Entzündungswerte im Blut

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Die Entzündungs-Parameter im menschlichen Blut

Die Entzündungswerte im Blut heißen in der Fachsprache auch Entzündungszeichen oder Entzündungs-Parameter. Entsteht im Organismus eine Entzündung, steigen diese Blutwerte, sodass sie auf die Infektion hinweisen. Besteht bei Patienten der Verdacht auf eine im Körper befindliche Erkrankung, kontrollieren Mediziner die Entzündungswerte im Blut der Betroffenen.

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Die Definition der Entzündungs-Parameter

Die Entzündungswerte helfen dem Arzt, eine Diagnose zu stellen. Ebenso beachten die Ärzte diese Entzündungszeichen, wenn sie den Verlauf einer Entzündung innerhalb des Körpers beobachten.

Die unspezifischen Entzündungswerte im Blut weisen somit auf eine Infektion hin. Jedoch geben sie keine Auskunft darüber, wo die entzündliche Erkrankung liegt. Zu diesen Parametern zählen die Akute-Phase-Proteine. Diese beinhalten das Fibrinogen sowie das Transferrin. Des Weiteren teilen sich die Entzündungs-Parameter in unterschiedliche Blutwerte. Dazu gehören

  • die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten),
  • die Blutsenkungs-Geschwindigkeit (BSG)
  • und das C-reaktive Protein (CRP).

Bei einer im Organismus befindlichen Entzündung entsteht eine Veränderung im Blutbild. Mediziner sprechen von einer Leukozytose. In selteneren Fällen kommt es zu einer Leukopenie. Zu den deutlichen Entzündungszeichen zählt im gleichen Fall eine erhöhte Körpertemperatur. Fieber gilt als unmissverständliches Zeichen für eine Infektion innerhalb des Körpers.

Die Zahl der Leukozyten als Entzündungszeichen

Die weißen Blutkörperchen bilden typische Entzündungswerte im Blut. Ihre Aufgabe besteht in dem Abwehren von Erregern. Damit deutet ihre gesteigerte Anzahl – eine Leukozytose – auf eine durch Pilze, Bakterien und Parasiten verursachte Krankheit hin. Um die genaue Anzahl der Leukozyten festzustellen, nutzen Ärzte ein kleines Blutbild. Für eine explizite Bestimmung der Entzündung eignet sich ein Differential-Blutbild. Die Normalwerte bei den weißen Blutkörperchen liegen bei Männern und Frauen bei 3.800 bis 10.500 Stück pro Mikroliter.

Die Blutsenkungs-Geschwindigkeit als Entzündungszeichen

Die Blutsenkungs-Geschwindigkeit nutzen immer weniger Mediziner als unspezifisches Entzündungszeichen. Dieser Wert misst den Zeitraum, den die Blutkörperchen benötigen, um in einem senkrechten Reagenzglas zu sinken. Erfolgt das Sinken zu schnell, deutet dies auf eine Krankheit hin. Bei einer Infektion befinden sich im Blut des Betroffenen zahlreiche Eiweiße.

Diese sorgen dafür, dass die Blutkörperchen zusammenkleben. Dadurch fallen sie im Vergleich schneller auf den Boden des Teströhrchens. Der Normalwert bei Frauen liegt bei sechs bis zehn Millimeter innerhalb einer Stunde. Bei Männern beträgt der normale Wert bei drei bis zehn Millimetern in der gleichen Zeit.

Das CRP als Entzündungszeichen

Einer der relevantesten Entzündungswerte im Blut stellt das C-reaktive Protein dar. Dieser Wert schlägt schneller auf eine Infektion an als die Blutsenkungs-Geschwindigkeit. Bereits sechs Stunden nach einer Ansteckung steigert sich diese Protein-Konzentration im Körper. Das C-reaktive Protein baut Erreger sowie erkrankte Zellen ab. Eine Verstärkung deutet auf eine vermehrte Anzahl dieser kranken Zellen hin. Speziell bei einer akuten Krankheit eignet sich dieser Wert für das zeitnahe Erkennen.

Auch bei chronisch-entzündlichen Krankheiten besteht der CPR-Wert als Richt-Parameter. Die Messung dieses Proteins erfolgt im Blutserum oder in dem Blutplasma. Dieser Entzündungswert erscheint bei einer Bronchitis sowie bei einem Herzinfarkt erhöht. Ebenso dient das C-reaktive Protein zu dem Unterscheiden von Viren- und Bakterien-Infektionen. Bei Männern und Frauen zeigt sich ein Normalwert von unter fünf Milligramm pro Liter.

Einen weiteren Entzündungswert stellt das Procalcitonin dar. Bei einer medizinischen Untersuchung erkennen Ärzte anhand einer erhöhten Konzentration den Beginn einer Sepsis. Den genauen Procalcitonin-Spiegel erhalten die Experten aus dem Blutserum.

Die spezifischen Entzündungs-Parameter

Neben den unspezifischen Entzündungszeichen gibt es die spezifischen Entzündungswerte. Erkennen die Mediziner diese bei einem Patienten, wissen sie, an welcher Krankheit der Betroffene leidet. Diese spezifischen Entzündungs-Parameter schließen beispielsweise die Blutkulturen ein. Weitere Beispiele bilden die anti-nukleären Antikörper (ANA) sowie die Anti-Neutrophile zytoplasmatischen Antikörper (ANCA).

Die Entzündungswerte im Blut – spezifische und unspezifische – geben Hinweise auf eine beginnende Infektion im Körper des Betroffenen. Zu den wichtigsten Werten gehören die die Zahl der Leukozyten, das C-reaktive Protein und die Blutsenkungs-Geschwindigkeit. Diese Werte ermitteln die Ärzte aus dem Blutserum. Alternativ fertigen sie ein kleines oder ein Differenzial-Blutbild an.