Lymphozyten-Blutwert niedrig

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Wann ist der Lymphozyten-Blutwert niedrig?

Die Lymphozyten bilden eine Untergruppe der weißen Blutzellen. Vorwiegend im Lymphsystem gebildet, übernehmen sie die körpereigene Immunabwehr.

Zeigt sich der Blutwert der Lymphozyten niedrig, liegt eine Infektion im Körper vor. Beispielsweise leiden Sie an einer Autoimmunkrankheit.

Durch einen verringerten Lymphozytenwert kommt es zu einer geschwächten Immunabwehr.Wie entsteht Blut Was sind Blutkörperchen

In der Folge dringen Erreger in den Organismus und lösen Folgeinfektionen aus. Um das zu vermeiden, sollten Sie auf eine gesunde Lebensweise achten. Diese fördert die intakten Abwehrkräfte.

Wofür braucht Ihr Körper Lymphozyten?

Die Lymphozyten unterteilen sich in die B- und T-Zellen. B-Lymphozyten entwickeln sich bei Erregerkontakt zu Plasmazellen. Sie fertigen spezifische Antikörper gegen den jeweiligen Fremdstoff.

Die T-Zellen regulieren die Immunantwort Ihres Körpers. Ebenso bekämpfen sie entartete Körperzellen und fördern die Entwicklung neuer B-Zellen. Eine weitere Aufgabe besteht in der indirekten Unterstützung der Antikörperreifung. Messen die Ärzte einen niedrigen Lymphozyten-Blutwert, diagnostizieren sie beispielsweise eine Erkrankung.

Hierbei kommt es zunächst zu einer Überproduktion der Leukozyten. Der Körper hält diese nicht lange aufrecht, sodass sich ein Mangel anschließt.

Wann entstehen niedrige Lymphozyten-Blutwerte?

Sobald der gemessene Lymphozytenwert die Normgrenze unterschreitet, leiden Sie an einer Unterversorgung der wichtigen Abwehrzellen. Um deren Anzahl zu kontrollieren, entnehmen Ihnen die Ärzte venöses Blut. Sie untersuchen dieses labortechnisch. Die Normwerte der Lymphozyten liegen bei:

Geschlecht

Männer

Frauen

Lymphozyten in Prozent je Mikroliter

25 bis 45

25 bis 45

 

Fünf wichtige Informationen über niedrige Lymphozyten-Blutwerte:

  1. Bei einem niedrigen Lymphozytenspiegel kommt eine schwerwiegende Infektion oder eine Autoimmunkrankheit als Ursache infrage.
  2. Sinkt die Konzentration der Lymphozyten im Blut, schwächt dies die körpereigene Abwehr.
  3. Gesunde Menschen besitzen 1.500 bis 3.000 Lymphozyten in einem Mikroliter Blut.
  4. Niedrige Lymphozytenwerte bezeichnen die Ärzte als Lymphozytopenie, kurz Lymphopenie.
  5. Durch die Therapie der Grunderkrankung normalisiert sich der Lymphozytenspiegel.

Warum sinkt die Anzahl der Lymphozyten im Blut?

Sobald der Lymphozytenwert sinkt, entstehen Schwächen in der körpereigenen Immunabwehr. Zu den Ursachen für das Phänomen gehören:

  • eine Erkrankung des lymphatischen Systems (beispielsweise bei Lymphknotentuberkulose),
  • Non-Hodgkin-Lymphom,
  • Lymphdrüsenkrebs,
  • Morbus Crohn,
  • das Cushing-Syndrom,
  • eine Therapie mit Kortikosteroiden (Kortison),
  • Stressreaktionen,
  • Viruserkrankungen (Masern),
  • multiple Sklerose,
  • eine Proteinmangelernährung,
  • nephrotisches Syndrom,
  • Zöliakie,
  • Urämie
  • sowie eine körpereigene vermehrte Ausschüttung der Kortikosteroide.

Des Weiteren sinkt der Lymphozyten-Blutwert nach einer Strahlentherapie oder bei systemischem Lupus erythematodes.

Oftmals hängen sinkende Lymphozytenzahlen mit einer Erkrankung des Immunsystems zusammen. Beispielsweise führt eine fortgeschrittene HIV-Infektion zu einer starken Lymphopenie.

Ein niedriger Lymphozyten-Blutwert resultiert ebenfalls aus einem geringen BMI (Volker Limmroth: Niedriger BMI ist mit einem höheren Lymphopenierisiko assoziiert (Februar 2019).

Des Weiteren bedingen verschiedene Medikamente das Absinken der Lymphozyten. Zu diesen zählen Immunsuppressiva wie Cyclosporin sowie Zytostatika.

Welche Symptome sprechen für sinkende Lymphozytenzahlen?

Bei einer leichten Unterversorgung mit Lymphozyten bleiben Symptome oft aus. Resultiert der Mangel aus einer Grunderkrankung, kontrollieren die Ärzte deren typische Anzeichen. Beispielsweise weisen Patienten mit Krebs oder AIDS geschwollene Lymphknoten und eine vergrößerte Milz auf.

Liegt eine virale Infektion der Atemwege vor, treten Fieber und Husten auf. Ebenfalls deutet eine laufende Nase auf ein Krankheitsgeschehen im Organismus hin.

Leiden Sie unter einer erblichen Erkrankung des Immunsystems, zählen kleine Mandeln und Lymphknoten zu den Symptomen. Oftmals sinkt die Anzahl der Lymphozyten bei einer Autoimmunerkrankung.

Manifestiert sich bei Ihnen beispielsweise die rheumatoide Arthritis, bemerken Sie schmerzhaft geschwollene Gelenke. Hautausschläge können auf einen sinkenden Lymphozytenspiegel hinweisen.

Bleibt der Blutwert der Lymphozyten niedrig, führt dies zu wiederholten Infektionen. Vorwiegend Viren, Bakterien und Pilze befallen den Körper und lösen gesundheitliche Komplikationen aus. Eine geschwächte Immunabwehr erhöht das Risiko eines Parasitenbefalls. Die Anzeichen variieren abhängig von dem jeweiligen Mikroorganismus und dem Ort der Infektion.

Welche Komplikationen folgen niedrigen Lymphozytenwerten?

Sinkt der körpereigene Lymphozytenspiegel, erhöht sich das Krankheitsrisiko. Durch eine reduzierte Produktion der Zellen fehlen B- und T-Lymphozyten. In der Folge entstehen Komplikationen bei der Identifizierung und Neutralisation von Erregern.

Wie behandeln Sie die Lymphozytopenie?

Vorwiegend richtet sich die Behandlung der Lymphopenie nach der jeweiligen Krankheitsursache. Durch eine erfolgreiche Therapie der Grunderkrankung normalisiert sich der Lymphozytenspiegel im Normalfall.

Resultiert sein Absinken aus einer Mangelernährung, sollten Sie Ihren Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Niedrige Lymphozyten-Blutwerte therapieren Sie mit einer ausgewogenen Ernährung und einem Anstieg des Vitamin-D-Spiegels. Zu dem Zweck lohnt sich der regelmäßige Aufenthalt in der Sonne. Alternativ greifen Sie auf Cholecalciferol-Supplemente zurück.