Veränderte Blutwerte bei Syphilis

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Was sagen erhöhte oder niedrige Blutwerte bei Syphilis aus?

Bei der Syphilis handelt es sich um eine Geschlechtskrankheit, umgangssprachlich als „harter Schanker“ bezeichnet. Die sexuell übertragbare Infektionskrankheit geht mit charakteristischen Symptomen, beispielsweise einem schmerzlosen Geschwür an der Eintrittsstelle der Erreger einher.

Niedrige und erhöhte Blutwerte bei Syphilis geben bei einer Blutuntersuchung Auskunft, unter welchem Stadium der Erkrankung Sie leiden. Hier erfahren Sie welche Blutwerte bei Syphilis betroffen sind.

Treponema pallidum Bakterium, Syphilis

Was verstehen Ärzte unter der Syphilis?

Die Syphilis – auch Lues venerea genannt – untergliedert sich in zwei grundlegende Arten. Die Syphilis acquisita existiert als erworbene Infektionskrankheit. Sie teilt sich in das Primärstadium und Sekundärstadium, beide unter der Bezeichnung Frühsyphilis bekannt, sowie in das Tertiär- und Quartiärstadium. Sie tragen in der Medizin den Namen Spätsyphilis. Bei beiden Varianten entstehen erniedrigte und erhöhte Blutwerte bei Syphilis.

Neben der erworbenen Erkrankung leiden Patienten an der angeborenen Syphilis, der Syphilis connata. Die Ansteckung im Mutterleib sorgt dafür, dass die Erreger in den Körper des ungeborenen Kindes gelangen. Sie gehören zur Familie der Spirochaetaceae und nennen sich Treponema pallidum Bakterium.

Wenige Stunden nach der Erstinfektion besteht die Möglichkeit, sie im Blut Betroffener nachzuweisen. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Abwehrzellen. Die Leukozyten zählen zu den erhöhten Blutwerten bei Syphilis. Obgleich der Körper augenblicklich auf die Erreger reagiert, beträgt die Inkubationszeit bei der Frühsyphilis drei Wochen. Erst nach fünf Jahren bricht die Spätsyphilis aus.

 

Wie erfolgt die Untersuchung von Syphilis?

Syphilis bildet eine meldepflichtige Erkrankung. Deutschlandweit steckten sich im Jahr 2019 über 5.700 Personen an. Vorrangig grassiert die Geschlechtskrankheit bei homosexuellen Männern.

Lues venerea sorgt für eine Immunschwäche der Betroffenen und erhöht das Risiko einer HIV-Ansteckun.

[Quelle: Körber, Andreas et al.: Syphilis bei HIV-Koinfektion (September 2004); URL: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1046/j.1439-0353.2004.04071.x/full (letzter Zugriff 09.02.2019)]

Um die Erkrankung zu diagnostizieren, untersuchen die Ärzte erhöhte Blutwerte bei Syphilis. Als Probenmaterial kommt Blut aus der Armvene infrage. Der Antikörpertest, kurz TPHA, existiert als indirekter Erregernachweis.

Leiden Sie an der Geschlechtskrankheit, weisen die Mediziner eine Verklumpung der Erythrozyten nach. Ebenso kommt es zu einem Antikörpernachweis unspezifischer Antigene.

Zu ihnen zählen beispielsweise das Cardiolipin-Cholesterin-Lecithin-Antigen sowie die treponemenspezifischen IgM-Antikörper. Zeigen sich die erhöhten Blutwerte bei Syphilis, geben sie über die Erregeraktivität Auskunft.

Erhöhte Blutwerte bei Syphilis: IgM-Antikörper

Zu den ersten erhöhten Blutwerten bei Syphilis zählen die IgM-Antikörper. Immunglobulin M sorgt für die Primärantwort nach dem Eindringen der Erreger. Bis zu zwei Jahre nach der Erstinfektion bleibt es im Blut nachweisbar. Im Verlauf der Infektionskrankheit nimmt die Immunabwehr stetig ab. Im Tertiär- und Quartiärstadium sinkt die Anzahl der Leukozyten unter die Normgrenze. Betroffene besitzen weniger als 4.000 weiße Blutkörperchen in einem Mikroliter Blut.

Die Ärzte sprechen von einer Leukopenie. Die niedrigen Blutwerte bei Syphilis entstehen in der Regel erst nach mehreren Monaten oder Jahren. Eine Früherkennung der Infektionskrankheit ermöglicht eine zeitnahe Behandlung mit Antibiotika. Mithilfe des Medikaments besteht eine Heilungschance von 100 Prozent.

Was gibt es beim Antikörpernachweis zu beachten?

Führen die Ärzte den Test Treponema-pallidum-Hamagglutinations-Assay durch, erfolgt der Erregernachweis erst vierzehn Tage bis drei Wochen nach der Erstinfektion. Bei einer früheren Kontrolle entdecken die Mediziner unter Umständen keine erhöhten Blutwerte bei Syphilis. Für das Verfahren bleibt die entnommene Blutprobe bei Raumtemperatur für fünf Tage stabil. In dieser Zeitspanne führt Ihr Arzt einen zuverlässigen Test auf die Syphilis-Antikörper durch.

Bei einer Lagertemperatur von vier Grad Celsius, liegt die Stabilität der Blutprobe bei bis zu vier Wochen. In einer gekühlten Probe – bei einer Temperatur von -20 Grad Celsius – erfolgt der Antikörpernachweis problemlos nach mehreren Jahren.

Erhöhte und niedrige Blutwerte bei der Syphilis connata

Personen, die an der Lues connata preacoxleiden, weisen eine Leukozytose auf. Die Zahl der weißen Blutzellen steigt auf über 11.300 Blutkörperchen in einem Mikroliter Blut.

Zu den niedrigen Blutwerten bei Syphilis gehören in dem Fall die Thrombozyten (Blutplättchen). Bei Kindern unter dem sechsten Lebensjahr beträgt deren Anzahl weniger als 150 in einem Nanoliter Blut.

Bei erwachsenen Patienten besteht der Mangel an Blutplättchen, wenn weniger als 150.000 von ihnen in einem Mikroliter Blut existieren. Weitere Symptome dieser Art der Erkrankung sind:

  • eine generalisierte Entzündung der Lymphknoten,
  • Hautläsionen,
  • Anämie.

Tipp: Wann sollten Sie den Arzt aufsuchen

Durch ungeschützten Geschlechtsverkehr steigt das Risiko einer Geschlechtskrankheit. Sobald Sie im äußeren Genitalbereich Hautveränderungen feststellen, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Dieser untersucht die niedrigen und erhöhten Blutwerte bei Syphilis. Eine frühzeitige Diagnose steigert den Behandlungserfolg.