AFP-Blutwert – Niedrige und erhöhte Werte

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AFP-Blutwert – was die Werte des Alpha-Fetoprotein Eiweiß bedeuten:

Innerhalb eines großen Blutbilds erkennen die Mediziner nicht ausschließlich die Konzentration der roten und weißen Blutzellen. Stattdessen konzentrieren sich die Ärzte zusätzlich auf bestimmte Entzündungsmarker. Zu diesen gehört der AFP-Blutwert. Das Alpha-Fetoprotein entsteht in niedriger Menge vorwiegend in der Leber und in den Darmzellen. Jedoch produzieren auch Tumore dieses Protein.

Laborwert Kalium
Laborwerte © Christian Schwier – Fotolia.com

 

Warum erhält der Blutwert AFP Relevanz?

Die Abkürzung AFP steht für das körpereigene Eiweiß namens Alpha-Fetoprotein. Ausschließlich in einer geringen Konzentration befindet sich der Stoff im menschlichen Körper. Für die Produktion des AFP-Blutwerts sind die Darmzellen und die Leber verantwortlich. Allerdings bilden verschiedene Tumore das Eiweiß ebenfalls. Vorrangig stehen dabei Metastasen in der Leber im Mittelpunkt. Damit stellt das AFP einen Hinweis auf ein Krebs-Geschehen im Organismus dar.

 

Der AFP-Blutwert weist auf eine Krebs-Erkrankung hin

Innerhalb des Körpers entsteht das Alpha-Fetoprotein in kleinen Mengen. Neben der Bildung in der Leber produziert der embryonale Dottersack bei einer Schwangerschaft das Eiweiß. Die im September 1979 veröffentlichte Studie Amniotic-fluid alpha-fetoprotein measurement in antenatal diagnosis of anencephaly and open spina bifida in early pregnancy“  belegt, dass sich hierbei die Dosierung stetig erhöht.

Ab der 24. Schwangerschaftswoche erreicht die AFP-Konzentration ihren Höchststand von vier MoM. Bei dieser Studie handelt es sich um den „Second report of the U.K. Collaborative Study on Alpha-fetoprotein in Relation to Neural-tube Defects“. Im Körper der ungeborenen Kinder nimmt der Blutwert AFP eine Transportfunktion ein.

 

Verstärkt sich die Konzentration des Proteins im Blut, weist der Umstand auf eine Metastasen-Bildung hin. Daher bezeichnen die Ärzte das Eiweiß als AFP-Tumormarker. Personen mit einer erhöhten Konzentration des Stoffs im Blut, leiden unter Umständen an:

  • einem Keimzellentumor der Hoden,
  • einem Dottersack-Tumor,
  • einem Hepatoblastom
  • oder einem hepato-zellurärem Karzinom (HCC).

 

Wann erfolgt die Bestimmung des AFP Werts?

Den AFP-Blutwert ermitteln die Mediziner ausschließlich bei dem Verdacht einer Krebs-Erkrankung. Zusätzlich erhält das Protein bei Personen mit einer Leber-Zirrhose Priorität. Durch ein erhöhtes Risiko, an Leberkrebs zu erkranken, benötigen die Leidenden eine regelmäßige Überwachung des Alpha-Fetoproteins. Des Weiteren messen die Ärzte den Blutwert AFP bei schwangeren Frauen. Besteht der Verdacht einer Fehlentwicklung des Embryos, schafft das Alpha-Fetoprotein Gewissheit. Während der Schwangerschaft bestimmen die Mediziner den Wert aus dem Blut oder aus dem Fruchtwasser.

 

Wann liegen die Alpha-Fetoprotein Werte im Normbereich?

Bei Erwachsenen beträgt der Blutwert AFP eine Normgrenze von neun Kilo-Units pro Liter Blut. Liegen die Werte unter diesem Betrag, besteht in der Regel keine Gefahr. Ausschließlich bei schwangeren Frauen deutet ein verminderter AFP-Wert eine Komplikation an. Die ungeborenen Kinder der Patientinnen leiden unter Umständen an der Krankheit Trisomie 21.

Um eine exakte Diagnose zu erstellen, erhalten spezifische Untersuchungen einen hohen Stellenwert. Der erhöhte Blutwert AFP entsteht bei einer chronischen Leber-Entzündung oder einer Leber-Zirrhose. Zusätzlich weist die gesteigerte Konzentration des körpereigenen Eiweißes auf eine Krebs-Erkrankung in den Geschlechtsorganen hin.

Diagnostizieren die Mediziner bei einer Blutuntersuchung einen erhöhten Alpha-Fetoprotein-Spiegel, erfolgt im Regelfall eine weitere Behandlung. In dieser klären die Ärzte die Ursache für den gesteigerten Wert ab. Zudem treffen die Experten vorbeugende Maßnahmen gegen eine Streuung eventueller Metastasen. Vorwiegend Tabletten kommen zu diesem Zweck zum Einsatz.