der Granulozyten an. Anhand des großen Blutbildes als Ergänzung zum kleinen Blutbild ist eine genaue Untersuchung der weißen Blutkörperchen gegeben. Hinweise auf Erkrankungen erhalten Mediziner anhand der weißen Blutkörperchen und ihrer Anzahl. Vor einer Operation macht der Arzt ebenfalls ein Blutbild.

Für den Blutzucker genügt wenig Blut

Um den Blutzucker zu bestimmen, ritzt der Mediziner die Fingerkuppe oder das Ohrläppchen ein. Wenige Tropfen Blut genügen für die Messung von Blutzucker und der Ermittlung des Hämoglobinwertes. Für ein Blutbild benötigt der Arzt Blut, das er aus einer Vene gewinnt. In der Regel nutzt er Venen, die oberflächlich liegen.

Für die Punktion der Vene benutzt er eine Kanüle, mit der er Blut aus der Vene zieht. Gut ausgeprägte Venen finden Mediziner bei den meisten Menschen im Bereich der Ellenbeuge. Sucht er in diesem Bereich vergeblich, bieten sich die Venen am Handrücken für eine Blutabnahme an.

Die 5 Fragen zum Blutbild

redaktionelle Bearbeitung: Anna Nilsson