Schwarzes Blut – Ursachen und Färbung von Dunklem Blut

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Wodurch entsteht schwarzes Blut?

Die Färbung des Blutes steht mit dem Sauerstoffgehalt in den roten Blutzellen im Zusammenhang. Befindet sich viel Sauerstoff in dem Blutfarbstoff Hämoglobin, wirkt das Blut hellrot. Das dunkle Blut resultiert aus einer niedrigen Sauerstoff-Konzentration in den Erythrozyten. Vorwiegend in dem venösen Blut lagern sich weniger Sauerstoff-Moleküle an. Aus diesem Grund wirkt das Blut schwarz. Im gleichen Fall verdunkelt sich der Blutfarbstoff unterhalb einer Schorfbildung. Hierbei sorgt der Grind für einen Sauerstoffverschluss. Daher wirkt das Blut dunkelrot.

Blutbahn mit Zellen
Blutzellen © adimas – Fotolia.com

Venöses Blut wirkt dunkel

Bei der Farbe des Blutes spielt die Konzentration von Sauerstoff in den Zellen eine wesentliche Rolle. Das hellrote Blut befindet sich ausschließlich in den Arterien. Daher nennen es die Mediziner arterielles Blut. Dieses enthält eine hohe Sauerstoff-Konzentration. Das Hämoglobin zeigt sich in den roten Blutzellen, den Erythrozyten nicht verdichtet. Enthalten die roten Blutzellen viel Sauerstoff, wirkt der Blutfarbstoff Hämoglobin hell.

Im Gegensatz dazu befindet sich vorwiegend in den Venen dunkles Blut. Dr. Rüdiger Schering, Internist aus Dessau-Roßlau, verwendet die Bezeichnung venöses Blut. Durch den fehlenden Sauerstoff verdichtet sich der rote Blutfarbstoff. Die erhöhte Konzentration verdunkelt das Blut, sodass es unter Umständen schwarz wirkt. Daher stellt schwarzes Blut in der Regel kein Anzeichen für eine Erkrankung dar. Die Patienten brauchen keine Komplikationen zu befürchten.

Blutbahn mit Zellen
Blutzellen © adimas – Fotolia.com

Laut dem Roßlauer Internisten variiert zudem die Blutfarbe von Mensch zu Mensch. Hierbei spielt der individuelle Sauerstoff-Spiegel im Blut eine Rolle. Zusätzlich resultiert das dunkle Blut aus einer erhöhten Eisen-Konzentration innerhalb des Organismus. Eisen stellt bei der Sauerstoff-Versorgung im Körper einen wichtigen Faktor dar. Durch den Zusatzstoff binden die Zellen ausreichend Sauerstoff an sich. Daher wirken sie dunkel. Das schwarze Blut verweist somit auf eine gute Eisen-Konzentration im Blut.

Leiden die Patienten an einem Eisen-Mangel, zeigt sich das Blut hell. Hellrotes Blut besteht als Symptom für eine unzureichende Eisen-Versorgung im Organismus. Im Fall einer Anämie erhellt sich der rote Blutfarbstoff ebenfalls. Jedoch wirkt das Blut bei einer erhöhten Eisen-Konzentration dunkler als im Normalfall. Hierbei bezeichnen die Mediziner die erhöhten Eisenwerte als Transferrin. Sie zeigen sich als Merkmale für einen Tumor oder eine Entzündung innerhalb des Körpers. Somit weist die Farbe des Blutes unter Umständen auf den gesundheitlichen Zustand des Patienten hin.

 

Der Hämoglobin-Spiegel beeinflusst die Blutfarbe

Bei einem gesunden Menschen ist das Blut in der Regel dunkelrot. Diese Färbung zeigt die Sättigung des Blutes an. Ausreichend Blutfarbstoff sorgt für die kräftige Nuance. Bilden die roten Blutzellen weniger Hämoglobin, ist das Blut heller. Die Gründe für eine erniedrigte Konzentration des Blutfarbstoffs bestehen in:

  • einer Autoimmun-Erkrankung,
  • einer gestörten Blutbildung,
  • einem verstärkten Abbau der Erythrozyten,
  • einem Mangel an Folsäure
  • sowie einem Mangel an Vitamin B12.

 

Kann das Blut verwässern?

