HbE-Blutwert – niedrige und erhöhte Werte

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Was der HbE-Blutwert aussagt

Das kleine und das große Blutbild geben Auskunft über zahlreiche verschiedene Werte des Blutes. Anhand dieser erkennen Ärzte Mängel und mögliche Erkrankungen. Einen wichtigen Wert stellt der HbE-Blutwert dar, der darüber informiert, wie viel Hämoglobin das Blut des Patienten enthält. Der rote Blutfarbstoff ist für die Bindung von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid im Körper verantwortlich. Abweichungen von dem Normwert lassen auf verschiedene Mängel, Störungen oder Erkrankungen schließen.

Laborwert Kalium
Blut-Wert © Christian Schwier – Fotolia.com

 

Der HbE gibt Aufschluss über das Gesamt-Hämoglobin

Der HbE-Blutwert gibt an, wie hoch der Wert des Gesamt-Hämoglobins im Blut ist. Es findet eine Untersuchung des Vollblutes oder des Blutserums statt. Durch das Zusammenrechnen mehrerer anderer Werte lässt sich der HbE im Blut ebenfalls bestimmen. Das Rauchen, Hochleistungs-Sport oder eine Schwangerschaft tragen zur Veränderung des Wertes bei. Ist er zu hoch, deutet das auf Herz-, Lungen- oder Knochenmark-Erkrankungen hin. Zu niedrige Werte bedeuten eine Anämie, Eisenmangel, Vitaminmängel, eine lang andauernde Menstruationsblutung, chronische Magen-Darm- oder andere Blutungen.

 

Messung und Bedeutung des Wertes HbE im Blut

Nach der Entnahme von Vollblut in der Arztpraxis lässt sich aus der Blutprobe der HbE bestimmen. Er gibt an, wie viel sich von dem roten Blutfarbstoff insgesamt im Körper befindet. Dafür messen die Laborärzte den mittleren Gehalt an Hämoglobin in einem einzelnen roten Blutkörperchen. Den Wert geben sie in Gramm pro Deziliter an.

Bei Säuglingen beträgt er in der Regel zwischen 15 und 25 Gramm pro Deziliter. Kinder bis zu einem Alter von 12 Jahren haben Werte von 10 bis 15 Gramm pro Deziliter. Bei erwachsenen Frauen liegt der Normalwert zwischen 12,3 und 15,3 Gramm pro Deziliter, während es bei erwachsenen Männern 14,0 bis 17,5 Gramm pro Deziliter sind.

 

Normalwerte Hämoglobin
Säuglinge 15–25 g/dl
Kinder bis 12 Jahre 10–15 g/dl
erwachsene Frauen 12,3–15,3 g/dl
erwachsene Männer 14,0–17,5 g/dl

 

Mithilfe des Wertes HbE im Blut und einigen anderen damit zusammenhängenden Werten erhält der Arzt Einblick in den Zustand der Erythrozyten. Der Blutfarbstoff Hämoglobin ist für die Aufnahme und den Transport von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid verantwortlich. Ist zu wenig von ihm vorhanden, schränkt dies die O2-Versorgung des Blutes und der Organe ein.

 

Worauf Abweichungen des HbE-Blutwertes hinweisen

Ein zu niedriger HbE-Blutwert entsteht beispielsweise durch einen Mangel an Kupfer, Eisen oder dem Vitamin B6. Er deutet hin auf eine Anämie oder eine verlängerte Menstruation. Außerdem ist ein zu niedriger Hämoglobin-Wert ein Hinweis auf Krankheiten wie eine chronische Magen-Darmblutung, Blutungen mit Verlust von roten Blutkörperchen, eine Produktions-Störung der Erythrozyten, einen Abbau oder die Zerstörung derselben im Körper. Während einer Schwangerschaft kommt es ebenfalls zu verringerten Werten und Eisenmangel.

Ist der Wert an Hämoglobin im Blut zu hoch, sind Mängel an Vitamin B12 oder Folsäure als Ursache denkbar. Alkoholmissbrauch, Rauchen oder Hochleistungs-Sport kommen ebenfalls als mögliche Gründe in Betracht. Eine Anämie entsteht häufig auch bei erhöhten HbE-Werten. Diese deuten auf schwerwiegende Erkrankungen hin wie:

  • schwere Herz- oder Lungen-Krankheiten,
  • Leukämie,
  • Polyzythämie (durch übermäßige Produktion der Erythrozyten gekennzeichnete Erkrankung),
  • Polyglobulie (krankhafte Vermehrung der roten Blutkörperchen),
  • Erkrankungen des Knochenmarks,

 

Um festzustellen, ob eine der infrage kommenden Krankheiten vorliegt, sind weitere ärztliche Untersuchungen notwendig. Erkennt der Arzt die Ursache eines zu hohen oder zu niedrigen HbE-Wertes, behandelt er diese. Liegen Mängel an Vitamin B6 und B12, Eisen oder Folsäure vor, therapiert er sie mit nahrungsergänzenden Präparaten.

 

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