Blutwerte der Nebenniere

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Die relevanten Blutwerte und Funktionen der Nebennieren

Die beiden Nebennieren (Glandulae suprarenalis) nehmen im Körper des Menschen eine wichtige Bedeutung ein. Mit einer Größe von knapp drei Zentimetern kümmern sich die Organe um die Produktion bestimmter Hormone, wie beispielsweise die Steroidhormone. Daher spielen die Blutwerte der Nebenniere eine bedeutende Rolle. Übersteigen die verschiedenen Hormone ihre Normwerte, deutet dies auf eine Fehlfunktion der Glandulae suprarenalis hin. Dem Betroffenen drohen gesundheitliche Risiken. Die Blutwerte der Nebenniere untersuchen Mediziner mithilfe des Blutbilds.

 Nebennieren © 7activestudio - Fotolia.com
Nebennieren © 7activestudio – Fotolia.com

 

Warum erhalten die Werte der Nebennieren Bedeutung?

Jeder Mensch verfügt über zwei Nebennieren. Diese nehmen innerhalb des Körpers eine wichtige Funktion ein. Diese Organe sorgen für die Produktion der relevanten Steroidhormone. Dabei zeigt sich eine Unterscheidung in drei Kategorien:

  • die Androgene,
  • das Aldosteron
  • und das Kortisol, auch Glukokortikoid genannt.

Die Nebennieren produzieren diese Stoffe mithilfe eines weiteren Hormons, dem adrenokortikotropen Hormon. Es entsteht in der Hypophyse. Die Abkürzung lautet ACTH. Ebenso wie das Kortikotropin-Releasing-Hormon, kurz CRH, spielt es eine wichtige Rolle. Beide gehören zu den relevanten Blutwerten der Nebennieren.

Weiterhin erhält der Natriumspiegel im Blut eine hohe Relevanz. Sinkt die Konzentration des Natriums, bildet die Nebenniere mehr Aldosteron. Dies geschieht im gleichen Fall, wenn der Kaliumspiegel im Blut ansteigt. Andersherum sinkt die Produktion des Aldosterons, wenn sich die Menge des Natriums erhöht oder sich die Kalium-Konzentration erniedrigt.

 

Verschiedene Blutwerte sind relevant

Bei einer Blut-Untersuchung kontrollieren die Mediziner die Blutwerte der Nebennieren. Weichen die Werte stark von der Norm ab, gilt die Funktion der Organe als gestört. Einen wichtigen Blutwert stellt das Ferritin dar. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das Eisen speichert und die Zellen entgiftet. Speziell bei den Nebennieren spielt diese Funktion eine bedeutende Rolle. Ferritin als Blutwert der Glandula suprarenalis unterschreitet bei Männern die Normgrenze, wenn es unter zehn Mikrogramm je Liter Blut liegt.

Bei Frauen zeigt sich der Wert erniedrigt, wenn er weniger als sechs Mikrogramm pro Liter Blut beträgt. Die Obergrenze bei Männern liegt bei 220 Mikrogramm pro Liter Blut. Bei Frauen gelten mehr als 70 Mikrogramm pro Liter Blut bereits als erhöht. Ältere Menschen weisen veränderte Ferritin-Werte im Blut auf. Bei beiden Geschlechtern erhöhen sich im Alter diese Blutwerte der Nebenniere.

 

Antikörper weisen auf Entzündungen hin

Des Weiteren achten die Ärzte auf die unterschiedlichen Antikörper (AK) in der Blutprobe. Hierbei erhalten vorwiegend die Nebennierenrinden-Antikörper eine hohe Bedeutung. Zudem kontrollieren die Experten die Parietalzellen-Antikörper sowie die Intrinsic-Faktor-Antikörper. Zeigen sich diese AK negativ, liegt keine Störung des Organs vor. Bei einem positiven Befund existiert unter Umständen eine Entzündung im Bereich der Nebennieren.

Die Stoffe, welche die Glandulae suprarenalis produzieren, sind ebenfalls wichtig. Daher gehört das Cortisol zu den relevanten Blutwerten. Im Volksmund heißt dieser Stoff auch Stresshormon. Weitere Blutwerte, welche die Mediziner beachten, sind das basale TSH sowie das ACTH. Das TPOAK gehört ebenfalls zu diesen Werten. Im Normalfall befinden sich 30 bis 60 Units pro Milliliter Blut im menschlichen Körper.

Prolaktin sowie die Werte FT4 und FT3 erhalten Relevanz. Das FT4 nennt sich auch „freies Tetrajodthyronin“. Das „freie Trijodthyronin“ erhält die Abkürzung FT3. Die verschiedenen Blutwerte der Nebenniere verändern sich im Laufe des Tages. Daher messen die Ärzte sie mit Vorliebe morgens, um unverfälschte Ergebnisse zu erhalten. Dabei zeigt sich, dass speziell der Cortisolspiegel am Morgen erniedrigt erscheint.

 

Die Nebennieren regeln den Hormonhaushalt

Die Gesundheit der Glandulae suprarenalis bildet die Grundlage für einen geregelten Hormonhaushalt. Erkranken diese Organe, kommt es zu einer verstärkten Bildung und Ausschüttung von Hormonen. Hierbei sprechen die Mediziner von einer Überfunktion der Nebennieren. Bei einer gehemmten Produktion der Hormone leiden die Betroffenen unter einer Unterfunktion der Glandulae suprarenalis. In manchen Fällen zeigt sich ausschließlich eines der Organe von einer Krankheit betroffen.

Um eine Über- oder Unterfunktion festzustellen, messen die Experten die Hormonwerte in den Nebennieren. Vorwiegend das Aldosteron sowie die Androgene nehmen einen hohen Stellenwert ein. Das Aldosteron kümmert sich um den Salz- und Wasserhaushalt im menschlichen Körper.

Dabei sorgt das Hormon gleichzeitig für die konstante Konzentration von Natrium und Kalium. Bei den Androgenen handelt es sich um Sexualhormone. Im Organismus kommt es zu einer Umwandlung in das Testosteron. Bei Männern stammen fünf Prozent dieses Hormons aus der Nebennieren-Rinde.

 

Die Blutwerte der Nebenniere in der Zusammenfassung

Die Nebennieren nehmen im menschlichen Körper einen wichtigen Stellenwert ein. Sie produzieren relevante Hormone, die beispielsweise den Natrium- und Kaliumhaushalt im Organismus regulieren. Bei einer Blut-Untersuchung achten die Mediziner auf verschiedene Blutwerte der Nebenniere. Zu diesen zählt das Ferritin. Auch diverse Antikörper spielen eine wichtige Rolle. Zeigt sich der Befund negativ, existiert keine Entzündung im Bereich dieser Organe.

 

Quellen und weiterführend:

http://www.internisten-im-netz.de/de_nebenniere_459.html

Internist Dr. Rüdiger Schering aus Roßlau (via Telefon)