MDRD-Blutwert – niedrige und erhöhte Werte

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Wie definiert sich der MDRD-Blutwert?

Als abgekürzte Bezeichnung MDRD bezeichnet der Blutwert eine spezielle Formel, um die glomeruläre Filtrationsrate zu berechnen. Der MDRD-Blutwert bedeutet ausgeschrieben „Modification of Diet in Renal Disease“. Vorwiegend bei Patienten mit einer dauerhaft schweren Einschränkung der Nierenfunktion kommt die MDRD-Formel zum Einsatz. Es besteht nicht die Notwendigkeit, das Körpergewicht der Betroffenen anzugeben.

Laborwert
Blutwerte © Christian Schwier – Fotolia.com

 

Die Erfahrungen mit dem MDRD-Blutwert zusammengefasst

Der MDRD-Blutwert gibt bei einer standardisierten Körperoberfläche Auskunft über die glomeruläre Filtrationsrate. Hierbei konzentriert sich die spezielle Formel auf 1,73 Quadratmeter des Organismus. Die Verwendung des Blutwertes stellt eine Alternative zu der Kreatinin-Clearance dar. Mithilfe der Vier-Variablen-MDRD-Formel diagnostizieren die Ärzte die glomeruläre Filtrationsrate bei Patienten, die an einem moderaten oder chronischen Nierenschaden leiden.

 

Modification of Diet in Renal Disease – Was ist das?

Das MDRD im Blut gibt Auskunft über die glomeruläre Filtrationsrate, wobei vorwiegend vier Variablen bei der Formel eine Rolle spielen. Dazu gehören:

  • das Alter,
  • das Geschlecht,
  • die Hautfarbe
  • und das Serum-Kreatinin der untersuchten Personen.

Durch die Verwendung der Formel erhalten die Mediziner die „estimated Glomerular Filtration Rate“. Übersetzt bezeichnet der Begriff die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate. Hierbei gibt der MDRD-Blutwert darüber Auskunft, wie viele Milliliter Gesamtvolumen des Primärharns in einer Minute austreten.

Was besagt ein niedriger MDRD-Wert?

Befindet sich ausschließlich eine niedrige Konzentration des MDRD im Blut, besteht bei einem gesunden Menschen kein Grund zur Sorge. Existiert bei den betroffenen Patienten keine Funktions-Störung der Niere, präsentiert sich das „Modification of Diet in Renal Disease“ unterhalb der Normgrenze. Daher ist die Formel bei Verwendern ohne einen Nierenschaden in der Regel ohne Relevanz.

 

Wann ist die MDRD-Formel zu hoch?

Sobald sich eine mithilfe der MDRD-Formel gemessene glomeruläre Filtrationsrate von über 90 Millilitern in einer Minute präsentiert, leiden die Betroffenen an einer Nierenschwäche. In dem ersten Stadium der Fehlfunktion erkennen die Mediziner ausschließlich eine geringe Erhöhung des MDRD im Blut. Dazu bemerken die Patienten eine verstärkte Ausscheidung von Eiweißen, die sich in Form von Flocken im Urin zeigen.

Belegt die spezielle Formel eine geschätzte glomeruläre Filtrationsrate zwischen 60 und 89 Millilitern innerhalb einer Minute, besteht der Verdacht auf eine beginnende Nierenschwäche. Bereits in dem Stadium verfügt eine proteinarme Kost eine Auswirkung auf den Verlauf der Fehlfunktion. Zu dem Ergebnis kam die im Jahr 1989 erstellte MDRD-Studie „Modification of Diet in Renal Disease Study“.

Aufgrund der Studie kam es zu der Entwicklung der relevanten MDRD-Formel. Weist diese bei einer Untersuchung eine glomeruläre Filtrationsrate von 30 bis 59 Millilitern pro Minute auf, befinden sich die Betroffenen in dem dritten Stadium der Nierenschwäche. Ab dem Zeitpunkt spüren die Erkrankten die ersten Symptome, welche die Fehlfunktion der Niere mit sich bringt. Dazu gehören beispielsweise ein schnelles Ermüden sowie Bluthochdruck.

Durch die Verwendung der MDRD-Formel besteht die Möglichkeit, eine beginnende Nierenschwäche frühzeitig zu diagnostizieren. Somit sinkt das Risiko, an einer dauerhaften Fehlfunktion des wichtigen Organs zu erkranken. Zeigt die MDRD-Formel eine glomeruläre Filtrationsrate von 15 bis 29 Millilitern in einer Minute, leiden die Untersuchten bereits an einer eingeschränkten Leistungsbereitschaft der Niere. Ab einem Wert von unter 15 Millilitern innerhalb einer Minute droht das Nierenversagen.

 

weiterführend:

http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJM199403313301301

http://www.internisten-im-netz.de/de_chronische-nierenschwaeche-symptome_975.html