Blutsenkung

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Die Blutsenkung eine häufige Blutuntersuchung

Die Blutsenkung, oder Blutkörperchen-Senkungs-Geschwindigkeit, als Bestimmung der Blutwerte gehört zum Standard eines Routinechecks. Dazu zählt neben den Laborwerten die Blutsenkung, auch Blutkörperchen-Senkungs-Geschwindigkeit oder kurz BSG genannt.

Anhand des BSG-Wertes zieht der Arzt Rückschlüsse auf Infektions-, Tumor- oder Nierenkrankheiten. Auch Blutkrankheiten führen zu abweichenden Werten.

Blutwerte

Das Blut ist ein wichtiges Transportmittel für Sauerstoff, Nährstoffe und Abprodukte des Stoffwechsels. Es besteht aus einer flüssigen Komponente – dem Blutplasma – und den festen Blutzellen.

Dazu zählen die für den Transport des Sauerstoffs verantwortlichen roten Blutkörperchen und die Blutplättchen, welche die Blutgerinnung bewirken. Der Arzt erkennt die einzelnen Bestandteile auf dem Blutbild, das Aufschluss über den Gesundheitszustand des Körpers gibt. Jede Abweichung von der Norm ist in den meisten Fällen auf eine Erkrankung zurückzuführen.

Ablauf einer Blutsenkung und typische Normwerte

Bei einer Blutsenkung nach der Westergren-Methode nimmt der Arzt dem Patienten Blut ab. Er versetzt es mit Zitrat, um ein Gerinnen zu vermeiden. Anschließend gibt er das Blut in ein Glasröhrchen mit Graduierung. In dem senkrecht stehenden Röhrchen sinken die als Hämatokrit bezeichneten festen Bestandteile nach unten.

 

Im oberen Teil bleibt das gelblich-klare Blutplasma zurück. Nach einer Stunde liest der Arzt die Wegstrecke, in der sich der Hämatokrit nach unten bewegt hat, in Millimetern am Röhrchen ab. Gewöhnlich erfolgt nach einer weiteren Stunde eine zweite Messung. Die Normwerte liegen

  • bei Männern nach einer Stunde bei 3 bis 7 Millimetern und nach zwei Stunden bei 5 bis 18 Millimetern und
  • bei Frauen nach einer Stunde bei 4 bis 11 Millimetern und nach zwei Stunden bei 6 bis 20 Millimetern.

In bestimmten Fällen erfolgt nach 24 Stunden eine dritte Messung. Bei einer Blutsenkung bestimmt die Menge der Globuline das Sinktempo der Blutkörperchen. Ein erhöhter Gehalt an Immunglobulinen hat einen höheren BSG-Wert zur Folge.

Blutsenkung ermöglicht keine endgültige Diagnose

Eine Blutsenkung liefert keine gesicherte Diagnose auf eine bestimmte Krankheit. Sie dient dem Arzt vielmehr als erster Hinweis auf eine Fehlfunktion des Stoffwechsels, einer Entzündung oder einem Tumor. Liegen die Werte der Blutsenkung außerhalb des Normbereiches, leitet der Arzt weitere Untersuchungen wie das Erstellen eines Blutbildes oder die Entnahme von Gewebeproben ein.

Neben Krankheiten beeinflusst das Alter und bei Frauen eine Schwangerschaft den Wert der Blutsenkung. Ab dem 50. Lebensjahr steigt der BSG-Wert bei beiden Geschlechtern um einige Millimeter. Ebenso können Medikamente, ein bestimmter Lebensstil oder hoher Blutverlust den Wert einer Blutsenkung verändern.

Eine erhöhte Blutsenkung deutet auf eine Entzündung, Infektion oder einen Tumor hin. Ebenso führt eine Leukämie oder Blutarmut zu erhöhten Werten. Ein starker Blutverlust, beispielsweise nach einer Operation, lässt den BSG-Wert ebenfalls ansteigen.

Dieser Anstieg ist auf ein vermehrtes Ansammeln an Flüssigkeit im Körper und den damit verbundenen Mangel an Hämatokrit zurückzuführen. Dagegen führt ein Überschuss an Blutzellen zu einer erniedrigten Blutsenkung.

Ein Beispiel ist sie vorwiegend bei Afrikanern auftretende Sichelzellenanämie. Niedrige Werte lassen Rückschlüsse auf eine mögliche Erkrankung der Leber oder eine Polyglobulie zu. Auch Arzneimittel wie Kortison oder Acetylsalicylsäure führen oftmals zu einer Blutsenkung unter dem Normalwert.

Eine Blutsenkung außerhalb des Normbereiches sollte dem Patienten einen Hinweis auf eine mögliche Krankheit geben.

Erhöhte Werte sind oftmals die Folge einer akuten oder chronischen Entzündung oder Krebserkrankung im fortgeschrittenen Stadium. Trotz der fehlenden Aussagekraft wenden viele Ärzte die Blutsenkung an, um sich einen ersten Eindruck über den Gesundheitszustand des Patienten zu machen. Weitere Untersuchungen wie kleines und großes Blutbild, Befragen des Patienten nach der Krankengeschichte und moderne Diagnosemethoden erlauben ein genaues Bestimmen der Krankheit.