Welche Blutgruppen passen zusammen?

Dieser Artikel ist nach aktuellem wissenschaftlichen Stand, ärztlicher Fachliteratur und medizinischen Leitlinien verfasst und von Medizinern geprüft. → Quellen anschauen

Kompatibilität der Blutgruppen

Bei Organtransplantationen oder Schwangerschaften spricht der Mediziner von Blutgruppen-Unverträglichkeit. Welche Blutgruppen passen zusammen?  Die Blutgruppen passen zueinander, die keine Antikörper gegen die jeweils andere Blutgruppe bilden.

Die Verträglichkeit der Blutgruppen orientiert sich an den Eiweißmerkmalen an den Erythrozyten.

Blutgruppenübersicht Spender Empfänger - Blutgruppen die zusammen passen
Blutgruppenübersicht Spender Empfänger – Blutgruppen die zusammen passen – Bild kann verwendet werden – Namensnennung copyright www.grossesblutbild.de

Download Bild – Blutgruppen die passen

 

Organtransplantationen

Der Körper des Empfängers bei einer Organtransplantation akzeptiert das Organ nur in dem Fall, dass die Blutgruppen sich kompatibel zueinander verhalten. Bei einer Blutgruppen-Unverträglichkeit kommt es durch das Immunsystem des Empfängers zu einer Abwehrreaktion gegen das Organ.

Bei Blutgruppe A des Empfängers reagiert das Immunsystem nicht, wenn es sich bei dem Spender um Blutgruppe A oder 0 handelt. Besitzt der Empfänger Blutgruppe B, besteht eine Kompatibilität zu Blutgruppe B und 0. Bei der Blutgruppe AB empfängt der auf ein Organ wartende Patient von Spendern mit allen Blutgruppen. Handelt es sich bei dem Patienten um die Blutgruppe 0, braucht er auch ein Organ mit der Blutgruppe 0.

Für die Spender wiederum gilt, dass Personen mit der Blutgruppe AB ausschließlich an Empfänger mit der Blutgruppe AB spenden. Spender mit der Blutgruppe 0 spenden unabhängig von ihrer Blutgruppe an alle Empfänger. Spender der Blutgruppen A oder B geben ihre Organe an Empfänger der Blutgruppen A oder B sowie AB.

Blutgruppentest

Ein Blutgruppentest bestimmt Ihre Blutgruppe eindeutig: Hier zum Blutgruppentest 

 

Unverträglichkeit der Blutgruppen bei Mutter und Kind

Bei Unverträglichkeiten zwischen Mutter und ihrem ungeborenen Kind unterscheidet der Mediziner zwischen AB0-Blutgruppensystem und Rhesus-Blutgruppensystem. Für beide Fälle gilt die Frage:

Welche Blutgruppen passen zusammen? Was passiert, wenn sie nicht zusammenpassen? Besitzt die Mutter Blutgruppe 0 und das Kind A, B oder AB, bildet das Blut der Mutter Antikörper.

Diese Antikörper passieren teilweise den Mutterkuchen zwischen Mutter und Kind. Im Körper des Kindes richten diese Antikörper keinen sehr großen Schaden an. Die Blutgruppenmerkmale befinden sich auch in anderen Geweben des Körpers neben dem Blut. So zerstören die Antikörper nicht viele rote Blutkörperchen. Die AB0-Eiweißmerkmale entstehen zudem erst spät auf den roten Blutkörperchen. Daher kommt es nicht zu einer frühen Schädigung des Kindes. Die Kinder entwickeln nach der Geburt unter Umständen schneller eine Neugeborenen-Gelbsucht oder Anämie.

Schwieriger erweist sich die Situation beim zweiten Kind, wenn die Frau schon Antikörper gegen die Blutgruppe des Kindes besitzt. In diesem Fall erfolgt eine intensive Überwachung der Schwangerschaft. Durch Antikörper-Suchtests schätzen die behandelnden Ärzte ab, was für ein Risiko für das Kind besteht. Zusätzlich untersuchen sie, ob das Kind eine Anämie entwickelt.

Eine Rhesus-Blutgruppen-Unverträglichkeit birgt ein größeres Risiko für das zweite Kind. Sie entsteht, wenn die Frau einen negativen Rhesusfaktor besitzt und ihr Partner einen positiven. Nach den Erbregeln besteht die Möglichkeit, dass das Kind einen positiven Rhesusfaktor bekommt. Bei Blutkontakt zwischen Mutter und Kind meist während der ersten Geburt, bildet die Mutter Antikörper gegen die kindlichen Blutzellen.

Der mütterliche Organismus speichert diese Immunantwort, um bei erneutem Kontakt schneller zu reagieren. Bei der zweiten Schwangerschaft und einem erneuten Blutkontakt reaktivieren die kindlichen Blutzellen das Immungedächtnis der Mutter. Dieses Mal kommt es schneller zu einer aggressiveren Immunreaktion. Die Antikörper dringen über den Mutterkuchen in den Blutkreislauf des Kindes ein und zerstören die Blutzellen.

Im kindlichen Organismus reduzieren sich dadurch die roten Blutkörperchen und es kommt zu einer Anämie. Knochenmark, Milz und Leber versuchen den Verlust der Blutzellen auszugleichen und schwellen an. In schweren Fällen stagniert das Wachstum des Kindes und bildet Wassereinlagerung in allen Körperregionen. Nach der Geburt des Kindes erfüllt nicht mehr der Mutterkuchen die Funktion des Ausscheideorgans, sondern die kindliche Leber. Das Organ erleidet jedoch häufig eine Überlastung durch die Blutarmut und steht in großer Gefahr durch seine Unreife. Schwere Formen der Unverträglichkeit behandeln erfahrene Ärzte in Krankenhäusern.

Unverträglichkeiten zwischen Blutgruppen bergen unter Umständen gravierende Folgen. Welche Blutgruppen passen zusammen? Diese Frage stellen sich nicht nur Blut- oder Organspender, sondern auch Schwangere.

redaktionelle Bearbeitung: Anna Nilsson