Das dunkle Blut resultiert aus einer unzureichenden Versorgung mit Flüssigkeit. Nehmen die Patienten nicht genügend Wasser zu sich, verdunkelt sich der rote Blutfarbstoff. Bei einem Wassermangel über einen längeren Zeitraum wirkt das Blut schwarz. Dabei kommt es zu einer Verdichtung der einzelnen Moleküle. Das Blut verklumpt. Bei einem Blutgerinnsel verändert sich die Farbe des Hämoglobins ebenfalls. Eine braune bis schwarze Färbung verweist auf einen Tumor bei dem Betroffenen.

Je mehr Flüssigkeit sich in den Zellen befindet, desto heller wirkt das Blut. Eine Verwässerung gilt als unmöglich. Durch eine erhöhte Zunahme von Flüssigkeit steigt der flüssige Anteil des Blutes. Dabei handelt es sich um das Blutplasma. Demnach besteht die Möglichkeit, das Blut zu verdünnen. Auf diese Weise verändert sich beispielsweise die Fließfähigkeit des Blutes. Jedoch beeinflusst der Wassergehalt im Körper in keinem Fall die Gerinnungs-Eigenschaften. Die Patienten brauchen sich nicht um eine Verwässerung ihres Blutes zu sorgen.

 

Säure sorgt für das schwarze Blut

Der Kontakt mit Säuren beeinflusst die Färbung des Blutes. Dabei sorgt der hohe pH-Wert für eine Abgabe des Sauerstoffs aus dem Hämoglobin. Dadurch wirkt der rote Blutfarbstoff dunkel. Das Blut kommt beispielsweise bei Verletzungen im Magen mit der Magensäure in Berührung. Auch eine Blutungsquelle im Zwölffingerdarm sorgt dafür, dass sich das Blut verdunkelt. Die Patienten scheiden das schwarze oder dunkelbraune Blut mit dem Stuhl oder dem Harn aus. Mediziner bezeichnen die dunkle Blutung als Teerstuhl.

Bei einer Blutung in der Speiseröhre droht im gleichen Fall eine Versäuerung des Blutes. Oftmals erbrechen die Betroffenen das verdunkelte Blut. Dieses Symptom nennt sich Kaffeesatz-Erbrechen. Tritt das geschwärzte Blut als Ausscheidung auf, suchen die Erkrankten umgehend ihren Hausarzt auf. Das verdunkelte Blut im Harn oder beim Spucken deutet auf eine Verletzung innerhalb des Körpers hin.

 

Bei älteren Menschen ist das Blut dunkler

In dem venösen Blut befindet sich weniger Sauerstoff. Dieser Umstand liegt darin begründet, dass das Blut den Sauerstoff an die Organe abgibt. Bei jungen Menschen zeigt sich das venöse Blut dunkelrot. Ältere Personen verfügen über beinahe schwarzbraunes Blut in den Venen. Mit zunehmendem Alter der Betroffenen verliert das Blut schneller Sauerstoff. Die Zellen nehmen zudem weniger des relevanten Stoffs auf. Daher wirkt das Blut älterer Menschen dunkler.

 

Existiert das blaue Blut?

Unter Umständen verdunkelt sich das Blut, bis es eine blaue bis violette Färbung annimmt. Dies geschieht, wenn dessen Sauerstoffgehalt unter die Normgrenze fällt. Als Gründe kommt eine geringe Sauerstoff-Konzentration in der Luft sowie eine lange Diffusionsstrecke infrage. Letzteres resultiert aus einer krankhaften Veränderung der Lunge.

Liegt der Sauerstoffgehalt im Blut zu niedrig, erscheint eine blaue Färbung. Auch äußerlich erkennen die Betroffenen die Anzeichen für den deutlichen Mangel. Beispielsweise färben sich Fingerspitzen und Nagelbetten der Patienten dunkel. In der Fachsprache lautet der Name dieses Phänomens Zyanose.

 

Das schwarze Blut in der Zusammenfassung

Befindet sich wenig Sauerstoff in den Blutzellen, wirkt das menschliche Blut dunkel. Vorwiegend das venöse Blut gibt den Sauerstoff an die Organe ab. Auch das Blut unter einer verschorften Wunde zeigt sich deutlich dunkler als das arterielle Blut. Im gleichen Fall spielt die niedrige Sauerstoff-Konzentration eine wesentliche Rolle. Kommt Blut mit Säure in Berührung, verfärbt es sich schwarz. Beispielsweise scheiden Patienten einer Magenblutung das schwarze Blut aus. Die Ärzte sprechen von einem Teerstuhl.

 

weiterführend:

http://www.heilpraxisnet.de/symptome/bluterbrechen-haematemesis.html

Quellbefragung: Dr. Rüdiger Schering – Internist